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Katalog "CogniPlus. Training kognitiver Funktionen" (PDF)

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# 04.1<br />

COGNIPLUS<br />

<strong>Training</strong> <strong>kognitiver</strong> Funktionen


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– ähnlich wie bei einem Webinar –<br />

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Fragen. Alles, was Sie für dieses persönliche<br />

Beratungsgespräch benötigen, ist ein Telefon,<br />

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V<br />

Schnell finden:<br />

<strong>CogniPlus</strong> von A-Z<br />

7 ALERT Aufmerksamkeit: Alertness<br />

14 CODING Arbeitsgedächtnis: Räumliches Kodieren<br />

16 Dateup Arbeitsgedächtnis: Updating – räumlich<br />

11 DIVID Aufmerksamkeit: Geteilt<br />

10 FOCUS Aufmerksamkeit: Fokussiert<br />

18 HIBIT-R Exekutive Funktionen:<br />

Response Inhibition<br />

17 NAMES Langzeitgedächtnis:<br />

Gesichter-Namen-Lernen<br />

15 NBACK Arbeitsgedächtnis: Updating – visuell<br />

19 PLAND Exekutive Funktionen:<br />

Planungs- und Handlungskompetenz<br />

20 ROTATE Raumverarbeitung: Mentale Rotation<br />

9 SELECT Aufmerksamkeit: Selektiv<br />

12 SPACE Neglect-/Gesichtsfeldtraining:<br />

Visuell-räumliche Aufmerksamkeit<br />

8 VIG Aufmerksamkeit: Vigilanz<br />

21 VISMO Visuomotorische Koordination<br />

13 VISP Arbeitsgedächtnis: Rehearsal –<br />

Visuell-Räumlich<br />

4 IHR MEHRWERT<br />

4 <strong>CogniPlus</strong>? <strong>CogniPlus</strong>!<br />

5 7 Gründe für <strong>CogniPlus</strong><br />

6 DIE COGNIPLUS-TRAININGSVERFAHREN<br />

7 Aufmerksamkeit<br />

7 ALERT – Aufmerksamkeit: Alertness<br />

8 VIG – Aufmerksamkeit: Vigilanz<br />

9 SELECT – Aufmerksamkeit: Selektiv<br />

10 FOCUS – Aufmerksamkeit: Fokussiert<br />

11 DIVID – Aufmerksamkeit: Geteilt<br />

12 Neglect-/Gesichtsfeldtraining<br />

12 SPACE – Neglect-/Gesichtsfeldtraining: Visuell-räumliche Aufmerksamkeit<br />

13 Arbeitsgedächtnis<br />

13 VISP – Arbeitsgedächtnis: Rehearsal – Visuell-Räumlich<br />

14 CODING – Arbeitsgedächtnis: Räumliches Kodieren<br />

15 NBACK – Arbeitsgedächtnis: Updating – visuell<br />

16 Dateup – Arbeitsgedächtnis: Updating – räumlich<br />

17 Langzeitgedächtnis<br />

17 NAMES – Langzeitgedächtnis: Gesichter-Namen-Lernen<br />

18 Exekutive Funktionen<br />

18 HIBIT-R – Exekutive Funktionen: Response Inhibition<br />

19 PLAND – Exekutive Funktionen: Planungs- und Handlungskompetenz<br />

20 Raumverarbeitung<br />

20 ROTATE – Raumverarbeitung: Mentale Rotation<br />

21 Visuomotorik<br />

VISMO – Visuomotorische Koordination<br />

22 Sprachversionen<br />

23 Das Wiener Testsystem NEURO<br />

25 WIENER TESTSYSTEM UND COGNIPLUS:<br />

ZUSAMMEN, WAS ZUSAMMEN GEHÖRT!<br />

Für eine bessere Lesbarkeit wird auf die Ausweisung der<br />

weiblichen und männlichen Form verzichtet und ausschließlich<br />

die Kurzform (männlich) gewählt.<br />

Medieninhaber und Herausgeber SCHUHFRIED GmbH<br />

26 TRAINIEREN AM COMPUTER<br />

26 Benutzerfreundliche Software<br />

26 Eingabemedien<br />

27 Ablauf einer <strong>Training</strong>ssitzung<br />

29 Direkttraining<br />

Wiener Testsystem<br />

Psychologische Diagnostik<br />

cogniplus<br />

Kognitives <strong>Training</strong><br />

Impressum:<br />

SCHUHFRIED GmbH<br />

Hyrtlstraße 45<br />

2340 Mödling<br />

Österreich<br />

E-Mail info@schuhfried.at<br />

Erscheinungsort Mödling, Österreich<br />

Hersteller Paul Gerin Druckerei, Wolkersdorf<br />

Redaktion Doreen Kallweit, Johanna Egle<br />

Verantwortlich Gerald Schuhfried<br />

Grafik Johanna Kurz, Wien, www.kurzundkallweit.at<br />

Fotos SCHUHFRIED GmbH; fotolia - Cover: Robert Kneschke;<br />

shutterstock - Cover: Denis Babenko, S.23/30/31: Yuri Arcurs,<br />

S.24: Yuri Arcurs, baki, Lucky Business, S.29: Ilike, S.33: Ale-<br />

30 SERVICE<br />

30 Best Practice: <strong>CogniPlus</strong> im Einsatz<br />

34 Systemvoraussetzungen<br />

35 Auch von SCHUHFRIED: Wiener Testsystem & Biofeedback 2000 x-pert<br />

x-pert<br />

Biofeedback 2000<br />

Multimediales System<br />

Web www.schuhfried.at<br />

Tel +43 2236 42315<br />

Fax +43 2236 46597<br />

xander Raths, S.34: Ali Mazraie Shadi, Daboost; istock - S.4:<br />

LdF, S. 32: avdeev007<br />

Copyright © SCHUHFRIED GmbH, Mödling.<br />

Alle Rechte vorbehalten.


Die Ihr Mehrwert <strong>CogniPlus</strong>-<strong>Training</strong>sverfahren<br />

Ihr Mehrwert<br />

7 Gründe für <strong>CogniPlus</strong><br />

<strong>CogniPlus</strong>? <strong>CogniPlus</strong>!<br />

ist ein Produkt aus dem Hause SCHUHFRIED, Ihrem<br />

Spezialisten für computerbasierte Psychologie.<br />

ist eine <strong>Training</strong>sbatterie, mit der kognitive Funktionen<br />

trainiert werden können. Effizient. Multimedial. Motivierend.<br />

ist wissenschaftlich fundiert und fußt auf aktuellen<br />

psychologischen Erkenntnissen. Die inhaltlich enge Anbindung von<br />

<strong>CogniPlus</strong> an das Wiener Testsystem – weltweit das verbreitetste<br />

Testsystem für die professionelle psychologische Diagnostik – ermöglicht<br />

außerdem eine ökonomische Verknüpfung von Diagnose,<br />

<strong>Training</strong> und Evaluation.<br />

ist in zahlreichen Sprachen verfügbar – ohne Aufpreis.<br />

Damit jeder in seiner Muttersprache trainieren kann.<br />

Profitieren auch Sie von einem inhaltlich und technisch hochentwickelten<br />

Produkt, das alle Bereiche kognitiven <strong>Training</strong>s abdeckt!<br />

Mehr lesen<br />

… über das Ineinandergreifen<br />

von <strong>CogniPlus</strong> und Wiener<br />

Testsystem.<br />

i i Seite 25<br />

Mehr lesen<br />

…über die Sprachversionen.<br />

i i Seite 22<br />

1|<br />

Gut zu wissen<br />

Entwickelt von<br />

namhaften Wissenschaftlern<br />

Zahlreiche namhafte Wissenschaftler, darunter Prof.<br />

Walter Sturm, Prof. Joachim Funke und Prof. Matthias<br />

Weisbrod, haben gemeinsam mit den Experten<br />

von SCHUHFRIED <strong>CogniPlus</strong> entwickelt. Langjährige<br />

Erfahrung gepaart mit<br />

Prof. Dr. Walter Sturm ist seit 1995 als<br />

Leiter der Sektion „Klinische Neuropsychologie“<br />

an der neurologischen<br />

Klinik der medizinischen Fakultät<br />

der RWTH Aachen tätig. Seine Forschungsschwerpunkte<br />

sind Neuropsychologische<br />

Diagnostik, Therapie<br />

von Aufmerksamkeitsstörungen,<br />

Funktionelle Reorganisation nach<br />

Aufmerksamkeitstherapie und Funktionelle<br />

Bildgebung von Aufmerksamkeitsfunktionen.<br />

dem Know-how der Besten<br />

der Besten macht <strong>CogniPlus</strong><br />

heute zu einem der modernsten<br />

kognitiven <strong>Training</strong>sprogramme<br />

auf dem Markt.<br />

Starkes Fundament: 1993 entwickelten<br />

Prof. Sturm et al.<br />

das <strong>Training</strong>sprogramm AIX-<br />

TENT zur Therapie von Störungen<br />

der Aufmerksamkeit.<br />

Effizienzstudien führten dabei<br />

zur Erkenntnis: Nur ein <strong>Training</strong>,<br />

das defizitspezifisch ansetzt,<br />

zeigt Wirkung. Auf dieser Grundlage entwickelte<br />

SCHUHFRIED in Zusammenarbeit mit Prof. Sturm ein<br />

AIXTENT der zweiten Generation (AIXTENT II), später<br />

bekannt unter dem Namen <strong>CogniPlus</strong>.<br />

2|<br />

Basiert auf einem<br />

defizitorientierten Interventionsansatz<br />

Jedes <strong>CogniPlus</strong>-<strong>Training</strong>sverfahren ist spezifisch<br />

auf ein Defizit zugeschnitten, da Studien gezeigt<br />

haben, dass es bei der Anwendung zu komplexer<br />

<strong>Training</strong>sprogramme sogar zu Leistungsverschlechterungen<br />

kommen kann. Es werden nur <strong>Training</strong>s für<br />

solche kognitiven Funktionen angeboten, die wissenschaftlich<br />

belegt trainierbar sind.<br />

3|<br />

Eingebettet in einen<br />

wissenschaftlichen Theorie-Kontext<br />

<strong>CogniPlus</strong>-<strong>Training</strong>sverfahren werden ausnahmslos<br />

vor dem Hintergrund der relevanten aktuellen, wissenschaftlichen<br />

Literatur entwickelt. Die theoriegeleitete<br />

Konstruktion hat oberste Priorität. Deshalb<br />

überzeugen alle Partner neben ihrer praktisch-klinischen<br />

Erfahrung durch ihre theoretische Expertise.<br />

4|<br />

Lebensnah und<br />

motivierend gestaltet<br />

Klienten möchten ihre verbesserten Fähigkeiten<br />

schnell im Alltag anwenden. Bei <strong>CogniPlus</strong> sind die<br />

zu trainierenden Leistungsdimensionen deshalb<br />

meist in lebensnahe Szenarien eingebettet. Dies ist<br />

durch die Zusammenarbeit mit Programmierern aus<br />

der Computerspiel-Szene gelungen, die beeindruckende<br />

dreidimensionale Darstellungen umgesetzt<br />

haben. Gerade diese ansprechende, moderne und<br />

als motivierend empfundene Oberfläche macht <strong>CogniPlus</strong><br />

bei Klienten beliebt.<br />

5|<br />

Passt sich automatisch der<br />

Leistungsfähigkeit des Klienten an<br />

<strong>CogniPlus</strong> ist ein intelligentes, interaktives System,<br />

das weder über- noch unterfordert. Es identifiziert<br />

das Leistungsvermögen Ihres Klienten zuverlässig<br />

und passt sich automatisch an. Damit ist eine der<br />

Voraussetzungen erfolgreichen <strong>Training</strong>s gesichert:<br />

die Motivation der übenden Person.<br />

6|<br />

Trainiert alle<br />

Leistungsstufen<br />

Die <strong>CogniPlus</strong>-<strong>Training</strong>sprogramme sind in der gesamten<br />

