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Situierte Sprachförderung im Frühbereich und im Kindergarten

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Projekt "Frühe Sprachbildung entwickeln – Fachpersonal koordiniert qualifizieren (FSQ)"<br />

Fachentwicklung für lokale Teams:<br />

<strong>Situierte</strong> Sprachförderung <strong>im</strong> Frühbereich <strong>und</strong> <strong>im</strong> <strong>Kindergarten</strong><br />

Aarau, 29. Januar 2013<br />

Sehr geehrte Damen <strong>und</strong> Herren<br />

Geschätzte Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen<br />

Frühe Sprachförderung ist ein wichtiger Ansatz zur Verbesserung der Bildungschancen aller Kinder. Die<br />

Massnahmen sind besonders wirksam <strong>und</strong> nachhaltig, wenn sie früh einsetzen, eine hohe Qualität aufweisen<br />

<strong>und</strong> gut koordiniert sind. Kinder <strong>im</strong> Alter von 0 bis 6 Jahren lernen Sprache am besten, wenn sie in<br />

interessanten Alltagssituationen mit anderen Kindern <strong>und</strong> Erwachsenen Gespräche führen. Zur Qualität von<br />

pädagogischen Gesprächen gibt es heue aktuelles Wissen, das in der Praxis gut umgesetzt werden kann.<br />

Das Projekt "Frühe Sprachbildung entwickeln - Fachpersonal koordiniert qualifizieren (FSQ)" unterstützt<br />

Gemeinden bei der Stärkung der frühen Sprachbildung. Es hat zwei Schwerpunkte: Erstens werden<br />

Fachkräfte in Spielgruppen, Kindertagestätten, Krippen, Tageshe<strong>im</strong>en <strong>und</strong> Kindergärten gezielt <strong>und</strong><br />

praxisnah <strong>im</strong> Bereich Frühe Sprachbildung weitergebildet. Sie lernen durch den Ansatz der situierten<br />

Sprachförderung, wie sie Alltagsgespräche mit Kindern sprachfördernd ausgestalten können. Zweitens wird<br />

die lokale Zusammenarbeit <strong>und</strong> Vernetzung dieser Fachkräfte unterstützt. Diese Vernetzung soll dazu<br />

beitragen, die Sprachförderung <strong>im</strong> Frühbereich <strong>und</strong> <strong>im</strong> <strong>Kindergarten</strong> zu koordinieren <strong>und</strong> den Kindern einen<br />

guten Schulstart zu ermöglichen. Die Projektarbeiten werden von Expertinnen <strong>und</strong> Experten der<br />

Pädagogischen Hochschule FNHW (Zentrum Lesen), der thkt GmbH, der Pädagogischen Hochschule Zürich<br />

<strong>und</strong> der Berufsfachschule Basel ausgeführt. Weitere Informationen finden Sie in der Beilage.<br />

Das Projekt FSQ wird in den Kantonen AG, BS, BL, SO <strong>und</strong> ZH umgesetzt <strong>und</strong> von B<strong>und</strong>, den beteiligten<br />

Kantonen <strong>und</strong> Gemeinden finanziert (<strong>im</strong> Kanton Aargau sind das BKS, Abteilung Volksschule <strong>und</strong> das DVI,<br />

Amt für Migration <strong>und</strong> Integration zuständig). Der Gemeindeanteil beträgt 4'500 Franken <strong>und</strong> wird <strong>im</strong><br />

Budgetjahr 2014 anfallen. Die Anzahl der Projektgemeinden ist beschränkt. Bei grosser Nachfrage wählt die<br />

Projektleitung in Absprache mit den beteiligten kantonalen Stellen geeignete Gemeinden aus. Dabei werden<br />

folgende Kriterien berücksichtigt: Erstens der Anteil der anderssprachigen Kinder in <strong>Kindergarten</strong> <strong>und</strong><br />

Schule, zweitens die Bereitschaft zur Vernetzung von Frühbereich <strong>und</strong> <strong>Kindergarten</strong> <strong>und</strong> drittens der<br />

Eingang der Anmeldung.<br />

Sind Sie am Projekt interessiert <strong>und</strong> könnten sich vorstellen, dass Ihre Gemeinde <strong>und</strong> die Institutionen des<br />

