Arbeitswoche der 9. Klassen - der Schule Laupen
Arbeitswoche der 9. Klassen - der Schule Laupen
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<strong>Arbeitswoche</strong> <strong>der</strong> <strong>9.</strong> <strong>Klassen</strong><br />
Seit einigen Jahren führen die neunten <strong>Klassen</strong> <strong>der</strong> <strong>Schule</strong> <strong>Laupen</strong> jeweils eine<br />
<strong>Arbeitswoche</strong> durch, während <strong>der</strong> sie die Gemeinde <strong>Laupen</strong> bei anstehenden<br />
Arbeiten unterstützen. Dieses Jahr wurde die Aktion kurzfristig vorverlegt, da es nach<br />
dem Hochwasser viel aufzuräumen gab. So musste zum Beispiel das<br />
Schwimmbecken <strong>der</strong> Badi vom Schlamm befreit o<strong>der</strong> zahlreiche Keller, die<br />
überschwemmt worden waren, geputzt werden. Die zwei <strong>Klassen</strong> wurden in Gruppen<br />
aufgeteilt, die an jedem Arbeitsort mindestens einmal zum Einsatz kamen. Diese<br />
<strong>Arbeitswoche</strong> war für die Schülerinnen und Schüler streng, aber alle konnten viele<br />
gute Erfahrungen sammeln.<br />
Schwimmbad<br />
Im Schwimmbad wartete viel Arbeit auf die<br />
Helferinnen und Helfer. So musste zum Beispiel<br />
das Beachvolleyfeld ausgeebnet und später mit<br />
einer Plache zugedeckt werden. Am meisten zu tun<br />
gab die Reinigung des Schwimmbeckens, galt es<br />
doch das ganze Bassin von einer Unmenge<br />
Schlamm und Schmutz zu befreien und auch die<br />
Gar<strong>der</strong>oben wie<strong>der</strong> auf Vor<strong>der</strong>mann zu bringen. Mit<br />
Schaufel und Schlauch gingen die Schülerinnen<br />
und Schüler an ihre Arbeit, und nach etwa drei<br />
Stunden sah die ganze Sache schon viel besser<br />
aus. Aber damit war es noch nicht getan, denn man<br />
musste auch noch den Beckenrand mit einem<br />
Hochdruckreiniger putzen und das Krankenzimmer<br />
wie<strong>der</strong> einsatztauglich herrichten.<br />
Wer von uns ist noch nie auf den Sonnenliegen<br />
gelegen und hat sich von <strong>der</strong> Sonne verwöhnen<br />
lassen? Dies<br />
wäre diese<br />
Woche nicht<br />
mehr möglich gewesen, ausser man bade gerne<br />
im Schlamm und in Ästen. So wurden denn auch<br />
die Liegen von den Schülern gewaschen, zum<br />
Trocknen an die Sonne gestellt und<br />
anschliessend verräumt. All diese Arbeiten<br />
erledigten die Jugendlichen mit Freude und viel<br />
Energie. Doch es freuten sich alle, als um 10 Uhr<br />
die Znünigruppe anrückte und ihre feinen<br />
Sandwiches auspackte. Das Wetter war mit viel<br />
Sonne am wolkenlosen Himmel Spitze, aber die<br />
Hitze erschwerte das Arbeiten doch ein<br />
bisschen. „Mir hei aber glych Spass“, sagte eine<br />
Schülerin bei einem kleinen Interview. Als wir sie<br />
fragten, welche Arbeiten sie heute schon erledigt<br />
hatte, staunten wir nicht schlecht, wie viele<br />
Antworten sie auf diese Frage bereit hatte.