Leistungsbandbreite einsetzbar. Zusätzlich<br />

zu den traditionellen Anwendungsbereichen wie der<br />

Rehabilitation von Patienten mit Hirnschäden eröffnen<br />

sich dadurch neue Einsatzgebiete. So können<br />

Sie mit <strong>CogniPlus</strong> etwa die kraftfahrspezifische<br />

Leistungsfähigkeit von verkehrsauffälligen Personen<br />

und die Aufmerksamkeit von Kindern mit ADHD verbessern<br />

oder die geistige Aktivierung von Patienten<br />

mit MCI steigern.<br />

7|<br />

Empfohlen von<br />

renommierten Institutionen<br />

Die Aixtent-<strong>Training</strong>sprogramme, die zur Entwicklung<br />

der Aufmerksamkeitstrainings von <strong>CogniPlus</strong> führten,<br />

werden in den Leitlinien der Gesellschaft für Neuropsychologie<br />

GNP (2009) und der Deutschen Gesellschaft<br />

für Neurologie DGN (2008) mit Empfehlungsstärke<br />

A gelistet.<br />

Empfehlungs<br />

stärke A<br />

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4 . COGNIPLUS<br />

COGNIPLUS . 5


Die <strong>CogniPlus</strong>-<strong>Training</strong>sverfahren<br />

Die <strong>CogniPlus</strong>-<strong>Training</strong>sverfahren<br />

Aufmerksamkeit: Alertness<br />

ALERT<br />

Walter Sturm © SCHUHFRIED GmbH<br />

Dimension<br />

SubDimension<br />

Spezifische<br />

Funktion<br />

<strong>CogniPlus</strong>-<br />

<strong>Training</strong><br />

Aufmerksamkeit<br />

Intensität<br />

Selektivität<br />

Alertness<br />

Vigilanz<br />

Selektive<br />

Aufmerksamkeit<br />

Fokussierte<br />

Aufmerksamkeit<br />

ALERT<br />

mehr lesen auf Seite 7<br />

VIG<br />

mehr lesen auf Seite 8<br />

Select<br />

mehr lesen auf Seite 9<br />

FOCUS<br />

mehr lesen auf Seite 10<br />

Im <strong>Training</strong>sprogramm ALERT wird die Aufmerksamkeitsdimension<br />

Alertness – die Fähigkeit,<br />

die Aufmerksamkeitsintensität kurzfristig<br />

zu erhöhen und aufrechtzuerhalten<br />

– trainiert.<br />

Gedächtnis<br />

Exekutive<br />

Funktionen<br />

Raumverarbeitung<br />

Visuomotorik<br />

Arbeitsgedächtnis<br />

Langzeitgedächtnis<br />

Geteilte<br />

Aufmerksamkeit<br />

Visuell-räumliche<br />

Aufmerksamkeit<br />

Rehearsal -<br />

Visuell-Räumlich<br />

Räumliches Kodieren<br />

Updating - visuell<br />

Updating - räumlich<br />

Neglect-/Gesichtsfeldtraining<br />

Gesichter-Namen-<br />

Lernen<br />

Response Inhibition<br />

Planungs- und<br />

Handlungskompetenz<br />

Mentale Rotation<br />

Visuomotorische<br />

Koordination<br />

Divid<br />

mehr lesen auf Seite 11<br />

Space<br />

mehr lesen auf Seite 12<br />

Visp<br />

mehr lesen auf Seite 13<br />

Coding<br />

mehr lesen auf Seite 14<br />

Nback<br />

mehr lesen auf Seite 15<br />

Dateup<br />

mehr lesen auf Seite 16<br />

Names<br />

mehr lesen auf Seite 17<br />

Hibit-R<br />

mehr lesen auf Seite 18<br />

Pland<br />

mehr lesen auf Seite 19<br />

Rotate<br />

mehr lesen auf Seite 20<br />

VISMO<br />

mehr lesen auf Seite 21<br />

Theorie<br />

Wird kurzfristig die Aufmerksamkeitsintensität exogen<br />

durch einen Warnreiz aktiviert, so handelt es sich um<br />

phasische Alertness. Erfolgt ihre Aktivierung ohne<br />

Warnreiz, so wird sie als intrinsische Alertness bezeichnet.<br />

Ziel eines Alertness-<strong>Training</strong>s muss es sein,<br />

die intrinsische Alertness zu steigern, da nur in diesem<br />

Fall die Aktivierung ausschließlich kognitiv kontrolliert<br />

erfolgt. Bei Defiziten im Bereich der Alertness ist es<br />

allerdings notwendig, in einem ersten Schritt die phasische<br />

Alertness zu verbessern und erst dann mit dem<br />

<strong>Training</strong> der intrinsischen Alertness zu beginnen.<br />

Szene und Aufgabe<br />

Ein Motorrad fährt eine kurvenreiche Straße entlang.<br />

Die Aufgabe des Klienten besteht darin, den Straßenabschnitt<br />

vor sich aufmerksam zu beobachten und bei<br />

Auftreten von Hindernissen so schnell wie möglich die<br />

Reaktionstaste zu drücken. Bei rechtzeitiger Reaktion<br />

bremst das Motorrad ab und setzt nach Verschwinden<br />

des Hindernisses seine Fahrt fort. Bei einer verspäteten<br />

Reaktion erfolgt eine „Notbremsung“; ein lautes<br />

Bremsgeräusch ertönt, das Motorrad wird angehalten<br />

und zusätzlich ein gelbes Ausrufezeichen am Bildschirm<br />

angezeigt.<br />

<strong>Training</strong>sformen<br />

Das <strong>Training</strong>sprogramm ALERT umfasst zwei <strong>Training</strong>sformen:<br />

Die <strong>Training</strong>sform S1 trainiert die phasische<br />

Alertness und die <strong>Training</strong>sform S2 die intrinsische<br />

Alertness. In der <strong>Training</strong>sform S1 werden die<br />

Hindernisse zur externen Aktivierung der Aufmerksamkeit<br />

akustisch und visuell durch Warnsignale angekündigt.<br />

In der <strong>Training</strong>sform S2 fallen die akustischen und<br />

visuellen Warnreize weg. Das Motorrad fährt nun durch<br />

eine nächtliche Nebellandschaft, in der die Hindernisse<br />

plötzlich aus dem Nebel auftauchen.<br />

Schwierigkeitsstruktur<br />

Jede der beiden <strong>Training</strong>sformen umfasst 18 Schwierigkeitsstufen.<br />

Die Anforderung steigt durch Verkürzung<br />

der maximal zulässigen Reaktionszeit. Während<br />

der Klient in der ersten Stufe noch 1,8 Sekunden Zeit<br />

hat, auf ein Hindernis zu reagieren, bleiben ihm in der<br />

höchsten Stufe nur mehr 0,3 Sekunden zwischen dem<br />

plötzlichen Auftauchen eines Hindernisses und der<br />

Notbremsung.<br />

In der ersten Sitzung wird der Klient entsprechend der<br />

Geschwindigkeit seiner ersten Reaktionen in eine leistungsadäquate<br />

Schwierigkeitsstufe eingestuft. Somit<br />

wird garantiert, dass sich das<br />

<strong>Training</strong>sprogramm bereits zu<br />

Gut zu wissen<br />

Beginn des <strong>Training</strong>s optimal<br />

ALERT ist auch bei Patienten mit Gesichtsfeldstörungen<br />

einsetzbar. Die<br />

an die Leistungsfähigkeit des<br />

Klienten anpasst und es zu keiner<br />

Unter- bzw. Überforderung<br />

Instruktionsseiten werden dabei nur<br />

halbseitig am Bildschirm dargeboten<br />

kommt.<br />

und auch die Hindernisse tauchen nur<br />

einseitig auf (z. B. Bäume fallen nur von<br />

der rechten Seite auf die Fahrbahn).<br />

Gut zu wissen<br />

Beim Kauf der <strong>CogniPlus</strong> Administrationssoftware<br />

erhalten Sie<br />

20 <strong>Training</strong>sstunden gratis.<br />

Die <strong>CogniPlus</strong>-<strong>Training</strong>sverfahren werden laufend erweitert!<br />

Besuchen Sie www.schuhfried.at für aktuelle Informationen.<br />

Für Informationen zum theoretischen Hintergrund der einzelnen <strong>Training</strong>sverfahren besuchen<br />

Sie unsere Webseite oder fordern Sie die Manuale an.<br />

Korrespondierender Test im<br />

6 . COGNIPLUS<br />

WAFA<br />

COGNIPLUS . 7


Aufmerksamkeit: Vigilanz<br />

Die <strong>CogniPlus</strong>-<strong>Training</strong>sverfahren<br />

Die <strong>CogniPlus</strong>-<strong>Training</strong>sverfahren<br />

VIG<br />

Aufmerksamkeit: Vigilanz<br />

Aufmerksamkeit: Selektiv<br />

SELECT<br />

Walter Sturm © SCHUHFRIED GmbH<br />

Walter Sturm © SCHUHFRIED GmbH<br />

Im <strong>Training</strong>sprogramm VIG wird die Aufmerksamkeitsdimension<br />

Vigilanz – die Fähigkeit,<br />

die Aufmerksamkeit unter monotoner Reizbedingung<br />

über längere Zeit aufrechtzuerhalten<br />

– trainiert.<br />

Im <strong>Training</strong>sprogramm SELECT wird die selektive<br />

Aufmerksamkeit – die Fähigkeit, auf relevante<br />

Reize schnell zu reagieren und falsche<br />

Reaktionen zu unterdrücken – trainiert.<br />

Theorie<br />

Aufgaben zur längerfristigen Aufmerksamkeitsaktivierung<br />

verlangen vom Klienten, „dass die Aufmerksamkeit über<br />

lange Zeiträume ununterbrochen einer oder mehreren<br />

Informationsquellen zugewandt wird, um kleine Veränderungen<br />

der dargebotenen Information zu entdecken und<br />

darauf zu reagieren“ (Davies u. Mitarb. 1984). Die Vigilanz<br />

stellt eine spezielle Variante der längerfristigen Aufmerksamkeit<br />

dar. Vigilanzleistungen beanspruchen die<br />

Aufmerksamkeit über einen langen<br />

Zeitraum, oft Stunden, hin-<br />

Gut zu wissen<br />

weg, und die relevanten Stimuli<br />

VIG ist auch bei Patienten mit Gesichtsfeldstörungen<br />

einsetzbar.<br />

kommen hierbei typischerweise<br />

nur in sehr unregelmäßigen Intervallen<br />

und mit sehr geringer<br />

Auftretenshäufigkeit zwischen einer großen Menge irrelevanter<br />

Stimuli vor. Erst ab einer <strong>Training</strong>sdauer von 30<br />

Minuten pro Sitzung kann die Vigilanz effektiv trainiert<br />

werden.<br />

Szene und Aufgabe<br />

Der Klient fährt in einem Fahrzeug eine gerade Landstraße<br />

entlang. In unregelmäßigen Abständen kommen<br />

ihm andere Fahrzeuge auf der Gegenfahrbahn entgegen<br />

oder überholen ihn. Die Aufgabe des Klienten<br />

besteht nun darin, mittels Tastendruck zu reagieren,<br />

wenn ein überholendes Fahrzeug plötzlich vor ihm abbremst.<br />

Nach erfolgter Reaktion erlöschen die Bremslichter<br />

des Fahrzeuges, es beschleunigt und fährt davon.<br />

Versäumt es der Klient innerhalb der maximal zur<br />

Verfügung stehenden Zeit zu reagieren, beginnen die<br />

Bremslichter zu blinken. Schließlich ertönt ein lautes<br />

Quietschgeräusch, das die Aufmerksamkeit des Klienten<br />

wieder auf das Geschehen lenken soll.<br />

Schwierigkeitsstruktur<br />

Das <strong>Training</strong>sprogramm VIG arbeitet mit 30 Schwierigkeitsstufen.<br />