Frühbereichs dies auch wären? Dann melden Sie sich bitte bis zum 30. April 2013 direkt be<strong>im</strong> Projektleiter:<br />

dieter.isler@fhnw.ch Er steht Ihnen auch für Ihre Fragen gerne zur Verfügung.<br />

Mit fre<strong>und</strong>lichen Grüssen<br />

Dieter Isler (Projektleiter)<br />

Institut für Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

Zentrum Lesen<br />

Kasernenstrasse 20<br />

5000 Aarau<br />

T +41 79 625 88 50<br />

dieter.isler@fhnw.ch<br />

www.fhnw.ch


Projekt "Frühe Sprachbildung entwickeln – Fachpersonal koordiniert qualifizieren (FSQ)"<br />

Informationen für Gemeinden <strong>und</strong> Städte<br />

Die Pädagogische Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz realisiert in den Jahren 2013 <strong>und</strong> 2014<br />

ein neues Projekt zur Stärkung der pädagogischen Fachpersonen in Spielgruppen, Krippen / Kindertagesstätten<br />

<strong>und</strong> Kindergärten. Das Projekt wird vom B<strong>und</strong>esamt für Migration <strong>und</strong> von verschiedenen<br />

Deutschschweizer Kantonen <strong>und</strong> Gemeinden finanziert <strong>und</strong> in Zusammenarbeit mit der thkt GmbH 1 , der<br />

Pädagogischen Hochschule Zürich <strong>und</strong> der Berufsfachschule Basel <strong>und</strong> dem Marie Meierhofer-Institut<br />

durchgeführt. Mit diesem Informationsblatt richten wir uns an Gemeinden <strong>und</strong> Städte, die interessiert sein<br />

könnten, sich am Teilprojekt B "Fachentwicklung für lokale Teams" zu beteiligen.<br />

Worum geht es?<br />

Das Projekt FSQ will dazu beitragen, die vorschulische Bildung in der Deutschschweiz koordiniert weiterzuentwickeln<br />

<strong>und</strong> die Bildungschancen von sozial benachteiligten Kindern (häufig mit Migrationshintergr<strong>und</strong>)<br />

nachhaltig zu verbessern. FSQ besteht aus zwei Teilprojekten. Im Rahmen des Teilprojekts A "Update für<br />

Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungsträger" werden neue Ergebnisse von Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsarbeiten zur<br />

frühen Bildung verschiedenen Institutionen zugänglich gemacht, die in der Deutschschweiz Aus- <strong>und</strong><br />

Weiterbildungen für pädagogische Fachkräfte <strong>im</strong> Frühbereich anbieten.<br />

Dieses Informationsblatt bezieht sich auf das Teilprojekt B "Fachentwicklung für lokale Teams". Es richtet<br />

sich an pädagogische Fachkräfte, die in Spielgruppen, Kindertagesstätten/ Krippen <strong>und</strong> Kindergärten mit 0-<br />

6-jährigen Kindern aus demselben Dorf oder Stadtquartier arbeiten. Ziel ist es, die pädagogischen Fachkräfte<br />

für Qualitätsmerkmale pädagogischer Interaktionen zu sensibilisieren, sie bei der Erprobung, Reflexion <strong>und</strong><br />

Verankerung einer situierten Sprachförderung zu unterstützen <strong>und</strong> den fachlichen Austausch zwischen den<br />

verschiedenen lokalen Angeboten zu stärken. Dazu werden videobasierte Einzelcoachings <strong>und</strong> Fachentwicklungsanlässe<br />

für lokale Teams durchgeführt.<br />

Alltagsgespräche in einer Kindertagesstätte<br />

Für die Projektarbeit sind folgende Gr<strong>und</strong>sätze zentral:<br />

• Die Entwicklungsarbeiten erfolgen situations-, bedarfs- <strong>und</strong> ressourcengerecht unter Einbezug der<br />

pädagogischen Fachkräfte, die vor Ort mit den Kindern <strong>und</strong> ihren Familien arbeiten.<br />

• Gemeinden oder Stadtquartiere werden als Bildungslandschaften verstanden, in welchen 0-6-<br />

jährige Kinder <strong>und</strong> ihre Familien vielfältige Angebote nutzen. Die Vernetzung dieser lokalen<br />

Bildungsangebote (Spielgruppen, KiTas, Kindergärten, Bibliotheken) soll verstärkt werden.<br />