Fischzucht<br />
Lei<strong>der</strong> war auch die Fischzucht,<br />
die in <strong>der</strong> Nähe des Saane-<br />
/Sensespitzes liegt, überflutet<br />
worden und fast alle gezüchteten<br />
Fische waren entflohen. Die übrig<br />
gebliebenen mussten nun wie<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Grösse und Art nach sortiert<br />
werden. Lei<strong>der</strong> hatten diese<br />
Fische Besuch von Eglifischen<br />
bekommen, die sich in die Zucht<br />
verirrt hatten. Der Züchter konnte<br />
sie nicht behalten, weil sie ihm<br />
die kleinen Fische frassen. So<br />
musste er sie wie<strong>der</strong> in die<br />
Saane freilassen.<br />
Direkt neben <strong>der</strong> Fischzucht steht<br />
das Haus von Familie Arm, welche grosse Schäden im Keller zu beklagen hatte.<br />
Auch hier halfen die Schüler und Schülerinnen kräftig mit und schrubbten und<br />
putzten, was das Zeug hielt. Dank dem Hochdruckreiniger kamen sie schnell voran.<br />
Das Wasser war etwa an<strong>der</strong>thalb Meter gestiegen und hatte den ganzen Keller<br />
verwüstet. Die Böden waren voller Schmutz und die Einrichtung nicht mehr zu<br />
gebrauchen. Die Schränke, die erst einen Monat alte Gefriertruhe, <strong>der</strong> Computer, die<br />
Heizung, <strong>der</strong> Öltank und <strong>der</strong> Tumbler - alles war kaputt. Die Familie hatte das<br />
Wasser zunächst unter Kontrolle gehabt und konnte es mit Schutzmauern aufhalten,<br />
als die Meldung einging, dass beim Schiffenen-Stausee noch mehr Wasser<br />
abgelassen werde. Gegen drei Uhr war dieses Wasser auch schon in <strong>Laupen</strong><br />
angekommen und überflutete den Keler. „Häte man das Wasser schon am<br />
Wochenende abgelassen, wäre das nie passiert,“ sagte Her Arm und zeigte uns den<br />
Rest des Kellers.<br />
Neophytenbekämpfung<br />
Eine Arbeit ausserhalb des<br />
Aufräumprogramms bestand<br />
darin, Neophyten zu<br />
entfernen. Das sind<br />
ausländische Pflanzen, die<br />
sich sehr schnell vermehren,<br />
ganze Flächen überwuchern<br />
und so einheimische Pflanzen<br />
verdrängen. Das drüsige<br />
Springkraut wird etwa zwei<br />
Meter gross und kann bis zu<br />
4000 Samen pro Jahr<br />
produzieren, welche durch die<br />
reifen Samenkapseln bis zu 7<br />
Meter weit fortgeschleu<strong>der</strong>t<br />
werden. Diese Pflanze liess<br />
sich dank dem feuchten
Boden gut mit <strong>der</strong> Wurzel ausreissen, so dass die Arbeit gut voran ging. Weil sich<br />
das Springkraut einen Platz zwischen Brennnesseln ausgesucht hatte, war gute<br />
Kleidung notwendig. Das ewige Ausreissen gefiel den Schülern nicht beson<strong>der</strong>s,<br />
doch es musste sein. Die an<strong>der</strong>e Hälfte <strong>der</strong> Gruppe, die auch bei <strong>der</strong> ARA<br />
beschäftigt war, musste mit Wegmeister Franz Jungo beim Weiher anpacken. Dieser<br />
war vom vielen Schilf überwachsen und so für die Spaziergänger nicht mehr zu<br />
sehen. Franz Jungo mähte einen Weg um den Weiher herum frei, und die Schüler<br />
und Schülerinnen räumten dann das herumliegende Schilf zu Haufen zusammen.<br />
Ohne Gummistiefel gab es dort kein Durchkommen, denn wegen des vielen Wassers<br />
<strong>der</strong> letzten Woche hatte sich <strong>der</strong> Boden in einen Sumpf verwandelt. Die<br />