Die Aufrechterhaltung der Aufmerksamkeit<br />

wird durch eine abnehmende Reizfrequenz zunehmend<br />

erschwert: Immer seltener wird der Klient von anderen<br />

Autos überholt, der Einbruch der Dunkelheit macht die<br />

Umgebung eintöniger und auch die Anzahl der plötzlichen<br />

Bremsmanöver von überholenden Fahrzeugen<br />

nimmt ab. Zusätzlich wird auch die Intensität des Feedbacks<br />

auf verspätete und ausgelassene Reaktionen mit<br />

steigender Schwierigkeitsstufe schwächer. Die Anforderung<br />

ändert sich so allmählich von einer Daueraufmerksamkeits-<br />

zu einer echten Vigilanzaufgabe.<br />

Die maximal für eine rechtzeitige Reaktion zur Verfügung<br />

stehende Zeit passt sich in jeder Schwierigkeitsstufe<br />

an das reaktive Leistungsniveau des Klienten an.<br />

Ausgehend von den ersten gültigen Reaktionen des<br />

Klienten wird eine individuelle Reaktionszeitgrenze bestimmt,<br />

an der alle weiteren Reaktionen im Laufe des<br />

<strong>Training</strong>s gemessen werden. Somit wird garantiert,<br />

dass sich das <strong>Training</strong>sprogramm bereits am Beginn<br />

des <strong>Training</strong>s optimal an die Leistungsfähigkeit des Klienten<br />

anpasst und es zu keiner Unter- bzw. Überforderung<br />

kommt.<br />

Theorie<br />

Ein <strong>Training</strong>sprogramm zur Aufmerksamkeitsselektivität<br />

soll es dem Klienten erleichtern, rasch zwischen<br />

relevanten und irrelevanten Aspekten einer Aufgabe<br />

zu unterscheiden. Aufgaben zur selektiven Aufmerksamkeit<br />

verlangen meist eine rasche Entscheidung innerhalb<br />

eines Stimulussets, in dem die relevanten und<br />

irrelevanten Stimuli klar definiert sind.<br />

Szene und Aufgabe<br />

Der Klient fährt in einem kleinen Grubenwagen durch<br />

einen Tunnel. Relevante und irrelevante Reize (optisch,<br />

akustisch oder crossmodal) tauchen plötzlich aus dem<br />

Dunkeln auf. Der Klient soll nur auf relevante Reize<br />

reagieren. Bei einer verspäteten oder ausgelassenen<br />

Reaktion auf einen relevanten Reiz wird ein negatives<br />

Feedback in Form eines Donners und eines Blitzes gegeben.<br />

Wenn der Klient fälschlicherweise auf einen irrelevanten<br />

Reiz reagiert, wird die Figur oder die Schallquelle<br />

rot beleuchtet.<br />

<strong>Training</strong>sformen<br />

Das <strong>Training</strong>sprogramm SELECT umfasst drei <strong>Training</strong>sformen:<br />

Die <strong>Training</strong>sform S1 trainiert die selektive Aufmerksamkeit<br />

in der visuellen Modalität (es tauchen Figuren<br />

im Tunnel auf).<br />

In der akustischen <strong>Training</strong>sform S2 ist es die Aufgabe<br />

des Klienten, auf relevante Geräusche zu reagieren.<br />

In der <strong>Training</strong>sform S3 wird der Klient instruiert, auf<br />

gewisse Reizkombinationen (Figuren, die bestimmte<br />

Geräusche von sich geben) zu reagieren.<br />

Schwierigkeitsstruktur<br />

Pro <strong>Training</strong>sform gibt es 15 Schwierigkeitsstufen. SE-<br />

LECT arbeitet mit einer zweifachen Anpassung an das<br />

Leistungsniveau des Klienten. Zum einen sinkt bzw.<br />

steigt die Anzahl relevanter und irrelevanter Reize. Zum<br />

anderen passt sich die maximal für eine rechtzeitige<br />

Reaktion zur Verfügung stehende Zeit über alle Schwierigkeitsstufen<br />

hinweg an das<br />

Reaktionsniveau des Klienten Gut zu wissen<br />

an. Bei einem leistungsstarken<br />

Klienten beispielsweise sichtsfeldstörungen einsetzbar.<br />

SELECT ist auch bei Patienten mit Ge-<br />

wird der Grubenwagen nach<br />

den ersten Reaktionen schneller.<br />

Somit wird garantiert, dass sich das <strong>Training</strong>sprogramm<br />

bereits zu Beginn des <strong>Training</strong>s optimal an die<br />

Leistungsfähigkeit des Klienten anpasst und es zu keiner<br />

Unter- bzw. Überforderung kommt.<br />

Korrespondierender Test im<br />

Korrespondierender Test im<br />

WAFV<br />

WAFS<br />

8 . COGNIPLUS<br />

COGNIPLUS . 9


Die <strong>CogniPlus</strong>-<strong>Training</strong>sverfahren<br />

FOCUS<br />

Walter Sturm © SCHUHFRIED GmbH<br />

Aufmerksamkeit: Fokussiert<br />

Aufmerksamkeit: Geteilt<br />

Die <strong>CogniPlus</strong>-<strong>Training</strong>sverfahren<br />

DIVID<br />

Walter Sturm © SCHUHFRIED GmbH<br />

Im <strong>Training</strong>sprogramm FOCUS wird die fokussierte<br />

Aufmerksamkeit – die Fähigkeit, bei hoher<br />

Dichte an ablenkenden Reizen lediglich auf<br />

relevante Reize zu reagieren – trainiert.<br />

Im <strong>Training</strong>sprogramm DIVID wird die geteilte<br />

Aufmerksamkeit – die Fähigkeit, verschiedene<br />

Aufgaben simultan zu erledigen – trainiert.<br />

Theorie<br />

Fokussierte Aufmerksamkeit bezeichnet die Fähigkeit,<br />

einen spezifischen Realitätsausschnitt zu isolieren, um<br />

ihn genauer analysieren zu können. Von zentraler Bedeutung<br />

sind hierbei die Aufrechterhaltung des Fokus<br />

auch unter ablenkenden Bedingungen und die Unterdrückung<br />

der Interferenz, welche durch parallel ablaufende,<br />

automatische Verarbeitungsprozesse entsteht.<br />

Szene und Aufgabe<br />

Ein Boot fährt durch die stimmungsvolle Landschaft des<br />

afrikanischen Kontinents. Der Klient wird mit vielen unterschiedlichen<br />

Reizen konfrontiert: kreischenden Vögeln,<br />

vorbeifliegenden Libellen, einer Ruine am Flussufer,<br />

einem Wasserfall, etc. Die Aufgabe des Klienten<br />

ist es, auf vorher definierte relevante Reize zu reagieren<br />

und sich nicht von der Vielzahl an anderen Stimuli abzulenken<br />

zu lassen.<br />

<strong>Training</strong>sformen<br />

Das <strong>Training</strong>sprogramm FOCUS umfasst zwei <strong>Training</strong>sformen<br />

