Wellen, Reflexion und Brechung - Christiani Schule trifft Technik
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Satellitenfernsehen<br />
Für den Empfang von Satelliten-TV-Programmen<br />
gibt es heute im Prinzip zwei<br />
Möglichkeiten: 1. den direkten Empfang über<br />
„Satellitenschüssel“ (dies wäre das eigentliche<br />
Satellitenfernsehen); <strong>und</strong> 2. über das<br />
so genannte Kabelfernsehen.<br />
Bodenstationen übertragen zunächst über<br />
relativ große Parabolantennen die in Signale<br />
umkodierten Fernsehsendungen zum Satelliten.<br />
Dabei müssen die Signale mehrere<br />
Schichten der Atmosphäre durchdringen.<br />
Das ist nur mit sehr hochfrequenten <strong>Wellen</strong><br />
(Mikrowellenband) möglich, der Frequenzbereich<br />
liegt zwischen zehn <strong>und</strong> 13 Gigahertz<br />
(ein Gigahertz entspricht einer Milliarde<br />
Hertz). Noch höhere Frequenzen verwendet<br />
man nicht, weil bereits ab 15 Gigahertz<br />
der atmosphärische Wasserstoff, der im<br />
Wasser enthalten ist, die Ausbreitung von<br />
<strong>Wellen</strong> oberhalb dieses Bereichs verhindert.<br />
Die Signale werden von dem Satelliten empfangen<br />
<strong>und</strong> an die Sendeeinheit des Satelliten<br />
weitergeleitet. Typische Fernsehsatelliten<br />
sind in der Lage, mindestens 16 TV-Programme<br />
<strong>und</strong> den dazugehörigen Ton zu<br />
empfangen <strong>und</strong> zu senden.<br />
Über die Transponder werden die Signale zu<br />
den Empfangsstationen auf der Erde gesandt.<br />
Beim Kabelfernsehen sind dies große<br />
Bodenstationen, die mit dem Kabelnetz verb<strong>und</strong>en<br />
sind <strong>und</strong> die entsprechenden Sendungen<br />
in dieses Netz einspeisen. Beim Direktempfang<br />
werden die jeweiligen privaten<br />
Haushalte mit Satellitenempfangsanlage zu<br />
kleinen Bodenstationen. Die Empfangsanlage<br />
besteht im Wesentlichen aus einer Parabolantenne<br />
(„Satellitenschüssel“) <strong>und</strong> einem<br />
Satellitenempfangsgerät (dem Receiver).<br />
Die Parabolantenne benötigt ein Empfangsgerät,<br />
das die ankommenden Signale<br />
verstärkt <strong>und</strong> umwandelt. Dieses Gerät<br />
nennt man LNB. Es befindet sich genau im<br />
Brennpunkt der Schüssel.<br />
00 4<br />
Radar<br />
Der Ausdruck Radar, die Kurzform für „radar<br />
detection and ranging“ (Aufspüren <strong>und</strong><br />
Orten mit Hilfe von Radiowellen), wurde im<br />
2. Weltkrieg von den alliierten Truppen für<br />
verschiedene Geräte verwendet. Diese Geräte<br />
zeigen nicht nur die Anwesenheit <strong>und</strong><br />
die Entfernung von Objekten an, sondern<br />
stellen auch ihre Position im Raum, ihre<br />
Form, Größe, Geschwindigkeit <strong>und</strong> Bewegungsrichtung<br />
fest. Zwar wurde das Radar<br />
ursprünglich für den Krieg entwickelt, doch<br />
setzt man es heute in vielen Zivilbereichen<br />
ein, z. B. für Navigation, Luftverkehrsüberwachung,<br />
Bestimmung von Wetterlagen.<br />
Alle Radarsysteme enthalten einen hochfrequenten<br />
Radiosender, der einen elektromagnetischen<br />
Strahl in <strong>Wellen</strong>längen von einigen<br />
Zentimetern bis ungefähr einen Meter<br />
aussendet. Objekte, auf die der Strahl auf<strong>trifft</strong>,<br />
werfen die <strong>Wellen</strong> zum Sender zurück.<br />
Die Funktionsweise des Radars baut auf die<br />
Gesetze der <strong>Reflexion</strong> von Radiowellen auf.<br />
Sie sind in den Gleichungen über das Verhalten<br />
elektromagnetischer <strong>Wellen</strong> verankert,<br />
die der britische Physiker James Clark<br />
Maxwell 1864 aufstellte. Diese Gr<strong>und</strong>lagen<br />
konnten zum ersten Mal 1886 durch Experimente<br />
von Heinrich Hertz veranschaulicht<br />
werden. Christian Hülsmeyer schlug als erster<br />
den Einsatz von Radioechos für ein Erfassungsgerät<br />
vor, das Kollisionen bei der<br />
Navigation auf See vermeiden sollte.<br />
Radiowellen bewegen sich mit Lichtgeschwindigkeit<br />
(ca. 300 000 Kilometer pro<br />
Sek<strong>und</strong>e). Ein Radarsystem besteht aus einem<br />
Sender, einer Antenne, einem Empfänger<br />
<strong>und</strong> einem Anzeigegerät. Im Unterschied<br />
zum R<strong>und</strong>funk, bei dem ein Sender<br />
Radiowellen abgibt, die von einem Empfänger<br />
abgefangen werden, befinden sich Radarsender<br />
<strong>und</strong> -empfänger üblicherweise<br />
am gleichen Ort. Der Sender gibt elektromagnetische<br />
<strong>Wellen</strong> über eine Antenne ab, die