Neuntklässler hatten ihren Spass bei <strong>der</strong> Arbeit und manchmal sahen sie sogar<br />
Kröten o<strong>der</strong> Frösche ins Wasser springen. Der Mäher, mit dem sie zuerst das Schilf<br />
grob geschnitten hatten rutschte unglücklicherweise in den Weiher und musste so<br />
schnell wie möglich wie<strong>der</strong> heraus gezogen werden.<br />
Die Robinie ist ein Baum mit weissen Blüten und Dornen, <strong>der</strong> sich auch sehr schnell<br />
vermehrt Die Robinie wird zwar auch gezüchtet, weil sie sogar witterungsbeständiger<br />
ist als eine Eiche, aber <strong>der</strong> Standort an einem Fluss ist ungünstig, da die flachen<br />
Wurzeln die Erde zu wenig zusammenhalten. Wenn es viel Wasser gibt, wird das<br />
ganze Erdmaterial weggespült. Die Schülerinnen und Schüler entfernten alle<br />
Robinien am linken Senseufer von <strong>der</strong> Sensebrücke bis zur freiburgischen Grenze<br />
indem sie sie absägten o<strong>der</strong> ausgruben. Danach halfen sie Herrn Markus Brügger,<br />
dem Wasserbauingenieur, fleissig beim Zusammenbinden von Faschinen. Das sind<br />
Weidenbündel, diese werden an Stelle des weggespülten Materials am Sensenufer<br />
deponiert und mit eingeschlagenen Weidenpfählen gesichert. Diese<br />
Weidenstecklinge bilden dann ein Wurzelgeflecht das die Ufer sichert.<br />
Kin<strong>der</strong>garten<br />
Eine weitere Gruppe trat im Kin<strong>der</strong>garten an, um die alten, abgenutzten Bänke<br />
abzuschleifen und anschliessend neu in allen Farben zu lackieren. Es fielen aber<br />
auch noch an<strong>der</strong>e Arbeiten an, wie z.B. Spielhölzchen, ein kleines Häuschen im<br />
Garten o<strong>der</strong> die Schaukel abzuschleifen. Zwischendurch fanden die Schülerinnen<br />
und Schüler aber immer noch Zeit, um mit den Kin<strong>der</strong>gärtelern herum zu toben.
Kehrichtentsorgung<br />
Am letzten Tag begannen<br />
zwei Schüler den Tag schon<br />
um sieben Uhr und nicht wie<br />
alle An<strong>der</strong>en um 8 Uhr. Sie<br />
hatten nämlich etwas<br />
Spezielles vor, mit Franz<br />
Jungo alle Kehrichtsäcke und<br />
Container <strong>der</strong> Gemeinde<br />
einsammeln und zu<br />
entsorgen. Sie fuhren von<br />
Strasse zu Strasse, von<br />
Container zu Container, und<br />
sammelten alles ein.<br />
Verpflegung<br />
Damit die Arbeitenden nicht verhungerten, übernahm eine Gruppe die Aufgabe, für<br />
die Verpflegung zu sorgen. Nachdem sie die Zutaten eingekauft und die Sandwiches<br />
gestrichen hatte, ging es an das Verteilen <strong>der</strong> kleinen Mahlzeit. Da diese Arbeit nur<br />
die erste Vormittagshälfte ausfüllte, halfen Leute aus dieser Gruppe anschliessend<br />
bei anstehenden Reinigungsarbeiten im Schulhaus.<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
„Tue Gutes und rede darüber“. Im Sinne<br />
dieses Spruches begleitete eine weitere<br />
Gruppe die ganze <strong>Arbeitswoche</strong> mit<br />
Schreibblock und Fotoapparat und<br />
verarbeitete das gesammelte Material zu<br />
Beiträgen für das Schul-Infoblatt, die<br />
Loupe-Zytig und für Kurzberichte in den<br />
Tageszeitungen.<br />
Wer noch mehr Fotos will soll doch bitte ein<br />
Mail mit Name und Adresse an jlu@laupen.ch schicken.<br />
Berichte und Fotos: Lukas Jörg, Rahel Grau,<br />
Fabio Aeschlimann