mit jeweils zehn Schwierigkeitsstufen:<br />

In der <strong>Training</strong>sform S1 muss der Klient visuelle Reize<br />

vor dem Hintergrund von akustischen, visuellen<br />

oder einer Kombination aus akustischen und visuellen<br />

Ablenkreizen erkennen.<br />

In der <strong>Training</strong>sform S2 geht es darum, akustische<br />

Reize vor akustischen, visuellen oder einer Kombination<br />

aus akustischen und visuellen Reizen zu entdecken.<br />

Schwierigkeitsstruktur<br />

Die Schwierigkeitsstruktur im <strong>Training</strong>sprogramm FO-<br />

CUS passt sich an die maximale Auffassungsgabe des<br />

Klienten an. So wird einem leistungsschwachen Klienten<br />

eine reizarme Umgebung geboten, ein leistungsstarker<br />

Klient hingegen mit zahlreichen Ablenkreizen<br />

konfrontiert. Gezielt wird die Menge an dargebotenen<br />

Ablenkreizen stufenweise verändert und die maximal<br />

zur Verfügung stehende Zeit zur Erkennung eines Reizes<br />

an die Fähigkeiten des Klienten angepasst.<br />

Theorie<br />

Die Fähigkeit zur Aufmerksamkeitsteilung ist von Verarbeitungsressourcen<br />

und von der Qualität der kombinierten<br />

Aufgaben bestimmt. Je ähnlicher die Aufgaben<br />

sind, desto mehr Interferenz entsteht zwischen ihnen<br />

(Wickens, 1984). Im Alltag ist die Fähigkeit zur Aufmerksamkeitsteilung<br />

bei vielen Leistungen z. B. beim Autofahren<br />

relevant, da hier meist gleichzeitig mehrere „Informationsströme“<br />

beachtet werden müssen.<br />

Szene und Aufgabe<br />

Der Klient nimmt in diesem <strong>Training</strong>sprogramm die<br />

Rolle eines Sicherheitsbeamten am Flughafen ein. Der<br />

Klient soll neben verschiedenen Szenen an gleichzeitig<br />

zu beobachtenden Kontrollmonitoren (Schiebetüre<br />

am Eingang, Ticketschalter, Gepäcksförderband) auch<br />

die Lautsprecheransagen beachten. Auftretende Pannen<br />

sollen durch Drücken der Reaktionstaste behoben<br />

werden. Verpasst es der Klient auf eine Pannensituation<br />

oder auf eine relevante Ansage rechtzeitig zu<br />

reagieren, dann wird das Bild in allen Kanälen eingefroren<br />

und der Kanal, in dem die Panne passiert ist,<br />

markiert. Erst das Drücken der Reaktionstaste führt<br />

zu einem Fortsetzen des Geschehens.<br />

Schwierigkeitsstruktur<br />

DIVID arbeitet mit 15 Schwierigkeitslevels. Die Schwierigkeitslevels<br />

unterscheiden sich in der Anzahl der Kanäle,<br />

die der Klient überwachen muss, in der Häufigkeit<br />

der Pannen, die auftreten, im Mindestabstand zwischen<br />

zwei Pannen und in der Zeit die maximal für die Erkennung<br />

einer Panne zur Verfügung steht.<br />

Korrespondierender Test im<br />

Korrespondierender Test im<br />

WAFF<br />

WAFG<br />

10 . COGNIPLUS<br />

COGNIPLUS . 11


Die <strong>CogniPlus</strong>-<strong>Training</strong>sverfahren<br />

Die <strong>CogniPlus</strong>-<strong>Training</strong>sverfahren<br />

SPACE<br />

Neglect-/Gesichtsfeldtraining: Visuell-räumliche Aufmerksamkeit<br />

Arbeitsgedächtnis: Rehearsal – Visuell-Räumlich<br />

VISP<br />

NEU<br />

Walter Sturm © SCHUHFRIED GmbH<br />

Dieter Schellig, Uwe Schuri, Walter Sturm © SCHUHFRIED GmbH<br />

Das <strong>Training</strong>sprogramm SPACE wurde für Patienten<br />

mit Halbseitenneglect entwickelt, kann<br />

aber auch erfolgversprechend bei Gesichtsfeldstörungen<br />

eingesetzt werden. Es verbessert<br />

die visuell-räumliche Ausrichtung der Aufmerksamkeit<br />

und soll speziell die Fähigkeit, die<br />

Aufmerksamkeit auf Stimuli in der kontraläsionalen<br />

Raumhälfte zu richten, trainieren.<br />

VISP ist ein <strong>Training</strong>sprogramm zur Verbesserung<br />

des aktiven Rehearsals (Wiederholens)<br />

im räumlichen Arbeitsgedächtnis.<br />

Theorie<br />

Im Alltag kann der Fokus unserer Aufmerksamkeit räumlich<br />

auf eine andere Quelle gerichtet sein als unsere<br />

Wahrnehmungsorgane. Periphere, d.h. außerhalb unseres<br />

zentralen Gesichtfeldes liegende Reize können den<br />

Aufmerksamkeitsfokus auf sich ziehen und in Folge eine<br />

Änderung der Blickrichtung und ggf. eine Kopfbewegung<br />

zu einem Objekt oder Ereignis hin bewirken (visuellräumliche<br />

Aufmerksamkeit). Während periphere Warnreize<br />

eher zu einer automatischen (exogenen) räumlichen<br />

Verschiebung des Aufmerksamkeitsfokus führen, folgt auf<br />

zentrale Warnreize (z. B. nach rechts bzw. nach links weisender<br />

Pfeil im Fixationspunkt) eher eine kognitiv kontrollierte<br />

(endogene) Aufmerksamkeitsverschiebung, da eine<br />

bestimmte Erwartung aufgebaut wird. Sowohl periphere<br />

als auch zentrale Hinweisreize verursachen eine verdeckte<br />

Verschiebung der Aufmerksamkeit (covert shift of attention)<br />

nach rechts oder links und dadurch ein leichteres<br />

Entdecken von Reizen in der Hälfte des visuellen Felds,<br />

in denen sie sich befinden bzw. auf die sie zeigen (valide<br />

Bedingung). Befindet sich der Hinweisreiz jedoch in der<br />

falschen Hälfte bzw. zeigt in die falsche Richtung (invalide<br />

Bedingung), verlangsamt sich die Reaktionsgeschwindigkeit<br />

auf den Zielreiz, da die Aufmerksamkeit zuerst vom<br />

„falschen“ Fokus zur richtigen räumlichen Position verschoben<br />

werden muss.<br />

Szene und Aufgabe<br />

Der Klient nimmt die Rolle eines Fotografen ein. Seine<br />

Aufgabe besteht darin, verschiedene Szenen (u.a. Marktplatz,<br />

Flughafen, Büro, Kinderspielplatz) zu betrachten.<br />

Der Sucher einer Fotokamera bewegt sich auf einen bestimmten<br />

Punkt im Raum zu. Aufgabe ist es, mittels Druck<br />

auf die Reaktionstaste ein „Foto“ zu machen, sobald der<br />

Sucher stehen bleibt und ein Objekt eingefangen hat. In<br />

jeder Szene gibt es mittig einen Fixationspunkt, an dem<br />

der Klient Kopf- und Blickrichtung ausrichten soll und wo<br />

er den Sucher wieder finden kann, wenn er ihn aus den<br />

Augen verliert.<br />

Schwierigkeitsstruktur<br />

Es werden zehn verschiedene Schwierigkeitsstufen vorgegeben,<br />

wobei jede Stufe eine andere interessante<br />

Szene am Bildschirm zeigt. Die Schwierigkeit wird durch<br />

die Art der Bewegung des Suchers (kontinuierliche Bewegung,<br />

Sprungbewegung, mit und ohne Rückkehr zur<br />

Mitte) und durch die Komplexität der Szene variiert. In<br />

den unteren Schwierigkeitsstufen erleichtert zusätzlich<br />

ein akustischer und visueller Warnreiz (Ton und Pfeil in<br />

der Mitte des Suchers), der die Richtung der kommenden<br />

Bewegung anzeigt, die Aufgabe. In den höheren Schwierigkeitsstufen<br />

werden nur unregelmäßig Warnreize ausgegeben,<br />

die zum Teil ungerichtet<br />

sind oder sogar<br />

Gut zu wissen<br />

fehlgerichtete Informationen<br />

beinhalten, d.h. der<br />

Wir empfehlen die Verwendung von<br />

Bildschirmen mit einer Bilddiagonale<br />

Pfeil im Sucher zeigt zum von mind. 19“, um einen möglichst<br />

Beispiel nach rechts oben, großen Gesichtsfeldausschnitt trainieren<br />

zu können.<br />

während der Sucher nach<br />

links unten springt.<br />

Theorie<br />

Rehearsalprozesse können die kurzfristigen und langfristigen<br />

Gedächtnisleistungen verbessern. Rehearsal<br />

ist aber keine Form einfachen Speicherns, sondern eine<br />

kontrollierte und aufmerksamkeitsbasierte Abfolge von<br />

Abrufen und Re-Enkodierungen von Inhalten – mit dem<br />

Ziel, diese Inhalte aus der Wahrnehmungsverarbeitung<br />

oder aus dem Langzeitgedächtnis im Fokus der Aufmerksamkeit<br />

zu halten.<br />

Die räumliche Aufmerksamkeit ist der zentrale Prozess<br />

des räumlichen Rehearsals – so wie die subvokale Artikulation<br />

die entscheidende Funktion für das verbale<br />

Rehearsal ist. Exemplarisch: Wir lassen den Blick wiederholt<br />

von einem Ort zum anderen Wandern. Auf diese<br />

Weise lassen wir die Aufmerksamkeit zwischen verschiedenen<br />

räumlichen Positionen sequentiell wechseln<br />

– und schützen diese räumlichen Informationen vor dem<br />

Vergessen.<br />

Szene und Aufgabe<br />

Der Klient blickt in VISP aus der Vogelperspektive auf<br />

eine Reihe von Schiffen, die im Meer liegen. Einige der<br />

Schiffe werden der Reihe nach markiert (sie werden<br />

z. B. beleuchtet oder tauchen ab) (Einprägephase). In<br />

einer Behaltensphase erfolgt das vielfältig unterstützte<br />

Rehearsal. Danach ist es die Aufgabe des Klienten, die<br />

Reihenfolge, in der die Schiffe markiert wurden, zu reproduzieren<br />

(Abrufphase).<br />

Schwierigkeitsstruktur<br />

Das VISP-<strong>Training</strong>sprogramm arbeitet mit 18 Schwierigkeitsstufen.<br />

Die Anforderung an das visuell-räumliche<br />

Arbeitsgedächtnis wird dabei auf vielfältige Weise variiert:<br />

In einigen Levels bewegen sich die Schiffe, in anderen<br />

liegen sie ruhig vor Anker. Über die Levels hinweg<br />

steigt die Anzahl an Schiffen, die vom Klienten aktiv wiederholt<br />

und reproduziert werden sollen. Variiert werden<br />

ferner die Anzahl der Schiffe auf dem Bildschirm sowie<br />

deren Markierungsdauer.<br />

Der Klient wird über verschiedene Hilfestellungen während<br />

der Behaltensphase dazu angeleitet, sich die Positionen<br />

der Schiffe durch ein sequentielles räumliches<br />

Wiederholen (rehearsal) besser einzuprägen. Die Rehearsalhilfen<br />

werden über die Levels hinweg schrittweise<br />

reduziert: So werden zu Beginn des <strong>Training</strong>s die<br />

Schiffe in der Behaltensphase nochmals in der gleichen<br />

Reihenfolge markiert wie sie in der Einprägephase dargeboten<br />

wurden. Später werden die Schiffe in der Behaltensphase<br />

nur noch ohne Beleuchtung angezeigt, d.h.<br />

hier muss der Klient selbstständig seine Aufmerksamkeit<br />

zwischen den Positionen wechseln lassen. In den oberen<br />

Schwierigkeitslevels gehen die Schiffe schließlich<br />

unter und der Klient muss durch Mausklick angeben, an<br />

welcher Position sich die markierten Schiffe befunden<br />

haben.<br />

Korrespondierender Test im<br />

WAFA WAFR<br />

Hinweis<br />

Beim <strong>Training</strong>sprogramm SPACE werden die Instruktionsseiten<br />

halbseitig am Bildschirm dargeboten, damit<br />

Patienten mit Neglect- oder Gesichtsfeldstörungen beim<br />

Lesen der Aufgabenerklärung keine Probleme haben.<br />

Korrespondierender Test im<br />

WAFA CORSI<br />

12 . COGNIPLUS<br />

COGNIPLUS . 13


Die <strong>CogniPlus</strong>-<strong>Training</strong>sverfahren<br />

Die <strong>CogniPlus</strong>-<strong>Training</strong>sverfahren<br />

NEU<br />

CODING<br />

Arbeitsgedächtnis: Räumliches Kodieren<br />

Dieter Schellig, Uwe Schuri, Walter Sturm © SCHUHFRIED GmbH<br />

Arbeitsgedächtnis: Updating – visuell<br />

NBACK<br />

Markus Sommer, Rudolf Debelak, Christine Heidinger © SCHUHFRIED GmbH<br />

CODING ist ein Programm zum Trainieren der<br />

Monitoringprozesse und des räumliches Kodierens<br />

im visuell-räumlichen Arbeitsgedächtnis.<br />

Im <strong>Training</strong>sprogramm NBACK wird die Arbeitsgedächtnisfunktion<br />