• Bildungsprozesse 0- bis 6-jähriger Kinder sind in lebensweltlichen Erfahrungen verankert. Auch<br />

der Erwerb des Deutschen als Zweitsprache erfolgt sinnvollerweise <strong>im</strong> Rahmen alltäglicher<br />

Aktivitäten <strong>und</strong> Gespräche.<br />

1 Die Firma thkt GmbH ist seit über 10 Jahren <strong>im</strong> Bereich der frühen Bildung tätig. Sie betreibt Kindertagesstätten, erbringt<br />

Dienstleistungen zur Vereinbarkeit von Familie <strong>und</strong> Beruf <strong>und</strong> realisiert Entwicklungsprojekte (u.a. die Projekte bildungskrippen.ch).


• Eine hohe Interaktionsqualität von Alltagsgesprächen kann erwiesenermassen viel dazu beitragen,<br />

auch sozial benachteiligen Kindern be<strong>im</strong> Erwerb anspruchsvoller Sprachfähigkeiten (wie z.B.<br />

Erzählen oder Argumentieren) zu unterstützen <strong>und</strong> ihre Bildungschancen zu verbessern.<br />

Alltagsgespräche in einem <strong>Kindergarten</strong><br />

Was ist vorgesehen?<br />

Das Teilprojekt "Fachentwicklung für lokale Teams" wird <strong>im</strong> Frühjahr 2013 vorbereitet <strong>und</strong> <strong>im</strong> Schuljahr<br />

2013/2014 umgesetzt. Es umfasst folgende Phasen <strong>und</strong> Elemente:<br />

April bis Juli 2013<br />

September 2013<br />

bis Mai 2014<br />

März / April 2014<br />

Juni / Juli 2014<br />

Ein Mitglied des Projektteams mit den lokalen Verantwortlichen<br />

(Spielgruppen-, KiTa- <strong>und</strong> Schulleitungen, ggf. Fachstellen):<br />

• Suche von pädagogischen Fachpersonen, die sich für die<br />

Teilnahme am Einzelcoaching interessieren<br />

• Planung der Teamanlässe <strong>im</strong> Frühling <strong>und</strong> Frühsommer<br />

2014<br />

Ein Mitglied des Projektteams mit einzelnen interessierten<br />

pädagogischen Fachkräften:<br />

• Durchführung von 6 Einzelcoachings, wenn möglich in<br />

verschiedenen Arbeitsfeldern (Spielgruppen, KiTas,<br />

Kindergärten, Bibliothek)<br />

• jedes Einzelcoaching besteht aus drei Treffen:<br />

1. Videobeobachtung <strong>im</strong> Alltagsbetrieb<br />

2. Auswertung von Videosequenzen <strong>und</strong> Zielformulierung<br />

3. Erfahrungs- <strong>und</strong> Zielreflexion <strong>und</strong> Ausblick<br />

Ein Mitglied des Projetteams mit (möglichst) allen pädagogischen<br />

Fachkräften der beteiligten Institutionen:<br />

• halbtägige Startveranstaltung mit folgenden Elementen:<br />

- Input zum Ansatz der situierten Sprachförderung<br />

- Vorstellung <strong>und</strong> Diskussion von ausgewählten<br />

Videobeispielen aus den Coachings<br />

- Planung von konkreten Möglichkeiten zur Umsetzung<br />

dieses Ansatzes<br />

• anschliessend Erprobung einzelner Elemente <strong>im</strong> eigenen<br />

Arbeitsfeld<br />

Ein Mitglied des Projetteams mit (möglichst) allen pädagogischen<br />

Fachkräften der beteiligten Institutionen:<br />

• halbtägige Folgeveranstaltung mit folgenden Elementen:<br />

- Austausch <strong>und</strong> Reflexion von Erfahrungen<br />

- nach Bedarf: Diskussion weiterer Videobeispiele<br />

- Entwicklung von Gr<strong>und</strong>sätzen (lokalen Standards) für<br />

die frühe Sprachförderung <strong>und</strong> die Vernetzung<br />

- ggf. Planung der Weiterarbeit


Worin besteht das Engagement der lokalen Beteiligten?<br />

Für die Vorbereitungsarbeiten braucht das Projektteam eine lokale Kontaktperson, die <strong>im</strong> Frühling 2013 für<br />

organisatorische Unterstützung zur Verfügung steht. Für die Einzelcoachings sind 6 pädagogische Fachkräfte<br />

notwendig, die bereit sind, sich be<strong>im</strong> ersten Treffen während ca. 2 St<strong>und</strong>en in ihrem Alltag filmen zu lassen,<br />

ihr berufliches Handeln be<strong>im</strong> Führen von Gesprächen mit Kindern an zwei weiteren Treffen von je ca. 90<br />