Monitoring – die Fähigkeit,<br />

Informationen aufrecht zu erhalten und beständig<br />

zu aktualisieren – trainiert.<br />

Theorie<br />

Monitoring sowie räumliches Kodieren sind Basismechanismen<br />

des Arbeitsgedächtnisses. Sie dienen der<br />

(metakognitiven) Kontrolle und Koordination <strong>kognitiver</strong><br />

Prozesse und bilden die Basis für komplexere kognitive<br />

Verarbeitungen. Monitoring im Arbeitsgedächtnis<br />

bedeutet das kontrollierte Überwachen von Speicherprozessen<br />

und gespeicherten Repräsentationen. Speichern<br />

im räumlichen Arbeitsgedächtnis erfordert das<br />

Kodieren von ankommenden Informationen nach ihren<br />

räumlichen Aspekten: gespeichert wird der Ort, an dem<br />

die Stimuli wahrgenommen werden bzw. ihre räumliche<br />

Anordnung. Das räumliche Kodieren verknüpft die einzelnen<br />

Inhalte zu Repräsentationen (binding), gibt ihnen<br />

eine Struktur. Es gibt keine „reine“ Repräsentation<br />

eines visuell wahrgenommenen Stimulus, jeder hat immer<br />

auch einen räumlichen „Code“.<br />

Exemplarisch: Die Informationen, die man im Autorückspiegel<br />

sieht, werden in das gespeicherte Bild vom Verkehrsumfeld<br />

eingearbeitet. Komplexere Beispiele: Bauanleitungen<br />

oder Schaltpläne umsetzen, „Mind Maps“<br />

aufbauen, an einem Computerprogramm mit mehreren<br />

geöffneten Fenstern arbeiten.<br />

Szene und Aufgabe<br />

Der Klient beobachtet mehrere Fahrzeuge, die auf<br />

eine Brücke auffahren (Einprägephase). Während der<br />

Fahrt über die Brücke verschwinden die Fahrzeuge aus<br />

dem Blickfeld des Klienten (Behaltensphase). Wenn<br />

sie am Ende der Brücke wieder auftauchen, kann es<br />

vorkommen, dass eines der Fahrzeuge seinen Platz in<br />

der räumlichen Anordnung verändert hat. Dies gilt es<br />

zu erkennen (Abfragephase), d.h. die neue Anordnung<br />

der Fahrzeuge bei der Abfahrt von der Brücke ist mit<br />

der gespeicherten von der Auffahrt zu vergleichen und<br />

nach Veränderungen zu durchsuchen.<br />

Schwierigkeitsstruktur<br />

CODING arbeitet mit 21 Schwierigkeitslevels. In den<br />

verschiedenen Schwierigkeitslevels sind unterschiedliche<br />

Speicher- und Abrufstrategien gefordert: von der<br />

Fehlerentdeckung über die Rekonstruktion der dargebotenen<br />

Ordnung bis zur Fehlerkorrektur – und dies<br />

unter kontinuierlich erhöhten Anforderungen an die<br />

Monitoringprozesse.<br />

In den unteren Schwierigkeitsstufen wird das Monitoring<br />

im Sinne von „Fehler entdecken“ trainiert. Der<br />

Klient muss dabei entscheiden, ob die räumliche Anordnung<br />

Veränderungen/Fehler aufweist oder nicht (Ja/<br />

Nein-Antworten). Später soll der Klient jenes Fahrzeug<br />

anklicken, das seine Position innerhalb der räumlichen<br />

Anordnung vertauscht hat. In den obersten Stufen wird<br />

die Schwierigkeit schließlich dadurch erhöht, dass bei<br />

der Abfrage die räumlichen Strukturen zwischen den<br />

einzelnen Fahrzeugen aufgehoben werden und aus<br />

dem Gedächtnis rekonstruiert werden müssen. Auf diesen<br />

Stufen muss der Proband sein „Binding“ der gesamten<br />

räumlichen Struktur auflösen.<br />

Das Programm ist adaptiv: Das kontinuierliche Arbeiten<br />

an der individuellen Leistungsgrenze lässt einer automatisierten<br />

Verarbeitung wenig Raum, auch deshalb ist<br />

eine kontrollierte Überwachung (Monitoring) beständig<br />

erforderlich.<br />

Theorie<br />

Das Arbeitsgedächtnis ist von zentraler Bedeutung<br />

für das Bewältigen alltäglicher Anforderungen, insbesondere<br />

wenn es darum geht, kurzfristig dargebotene<br />

Informationen zu behalten und kognitiv zu bearbeiten,<br />

eine Aufgabe zu erledigen oder ein Ziel zu erreichen.<br />

Bei vielen Erkrankungen wie etwa Morbus Alzheimer,<br />

Chorea Huntington, Morbus Parkinson oder der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung<br />

sind Störungen<br />

des Arbeitsgedächtnisses und daraus folgende<br />

Probleme bei der Bewältigung alltäglicher Aufgaben<br />

dokumentiert.<br />

Laut aktuellen wissenschaftlichen Befunden kann das<br />

Arbeitsgedächtnis durch regelmäßiges Trainieren in<br />

seiner Leistungsfähigkeit gesteigert werden. Wie Arbeiten<br />

verschiedener Forscher zeigen, wird der <strong>Training</strong>seffekt<br />

verstärkt, wenn sich die <strong>Training</strong>saufgaben<br />

an das Leistungsniveau des Klienten anpassen. Dies ist<br />

bei NBACK der Fall. Das <strong>Training</strong>smaterial besteht aus<br />

n-Back Aufgaben, bei denen auf Reize zu reagieren ist,<br />

welche sich in einem bestimmten Abstand wiederholen.<br />

Diese Aufgaben stellen Anforderungen an die Fähigkeit<br />

des Klienten, aufgabenrelevante Informationen zu behalten<br />

und in Gedanken ständig zu aktualisieren.<br />

Szene und Aufgabe<br />

Beim <strong>Training</strong>sprogramm NBACK sieht der Klient die<br />

Darstellung eines digitalen Bilderrahmens am Bildschirm.<br />

Im Bilderrahmen werden der Reihe nach einzelne<br />

Fotos mit unterschiedlichen Bildmotiven (Tiere,<br />

Landschaften, Farben,…) gezeigt. Aufgabe des Klienten<br />

ist es, zu überprüfen, ob das aktuelle Foto mit dem Foto<br />

übereinstimmt, das genau vorher bzw. zwei oder drei Bilder<br />

zuvor (je nach Level) präsentiert wurde. Stimmt es<br />

überein, ist die grüne Taste zu drücken. Stimmt es nicht<br />

überein, ist die rote Taste zu drücken.<br />

Der Klient bekommt dabei in regelmäßigen Abständen<br />

(ca. 5 Minuten) Feedback zu seiner Leistung. Ziel dieses<br />

Feedbacks ist, die Motivation des Klienten auf einem<br />

optimalen Niveau zu halten.<br />

Schwierigkeitsstruktur<br />

NBACK hat 15 Schwierigkeitsstufen und arbeitet mit<br />

einer vierfachen Anpassung an das Leistungsniveau<br />

des Klienten:<br />

1. Die Schwierigkeit wird über die Anzahl der Reize variiert,<br />

die vom Klienten zu behalten sind. In den unteren<br />

Levels ist für die richtige Bearbeitung der Aufgaben<br />

der aktuelle Reiz nur mit dem zuletzt gezeigten Reiz zu<br />

vergleichen. In den höchsten Levels muss der aktuelle<br />

Reiz mit dem Reiz, der drei Reize davor gezeigt wurde,<br />

verglichen werden.<br />

2. Die semantische Ähnlichkeit der Bilder stellt zusätzliche<br />

Schwierigkeitsparameter dar. Mit steigendem Level<br />

werden die Bilder einander ähnlicher.<br />

3. Das Bildmaterial wird immer abstrakter und damit<br />

schwerer zu verbalisieren.<br />

4. Die Darbietungszeit der Fotos wird mit steigender<br />

Schwierigkeit kürzer.<br />

Korrespondierender Test im<br />

Korrespondierender Test im<br />

CORSI<br />

NBN<br />

14 . COGNIPLUS<br />

COGNIPLUS . 15


Die <strong>CogniPlus</strong>-<strong>Training</strong>sverfahren<br />

DATEUP<br />

Arbeitsgedächtnis: Updating – Räumlich<br />

Dieter Schellig, Uwe Schuri, Walter Sturm © SCHUHFRIED GmbH<br />

Langzeitgedächtnis: Gesichter-Namen-Lernen<br />

Die <strong>CogniPlus</strong>-<strong>Training</strong>sverfahren<br />

NAMES<br />

Uwe Schuri, Dieter Schellig, Walter Sturm © SCHUHFRIED GmbH<br />

Im <strong>Training</strong>sprogramm DATEUP wird die exekutive<br />

Updating-Funktion des räumlichen<br />

Arbeitsgedächtnisses trainiert. Updating beschreibt<br />

die Fähigkeit, Gedächtnisinhalte kontrolliert<br />

und zielorientiert zu erneuern.<br />

Mit dem <strong>Training</strong>sprogramm NAMES werden<br />

effektive Strategien für das Lernen von Personennamen<br />

und deren Assoziation mit Gesichtern<br />

trainiert.<br />

Theorie<br />

Das Updaten von Informationen stellt einen fundamentalen<br />

kognitiven Prozess dar: Kontinuierlich dringen neue<br />

Reize und Informationen aus der Wahrnehmung oder<br />

dem Langzeitgedächtnis auf uns ein und ersetzten ältere<br />

– ein ständiges Updaten ist erforderlich. So müssen<br />

beispielsweise beim Autofahren in der Stadt besonders<br />

rasch und fortlaufend die beobachteten Situationen kurz<br />

gespeichert, mit den neu wahrgenommenen verglichen<br />

und gleich darauf ersetzt werden – z. B. wenn mehrere<br />

Fahrzeuge an eine unbeschilderte Kreuzung fahren, um<br />

zu entscheiden, wer vorfahrtberechtigt ist. Parallel werden<br />

Informationen aus dem Langzeitgedächtnis aktiviert,<br />

um das Wahrgenommene identifizieren und zielorientiert<br />

verarbeiten zu können – unter anderem z. B. die Vorfahrtsregel<br />

„Rechts vor Links“. In der wissenschaftlichen<br />

Literatur wird Updating als einer der basalen exekutiven<br />

Kontrollmechanismen des Arbeitsgedächtnisses verstanden.<br />

Diese dienen der Kontrolle und Koordination<br />

<strong>kognitiver</strong> Prozesse und bilden die Basis für komplexere<br />

kognitive Funktionen. Die exekutiven Funktionen des<br />

Arbeitsgedächtnisses lassen sich durch ein repetitives<br />

<strong>Training</strong> verbessern (Olesen et al., 2004; Erickson et al.,<br />

2007; Jaeggi et al., 2008; Dahlin et al., 2008). Das Programm<br />

DATEUP trainiert die Updating-Funktion mittels<br />

drei in der Literatur verbreiteten und gut bestätigten Aufgabendesigns:<br />

Running-Aufgaben, Keep-Track-Aufgaben<br />

und N-back-Aufgaben. Ziel des <strong>Training</strong>s ist ein flexibleres<br />

und „automatisierteres“ Erneuern von Inhalten im<br />

räumlichen Arbeitsgedächtnis sowie die Verbesserung<br />

komplexer <strong>kognitiver</strong> Funktionen.<br />

Szene und Aufgabe<br />

Der Klient beobachtet Schmetterlinge in der Natur, die<br />

über Blumenwiesen und Sandflächen fliegen. Von Zeit zu<br />

Zeit lässt sich ein Schmetterling nieder und ein anderer<br />

beginnt seinen Flug usw. bis schließlich in unregelmäßigen<br />

Abständen eine Abfrage erfolgt. Nun soll der Klient,<br />

je nach Aufgabendesign, einen oder mehrere Schmetterlinge<br />

markieren: Beispielsweise den vorletzten Schmetterling,<br />

die letzten zwei Schmetterlinge oder die jeweils<br />

letzten von drei unterschiedlichen Schmetterlingsarten.<br />

Schwierigkeitsstruktur<br />

Das DATEUP-<strong>Training</strong>sprogramm arbeitet mit 25 Schwierigkeitsstufen.<br />

Die Anforderungen an das Arbeitsgedächtnis<br />

werden vor allem durch eine zunehmende Anzahl an<br />

Reizen (Schmetterlingen), die vom Klienten zu behalten<br />

und „upzudaten“ sind, erhöht. Die drei Aufgabentypen (Nback,<br />

Running, Keep-Track) folgen über die Levels hinweg<br />

abwechselnd aufeinander und werden in den obersten<br />

Levels zu neuen Aufgabenvariationen kombiniert. Mit<br />

steigendem Level erhöhen sich zusätzlich die Anzahl der<br />

Schmetterlinge auf dem Bildschirm sowie ihre Geschwindigkeit.<br />

Schließlich wird auch der Zeitpunkt der Abfrage<br />

über die Levels hinweg zunehmend unvorhersehbarer.<br />

Theorie<br />

Nach gängigen kognitionspsychologischen Modellen<br />

haben Personennamen weniger strukturelle Verbindungen<br />

als andere identitätsspezifische semantische<br />

Informationen (wie Beruf oder Nationalität) und Objektnamen.<br />

Aufgrund ihrer geringen Vernetzung sind<br />

das Lernen und der spätere Abruf von Personennamen<br />

besonders anspruchsvolle kognitive Leistungen. Durch<br />

Anwendung bestimmter Verarbeitungsstrategien – wie<br />

etwa bewusstes Anknüpfen an im Gedächtnis bereits<br />

vorhandenen Informationen und Gebrauch bildhafter<br />

Vorstellungen (imagery) – lassen sich die Leistungen<br />

beim Lernen von Gesichter-Namen-Paarassoziationen<br />

jedoch verbessern.<br />

Szene und Aufgabe<br />

Der Klient wird in NAMES aufgefordert, sich Namen von<br />

Personen zu merken. Anschließend sollen die Namen<br />

bei Vorlage der Bilder erinnert werden. Im <strong>Training</strong> erhält<br />

der Klient strategische Tipps für das Lernen und Hilfen<br />

für den Informationsabruf. Der Schwierigkeitsgrad der<br />

Aufgaben wird im Verlauf des <strong>Training</strong>s systematisch<br />

gesteigert. Auf den obersten Schwierigkeitsstufen werden<br />

dem Klienten die Personen – wie auf einer Party<br />

– von einem Sprecher vorgestellt. Dies soll einer realen<br />

Situation, in der Namen von Personen in kurzer Zeit eingeprägt<br />

werden müssen, nahe kommen und somit den<br />

Transfer in den Alltag erleichtern.<br />

Schwierigkeitsstruktur<br />

Die Schwierigkeit im <strong>Training</strong>sprogramm NAMES wird<br />

unter anderem über die Anzahl an Personen in einem zu<br />

lernenden Set, die Bedeutungshaltigkeit und Bildhaftigkeit<br />

der Namen, das Aussehen der Personen und die Art<br />

der Aufgabenpräsentation variiert. In den unteren Levels<br />

können darüber hinaus optional Strategietipps zum Einprägen<br />

der Namen abgefragt und individuell erarbeitete<br />

Merkhilfen eingegeben werden.<br />

Korrespondierende Tests im<br />

Korrespondierender Test im<br />

NBN / CORSI<br />

FNA<br />

16 . COGNIPLUS<br />

COGNIPLUS . 17


Die <strong>CogniPlus</strong>-<strong>Training</strong>sverfahren<br />

HIBIT-R<br />

Exekutive Funktionen: Response Inhibition<br />

Matthias Weisbrod, Stefan Kaiser, Ute Pfüller, Daniela Roesch-Ely, Steffen Aschenbrenner © SCHUHFRIED GmbH<br />

Exekutive Funktionen: Planungs- und Handlungskompetenz<br />

Die <strong>CogniPlus</strong>-<strong>Training</strong>sverfahren<br />

PLAND<br />

Daniel V. Holt, Joachim Funke © SCHUHFRIED GmbH<br />

Im <strong>Training</strong>sprogramm HIBIT-R wird die Response<br />

Inhibition – die Fähigkeit, ungewollte Reaktionen<br />

zu unterdrücken – trainiert.<br />

Im <strong>Training</strong>sprogramm PLAND wird die Handlungs-<br />

und Planungsfähigkeit mittels Vorgabe<br />

von realitätsnahen Planungsaufgaben<br />

trainiert.<br />

Theorie<br />

Im Alltag ist die Fähigkeit, ungewollte Reaktionen zu<br />

unterdrücken eine wichtige Voraussetzung, um flexibel<br />

und situationsangepasst handeln zu können. Wenn<br />

sich Umgebungsbedingungen ändern, werden eingespielte<br />

Reaktionsmuster oft dysfunktional und müssen<br />

unterdrückt werden, damit neues situationsangepasstes<br />

Verhalten möglich wird. Defizite der Response Inhibition<br />

werden beschrieben<br />

bei Erkrankungen, die durch eine Störung der Impulskontrolle<br />

gekennzeichnet sind (z. B. ADHS, Borderline<br />

Persönlichkeitsstörung, Abhängigkeitserkrankungen),<br />

bei Erkrankungen, die durch rigides und unflexibles<br />

Verhalten charakterisiert sind (Schizophrenie, Zwangserkrankungen)<br />

sowie<br />

bei verschiedenen neurologischen Erkrankungen (Morbus<br />

Parkinson, Demenz vom Alzheimertyp).<br />

Szene und Aufgabe<br />

Beim <strong>Training</strong>sprogramm HIBIT-R übernimmt der Klient<br />

die Rolle eines Angestellten bei der Post, der durch Tastendruck<br />

Briefe und Pakete so schnell und so richtig wie<br />

möglich abfertigen soll. Dabei muss er auf spezifische<br />

Merkmale achten (z. B. Vorhandensein einer Briefmarke),<br />

die anzeigen, wann er reagieren muss und wann<br />

er nicht reagieren darf. Vier verschiedene Szenarien<br />

(GoNogo, Stop-Signal Task, Cued GoNogo, Behavioral<br />

Shift) stellen dabei unterschiedliche Anforderungen an<br />

die Fähigkeit zur Reaktionsunterdrückung des Klienten.<br />

Im <strong>Training</strong>sprogramm HIBIT-R kann der Klient den eigenen<br />

<strong>Training</strong>sablauf selbst mitgestalten: Der Klient<br />

kann nach erfolgreicher Bearbeitung einer Aufgabe entscheiden,<br />

ob er die aktuelle Aufgabe fortsetzen oder zu<br />

einem anderen Auftrag wechseln möchte. Er kann somit<br />

zwischen Aufgabenstellungen selbst wählen und den<br />

Programmablauf individuell motivierend gestalten.<br />

Schwierigkeitsstruktur<br />

HIBIT-R variiert über die Schwierigkeitslevels hinweg<br />

systematisch die Anforderungen an die Response Inhibition.<br />

Die Reaktionsunterdrückung wird dabei durch<br />

eine Abnahme der Anzahl an „NoGo“-Reizen, eine kürzere<br />

Darbietungszeit der Briefe und Pakete sowie über<br />

eine steigende Anzahl an Diskriminatoren (mehrere<br />

Briefmarken, weitere Aufschriften auf Paket) über die<br />

Schwierigkeitsstufen hinweg erschwert.<br />

Theorie<br />

Sinnvolles und selbstständiges Handeln im Alltag ist<br />

nur dann möglich, wenn Verhalten über längere Zeiträume<br />

geplant und organisiert wird und in Anbetracht<br />

konkurrierender Aufgaben Prioritäten gesetzt werden<br />

können. Die Planungsfähigkeit kann bei Hirnschädigungen<br />

jeglicher Ätiologie und Genese beeinträchtigt<br />

sein, insbesondere bei Schädigung frontaler Strukturen<br />

oder bei diffusen zerebralen Schädigungen. Exekutive<br />

Funktionen können aber auch bei verschiedenen psychiatrischen<br />

Erkrankungen, wie z. B. Schizophrenie<br />

oder Depression betroffen sein. PLAND ist ein alltagsorientiertes<br />

Übungsverfahren, mit dem Tagespläne verschiedenen<br />

Umfangs umgesetzt werden sollen. Es bietet<br />

dem Therapeuten die Möglichkeit, interaktiv mit dem<br />

Patienten verschiedene Strategien zur Verbesserung<br />

der kognitiven Funktionen sowie der Selbstkontrolle zu<br />

erarbeiten. Ziel des <strong>Training</strong>s ist eine Verbesserung der<br />

Planungs- und Handlungskompetenz in alltagsnahen<br />

Situationen.<br />

Szene und Aufgabe<br />

Beim <strong>Training</strong>sprogramm PLAND (von Plan-a-day) erhält<br />

der Klient die Aufgabe, einen Tagesplan in optimaler<br />

Reihenfolge umzusetzen. Ausgangspunkt dazu<br />

ist eine Liste von zu erledigenden Terminen und ein<br />

virtueller Stadtplan, auf dem verschiedene Gebäude<br />

sowie der aktuelle Standort des Klienten sichtbar sind.<br />

Gemäß der Planungsaufgabe soll eine Strategie entworfen<br />

werden, in welcher Reihenfolge die Termine erledigt<br />

bzw. die Gebäude aufgesucht werden müssen.<br />

<strong>Training</strong>sformen<br />

Das <strong>Training</strong>sprogramm PLAND arbeitet mit drei <strong>Training</strong>sformen<br />

(S1, S2 und S3), in denen die Aufgabenstellung<br />

entsprechend der drei Anforderungsarten<br />

variiert wird: Beachten der Priorität, Minimierung der<br />

Wegzeiten und Maximierung der Auftragserledigung.<br />

Schwierigkeitsstruktur<br />

Die <strong>Training</strong>sform S1 umfasst 19 Schwierigkeitslevels,<br />

die <strong>Training</strong>sform S2 16 und die <strong>Training</strong>sform S3 28.<br />