Minuten Dauer zu reflektieren <strong>und</strong> geeignete (positive) Beispiele <strong>im</strong> Team zu kommentieren. Für die beiden<br />

Teamanlässe braucht es Weiterbildungszeit <strong>im</strong> Rahmen von zwei Halbtagen <strong>und</strong> die Bereitschaft der<br />

Teilnehmenden, Elemente einer situierten Sprachförderung in ihrem Alltag zu erproben.<br />

Was kostet die Teilnahme?<br />

Dank der Unterstützung durch das B<strong>und</strong>esamt für Migration sind die Kosten mit insgesamt 9'000 CHF (für 6<br />

Coachings à je 3 Treffen <strong>und</strong> 2 Teamanlässe) vergleichsweise gering. Vorgesehen ist eine Kostenteilung<br />

zwischen Kanton <strong>und</strong> Gemeinde, somit belaufen sich die Kosten pro Gemeinde auf 4'500 CHF. Sie sind <strong>im</strong><br />

Budgetjahr 2014 zu bezahlen.<br />

Das Engagement der Kantone ist auf eine gewissen Anzahl Gemeinden beschränkt: Der Kanton BL kann<br />

eine Gemeinde mitfinanzieren, die Kantone BS <strong>und</strong> SO je zwei, der Kanton ZH drei <strong>und</strong> der Kanton AG<br />

max<strong>im</strong>al vier. Die Städte Luzern <strong>und</strong> Winterthur sowie das Schweizerische Institut für Kinder- <strong>und</strong><br />

Jugendmedien finanzieren ihre Durchführungen selbst. Das Projektteam kann <strong>im</strong> Schuljahr 2013/2014<br />

max<strong>im</strong>al 14 Durchführungen gewährleisten. Sollte das Interesse der Gemeinden diese Möglichkeiten<br />

übersteigen, werden die Gemeinden in der Reihenfolge ihrer verbindlichen Zusage berücksichtigt.<br />

Wie geht es weiter?<br />

Wenn Sie sich für eine Teilnahme an diesem Projekt interessieren, bitten wir Sie, Folgendes zu tun:<br />

• Information der lokalen Verantwortlichen (z.B. Spielgruppen-, KiTa- <strong>und</strong> Schulleitungen, ggf.<br />

Fachstellen) <strong>und</strong> Abklärung ihrer Bereitschaft, sich an FSQ-B zu beteiligen. WICHTIG: Es wird<br />

angestrebt, ist aber nicht zwingend notwendig, dass alle Arbeitsfelder (Spielgruppen, KiTas <strong>und</strong><br />

Kindergärten) vertreten sind.<br />

• Abklärung der Finanzierungsmöglichkeiten für den kommunalen Kostenanteil (4'500 CHF <strong>im</strong><br />

Budgetjahr 2014)<br />

• Best<strong>im</strong>mung einer lokalen Kontaktperson<br />

• Information der FSQ-Projektleitung (Kontaktperson, voraussichtlich beteiligte Institutionen)<br />

Anschliessend wird die FSQ-Projektleitung die Mitfinanzierung durch den Kanton beantragen, einen<br />

Leistungsvertrag ausarbeiten <strong>und</strong> ein Teammitglied best<strong>im</strong>men, welches zusammen mit der lokalen<br />

Kontaktperson die weiteren Vorbereitungsarbeiten an die Hand n<strong>im</strong>mt <strong>und</strong> <strong>im</strong> Schuljahr 2013/2014 die<br />

Coaching- <strong>und</strong> Teamanlässe durchführt.<br />

Wir würden uns sehr freuen, <strong>im</strong> Rahmen dieses Projekts mit Ihnen zusammenzuarbeiten <strong>und</strong> einen Beitrag<br />

zur Weiterentwicklung der frühen Bildung in Ihrer Gemeinde zu leisten. Bitte wenden Sie sich bei Fragen<br />

jederzeit an den Projektleiter: dieter.isler@fhnw.ch / 079 625 88 50

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