Über alle <strong>Training</strong>sformen hinweg steigt die Anzahl der<br />

zu erledigenden Termine mit zunehmendem Schwierigkeitslevel.<br />

Je nach <strong>Training</strong>sform kommen bei steigendem<br />

Schwierigkeitslevel noch weitere Schwierigkeitsparameter<br />

hinzu (wie z. B. die Zunahme sich<br />

überlappender Termine).<br />

Korrespondierender Test im<br />

Korrespondierender Test im<br />

INHIB<br />

PAD<br />

18 . COGNIPLUS<br />

COGNIPLUS . 19


Die <strong>CogniPlus</strong>-<strong>Training</strong>sverfahren<br />

Die <strong>CogniPlus</strong>-<strong>Training</strong>sverfahren<br />

ROTATE<br />

Raumverarbeitung: Mentale Rotation<br />

Visuomotorische Koordination<br />

VISMO<br />

Markus Sommer, Christine Heidinger © SCHUHFRIED GmbH<br />

Rudolf Debelak, Christine Heidinger © SCHUHFRIED GmbH<br />

ROTATE trainiert die Fähigkeit, sich ein zweidimensional<br />

dargestelltes Objekt dreidimensional<br />

vorzustellen und entweder durch Perspektivenwechsel<br />

oder Rotation zu verändern<br />

(Mentale Rotation).<br />

Im <strong>Training</strong>sprogramm VISMO wird die visuomotorische<br />

Koordination – die Fähigkeit, Handund<br />

Armbewegungen zu koordinieren und auf<br />

visuelle Reize abzustimmen – trainiert.<br />

Theorie<br />

Aktuelle theoretische Modelle zu diesem Fähigkeitsbereich<br />

nehmen vier Stadien der Lösung solcher Problemstellungen<br />

an (vgl. Just & Carpenter, 1985, Arendasy<br />

& Sommer, 2010):<br />

Suchstadium:<br />

Suche nach korrespondierenden Objektteilen<br />

Enkodierungsstadium:<br />

Aufbau einer Vorstellung des zu rotierenden Objekts<br />

Transformationsstadium:<br />

Transformation durch Rotation oder Perspektivenwechsel<br />

Konfirmationsstadium:<br />

Ist-Soll-Vergleich<br />

Studien zeigen, dass sich diese Fähigkeit durch ein<br />

übendes <strong>Training</strong> verbessern lässt, wobei <strong>Training</strong>smaßnahmen,<br />

in denen verschiedene räumliche Strategien<br />

zugelassen und geübt werden, generell besser abschneiden<br />

(zusammenfassend: Handet al., 2007).<br />

Szene und Aufgabe<br />

Im <strong>Training</strong>sprogramm ROTATE werden dem Klienten<br />

3D-Objekte präsentiert, die mit Referenzbildern zu vergleichen<br />

sind. ROTATE bietet dabei abwechselnd zwei<br />

Aufgabenstellungen:<br />

Bei den Aufgaben zum Perspektivenwechsel sehen<br />

die Klienten am rechten Bildschirmteil das Objekt umringt<br />

von Kameras. Die Klienten sollen herausfinden,<br />

mit welcher Kamera das Bild auf der linken Bildschirmseite<br />

aufgenommen wurde.<br />

Die Rotationsaufgaben sind ähnlich aufgebaut. Die<br />

Klienten können hier symbolische Drehachsen („Drehstäbe“)<br />

einblenden, mit denen das Objekt im Raum gedreht<br />

werden kann. Die Klienten sollen herausfinden,<br />

mit welcher Achse das Objekt gedreht werden muss,<br />

damit das Referenzbild entstehen kann.<br />

Schwierigkeitsstruktur<br />

Über die verschiedenen Schwierigkeitsstufen hinweg wird<br />

die Schwierigkeit insbesondere über folgende Aufgabenmerkmale<br />

variiert:<br />

Figurale Komplexität der Objekte<br />

Rotationsrichtung und Rotationswinkel<br />

Lagekomplexität des Objekts<br />

Komplexität des durch die Kameras/Drehstäbe<br />

nahegelegten Koordinatensystems<br />

Im <strong>Training</strong>sprogramm werden dabei unterschiedliche<br />

natürliche Objektklassen (z. B. Comics, Gebäude, uvm.)<br />

verwendet. Auf diese Art soll der Aufbau einer stärker<br />

generalisierbaren kognitiven Fähigkeit und einer verbesserten<br />

<strong>Training</strong>smotivation durch eine höhere Bandbreite<br />

an Übungsmaterial sichergestellt werden.<br />

Gut zu wissen<br />

Theorie<br />

Im Alltag spielen Fähigkeiten der visuomotorischen Koordination<br />

in einer Vielzahl von Situationen eine wichtige<br />

Rolle: etwa beim Autofahren, beim Bedienen von Haushaltsgeräten<br />

oder beim Ergreifen von Gegenständen.<br />

Um motorische Leistungen auf visuelle Reize abzustimmen,<br />

ist eine Vielzahl einzelner Fähigkeiten notwendig.<br />

In einem ersten Schritt ist festzulegen, welche Bewegungen<br />

erforderlich sind, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen.<br />

Dies erfordert das Erstellen innerer Modelle der<br />

Bewegung. Danach ist die entsprechende Bewegung zu<br />

planen und vorzubereiten, schließlich wird die Bewegung<br />

ausgeführt. Während der Ausführung der Bewegung ist<br />

anhand von visuellem Feedback zu prüfen, ob das gesetzte<br />

Ziel auch erreicht wird. Gegebenenfalls ist die Bewegung<br />

zu ändern oder es muss eine neue Bewegung<br />

Nur mit der „Probandentastatur, universal“<br />

durchführbar.<br />

i i Seite 26<br />

initiiert werden. Gleichzeitig<br />

sind alle äußeren Einflüsse<br />

auf die Bewegung, wie etwa<br />

die Schwerkraft, bei der Ausführung<br />

zu berücksichtigen.<br />

VISMO trainiert die Fähigkeit zur visuomotorischen Koordination<br />

über Tracking-Aufgaben. Dabei ist ein Kreis<br />

am Bildschirm, der über einen Joystick gesteuert wird,<br />

mit einem Zielobjekt zur Deckung zu bringen. Das Zielobjekt<br />

bewegt sich entlang einer mehr oder weniger<br />

komplizierten Bahn über den Bildschirm. Mehrere Studien<br />

haben gezeigt, dass es durch regelmäßiges <strong>Training</strong><br />

mit derartigen Aufgaben bei Patienten mit motorischen<br />

Einschränkungen zu Verbesserungen der visuomotorischen<br />

Leistungsfähigkeit kommt. Weiters wurde belegt,<br />

dass damit auch bei Menschen ohne motorische Einschränkungen<br />

die visuomotorische Leistungsfähigkeit<br />

gesteigert werden kann.<br />

Szene und Aufgabe<br />

Beim <strong>Training</strong>sprogramm VISMO wird der Klient aufgefordert,<br />

mittels Fernrohr den Sternenhimmel zu beobachten.<br />

Der Klient soll ein bestimmtes Objekt – einen<br />

Satelliten, Planeten oder ein Raumschiff – im Sucher<br />

seines Fernrohrs (grüner Kreis am Bildschirm) halten.<br />

Da sich das Objekt während der Beobachtung über den<br />

Himmel bewegt, muss es der Klient mit seinem Sucher<br />

aktiv verfolgen. Die Aufgabe besteht darin, das Objekt<br />

nicht aus dem Sucher zu verlieren. Je länger der Sucher<br />

dabei auf dem Objekt bleibt, umso mehr Punkte<br />

sammelt der Klient.<br />

Schwierigkeitsstruktur<br />

Das <strong>Training</strong>sprogramm VISMO arbeitet mit insgesamt<br />

22 Schwierigkeitsstufen. Das <strong>Training</strong> passt sich<br />

dabei in vierfacher Hinsicht an das Leistungsniveau<br />

des Klienten an: Mit steigendem Schwierigkeitslevel<br />

wird die Bahn, auf der das Zielobjekt entlangfährt,<br />

zunächst unsichtbar und immer schwieriger zu verfolgen,<br />

die Geschwindigkeit des Zielobjekts nimmt zu<br />

und die Anzahl an ablenkenden Objekten im Hintergrundbild<br />

steigt an.<br />

Korrespondierender Test im<br />

Korrespondierender Test im<br />

3D<br />

2HAND<br />

20 . COGNIPLUS<br />

COGNIPLUS . 21


Sprachen<br />

<strong>CogniPlus</strong> spricht viele Sprachen<br />

Polnisch<br />

Deutsch Russisch<br />

Italienisch<br />

Französisch<br />

Slowakisch<br />

Spanisch<br />

Englisch<br />

Türkisch<br />

Tschechisch<br />

Holländisch<br />

Damit idealerweise jeder Klient in seiner Muttersprache trainieren<br />

kann, steht <strong>CogniPlus</strong> derzeit in 16 Sprachen zur Verfügung.<br />

Die <strong>CogniPlus</strong>-<strong>Training</strong>sverfahren werden kontinuierlich in weitere<br />

Sprachen übersetzt. Aktuelle Informationen finden Sie auf<br />

www.schuhfried.at<br />

Chinesisch<br />

Ungarisch<br />

Arabisch<br />

Portugisisch<br />

Das Wiener Testsystem (WTS) ist weltweit<br />

der Inbegriff für computergestützte psychologische<br />

Diagnostik. Für die Diagnostik<br />

neuropsychologischer und klinischer Fragestellungen<br />

wurde eine spezielle Version entwickelt<br />

- das Wiener Testsystem NEURO.<br />

Vorteile des<br />

Wiener Testsystems<br />

NEURO<br />

The Vienna Test System NEURO<br />

Neuropsychologische Diagnostik<br />

mit dem Wiener Testsystem NEURO<br />

Basissoftware<br />

ALERT<br />

CODING<br />

DATEUP<br />

DIVID<br />

FOCUS<br />

HIBIT-R<br />

NAMES<br />

NBACK<br />

PLAND<br />

ROTATE<br />

SELECT<br />

SPACE<br />

VIG<br />

VISMO<br />

Arabisch<br />

Chinesisch simplified<br />

Chinesisch traditional<br />

Deutsch<br />

Englisch<br />

Französisch<br />

Holländisch<br />

Italienisch<br />

Polnisch<br />

Portugisisch<br />

Russisch<br />

Slowakisch<br />

Spanisch<br />

Tschechisch<br />

Türkisch<br />

Ungarisch<br />

Exakte Diagnostik<br />

Computergestützte neuropsychologische Tests sichern<br />

den diagnostischen Prozess durch standardisierte<br />

Instruktionen, Übungsphasen und fehlerfreie<br />

Auswertungen.<br />

Die Testvorgabe am Computer erlaubt eine genaue Messung<br />

zeitkritischen Antwortverhaltens von Patienten.<br />

Die Feststellung von Art und Lokalisation einer Hirnschädigung<br />

durch bildgebende Verfahren und apparative<br />

Untersuchungen gibt erste Hinweise auf mögliche<br />

Funktionsstörungen. Mit neuropsychologischen<br />

Testverfahren können die Funktionsstörungen darüber<br />

hinaus qualitativ und quantitativ erfasst werden; die<br />

Testergebnisse geben Aufschluss über Ausmaß und<br />

Beschaffenheit einer Funktionsstörung.<br />

Zeitökonomische Diagnostik<br />

Standardisierte computergestützte Instruktionen und<br />

Übungsphasen sowie verrechnungssichere Auswertung<br />

am PC reduzieren den Zeitaufwand<br />

Das Verfassen von Gutachten wird durch im Wiener<br />

Testsystem NEURO hinterlegte Wordreports mit vorgefertigten<br />

Textbausteinen vereinfacht.<br />

Eine benutzerfreundliche Administrationssoftware ermöglicht<br />

eine ordentliche und übersichtliche Datenverwaltung.<br />

Parallelversionen<br />

Das Wiener Testsystem NEURO enthält zahlreiche Parallelversionen<br />

von Testverfahren, um bei Verlaufsuntersuchungen<br />

Übungs-, Erinnerungs- und Lerneffekte zu<br />

vermeiden.<br />

Umfangreiche Normen<br />

Im Wiener Testsystem NEURO stehen umfangreiche<br />

Normstichproben zu Verfügung. Neben der Gesamtstichprobe<br />

können auch geschlechts-, bildungs- und alterspezifische<br />

Vergleichsstichproben ausgewiesen werden. Für<br />

viele Testverfahren geht die Vergleichsgruppe über einen<br />

Altersbereich von 85 Jahren. Spätestens alle acht Jahre<br />

werden die Normwerte eines Testverfahrens erneuert.<br />

Breites Angebot<br />

Das Wiener Testsystem NEURO Mit dem Wiener Testsystem<br />

NEURO können alle relevanten neuropsychologischen<br />

Funktionen und Teilfunktionen erfasst werden (Übersicht<br />

auf www.schuhfried.at). Es stehen Ihnen über 120 Testverfahren<br />

zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es zwei von<br />

Experten zusammengestellte Test-Sets, die auf eine spezifische<br />

Störung zugeschnitten sind und die wichtigsten für<br />

dieses Krankheitsbild relevanten Dimensionen enthalten:<br />

VISP<br />

22 . COGNIPLUS<br />

COGNIPLUS . 23


The Vienna Test System NEURO<br />

Die <strong>CogniPlus</strong>-<strong>Training</strong>sverfahren<br />

CFADHD<br />

Die Test-Sets<br />

CFADHD Kognitive Funktionen ADHS<br />

– Erwachsene<br />

Das Test Set CFADHD Kognitive Funktionen ADHS –<br />

Erwachsene erfasst das Leistungsprofil erwachsener<br />

Menschen mit diagnostizierter ADHS oder mit Verdacht<br />

auf ADHS. Erhoben werden alle Dimensionen, in denen<br />

Erwachsene mit ADHS besonders häufig kognitive Defizite<br />

zeigen, darunter Aufmerksamkeits- und exekutive<br />

Funktionen. Das Test-Set CFADHD ist eines der wenigen<br />

umfassenden Instrumente zur Messung der kognitiven<br />

Beeinträchtigungen speziell bei Erwachsenen mit<br />

ADHS. Das Test-Set CFADHD wird auch für Prognose<br />

und Therapieplanung eingesetzt.<br />

3| <strong>Training</strong>serfolg<br />

testen<br />

Wiener Testsystem und <strong>CogniPlus</strong>:<br />

Zusammen, was zusammen gehört!<br />

1|Testen<br />

Psychologische Diagnostik<br />

Kognitives <strong>Training</strong><br />

2|Trainieren<br />

COGBAT<br />

DRIVESC<br />

COGBAT Cognitive Basic Assessment<br />

Das Test-Set COGBAT dient zur Klärung des kognitiven<br />

Status von Patienten mit neurologischen und/oder psychischen<br />

Erkrankungen. Der kognitive Status soll möglichst<br />

umfassend (breit), aber auch möglichst zeitökonomisch<br />

erfasst werden. Mithilfe sorgfältig ausgewählter<br />

Verfahren werden Subdimensionen aus den Bereichen<br />

Aufmerksamkeit, Gedächtnis, exekutive Funktionen<br />

und Verarbeitungsgeschwindigkeit erhoben. COGBAT<br />

wurde testübergreifend und somit als Gesamtpaket normiert<br />

und an verschiedenen Patientengruppen validiert.<br />

Eine übersichtliche Auswertung gibt einen schnellen<br />

Überblick über beeinträchtigte und nicht beeinträchtigte<br />

Dimensionen.<br />

DRIVESC Fitness to Drive Screening<br />

Das Test-Set DRIVESC erfasst die drei wesentlichsten<br />

Faktoren der kraftfahrspezifischen Leistungsfähigkeit:<br />

Belastbarkeit, Reaktionsfähigkeit und Überblicksgewinnung.<br />

Es dient einem effizienten Screening der Fahrtauglichkeit<br />

bei Personen mit neurologischen und/oder<br />

psychischen Erkrankungen. Die Validität des Test-Sets<br />

DRIVESC wurde in multizentrischen Studien mit gesunden<br />

Kraftfahrern und Personen mit Hirnschädigungen<br />

wiederholt nachgewiesen.<br />

Dimension<br />

Aufmerksamkeit<br />

Gedächtnis<br />

Exekutive<br />

Funktionen<br />

Spezifische<br />

Funktion<br />

Wiener<br />

Testsystem<br />

Alertness WAFA ALERT<br />

Vigilanz WAFV VIG<br />

Selektive<br />

Aufmerksamkeit<br />

Fokussierte<br />

Aufmerksamkeit<br />

Geteilte<br />

Aufmerksamkeit<br />

Visuell-räumliche<br />

Aufmerksamkeit<br />

Rehearsal –<br />

Visuell-Räumlich<br />

WAFS<br />

WAFF<br />

WAFG<br />

WAFR<br />

CORSI<br />

Select<br />

FOCUS<br />

DIVID<br />

Space<br />

Visp<br />

Räumliches Kodieren CORSI Coding<br />

Updating - visuell NBN Nback<br />

Updating - räumlich CORSI Dateup<br />

Cogniplus<br />

Neglect-/Gesichtsfeldtraining<br />

Gesichter-Namen-<br />

Lernen<br />

FNA<br />

Names<br />

Response Inhibition INHIB Hibit-R<br />

Planungs- und<br />

Handlungskompetenz<br />

PAD<br />

Pland<br />

Raumverarbeitung Mentale Rotation 3D Rotate<br />

Visuomotorik<br />

Visuomotorische<br />

Koordination<br />

2HAND<br />

VISMO<br />

Die Testverfahren des Wiener Testsystems<br />

und die <strong>Training</strong>sverfahren von <strong>CogniPlus</strong><br />

sind aufeinander abgestimmt. Die jeweils korrespondierenden<br />

Verfahren beruhen auf denselben<br />

theoretischen Modellen und ermöglichen<br />

somit eine effiziente und theoretisch<br />

fundierte Verknüpfung zwischen Diagnose,<br />

<strong>Training</strong> und anschließender Wirksamkeitsanalyse.<br />

Die einander entsprechenden Test- und <strong>Training</strong>sprogramme<br />

basieren auf denselben<br />

theoretisch klar umschriebenen Konstrukten,<br />

arbeiten jedoch nicht mit denselben Aufgaben.<br />

Dadurch kann verlässlich zwischen dem<br />

materialspezifischen Lerneffekt und dem –<br />

gewünschten – <strong>Training</strong>seffekt unterschieden<br />

werden.<br />

Der nebenstehenden Übersicht ist zu entnehmen,<br />

welche <strong>CogniPlus</strong>-<strong>Training</strong>sprogramme<br />

spezifisch auf die jeweils über das<br />

Wiener Testsystem getesteten Defizite zugeschnitten<br />

sind.<br />

„Bei der Therapie von Aufmerksamkeitsstörungen<br />

ist eine sorgfältige Diagnostik Voraussetzung,<br />

da sich in mehreren Therapiestudien<br />

gezeigt hat, dass die Therapie spezifisch auf<br />

das jeweilige Defizit zugeschnitten sein muss.<br />

Insbesondere bei Störungen elementarer Aufmerksamkeitsfunktionen<br />

(Alertness, Vigilanz)<br />

kann es bei der Anwendung zu komplexer<br />

<strong>Training</strong>sprogramme zu Leistungsverschlechterungen<br />

kommen. Bewährt haben sich computergestützte<br />

Therapieverfahren, welche<br />

spezifische Aufmerksamkeitsleistungen in alltagsähnlichen<br />

Situationen trainieren.“<br />

(Leitlinien der deutschen Gesellschaft für neuropsychologische<br />

Diagnostik und Therapie)<br />

24 . COGNIPLUS<br />

COGNIPLUS . 25


Trainieren am Computer<br />

Trainieren am Computer<br />

Ablauf einer <strong>Training</strong>ssitzung<br />

Benutzerfreundliche Software<br />

Das Menü von <strong>CogniPlus</strong> ist übersichtlich, benutzerfreundlich<br />

sowie einfach und intuitiv zu bedienen. Sie<br />

müssen nicht Bill Gates sein, um sich zurechtzufinden.<br />

Versprochen!<br />

Eingabemedien<br />

Die <strong>CogniPlus</strong>-<strong>Training</strong>sprogramme können mit einer<br />

normalen PC-Tastatur oder mit der SCHUHFRIED-Probandentastatur<br />

durchführt werden. Diese gibt es in drei<br />

Ausfertigungen. Die Probandentastatur ist besonders<br />

für Personen mit einer eingeschränkten Handmotorik<br />

geeignet. Wir beraten Sie gerne!<br />

Gut zu wissen<br />

Die Probandentastaturen eignen sich<br />

auch als Eingabemedien für das Wiener<br />

Testsystem.<br />

1. Das <strong>Training</strong> vorbereiten<br />

Der Start von <strong>CogniPlus</strong> führt Sie direkt ins übersichtliche,<br />

detaillierte Menü. Sobald Sie einen Klienten<br />

angelegt haben, öffnet <strong>CogniPlus</strong> einen Klientenakt<br />

mit den vier Karteikarten „Klientendaten“, „<strong>Training</strong>“,<br />

„Resultate“ und „Logbuch“.<br />

In der Karteikarte „Klientendaten“ geben Sie die Daten<br />

des Klienten ein.<br />

Die Karteikarte „<strong>Training</strong>“ listet alle verfügbaren<br />

<strong>Training</strong>sverfahren auf. Sie wählen das gewünschte<br />

Verfahren und dessen Dauer aus. Pro Sitzung können<br />

Sie auch mehrere <strong>Training</strong>sverfahren hintereinander<br />

vorgegeben, deren Reihenfolge Sie in der<br />

<strong>Training</strong>sabfolgeliste vorher einstellen.<br />

Karteikarte „<strong>Training</strong>‟<br />

Probandentastatur basic<br />

2 Farbtasten<br />

10 Zifferntasten<br />

USB-Schnittstelle<br />

Probandentastatur, standard:<br />

7 Farbtasten<br />

10 Zifferntasten<br />

1 Sensortaste<br />

Anschlussmöglichkeit für<br />

Fußtasten<br />

USB-Schnittstelle<br />

Probandentastatur, universal:<br />

2 Analog-Joysticks<br />

2 Drehregler<br />

7 Farbtasten<br />

10 Zifferntasten<br />

1 Sensortaste<br />

Anschlussmöglichkeit für<br />

Fußtasten<br />

USB-Schnittstelle<br />

Die Karteikarten „Resultate“ und „Logbuch“ liefern<br />

Ihnen <strong>Training</strong>sergebnisse und Daten zur Sitzung.<br />

Im „Logbuch“ notiert das System automatisch das<br />

Datum von Sitzungen. Hier können Sie auch Kommentare<br />

vermerken. So liegt Ihnen ein kompakter,<br />

vollständig digitaler Klientenakt vor.<br />

Wenn Ihr Klient allein arbeiten kann, bestimmen Sie<br />

nach Auswahl der <strong>Training</strong>sverfahren, ob er nach Absolvierung<br />

eines Programms selbst das nächste starten<br />

und so selbstständig eine gesamte <strong>Training</strong>ssitzung<br />

durchlaufen soll oder ob Sie das jeweils nächste<br />

Programm starten. Ihre Anwesenheit ist also während<br />

der Sitzung nicht unbedingt<br />

Gut zu wissen<br />

Noch mehr Zeit sparen mit der Direkttrainingsfunktion!<br />

i i Seite 29<br />

erforderlich, außer der Klient<br />

benötigt eine besondere<br />

Betreuung (z. B. Kinder<br />

oder schwer beeinträchtigte<br />

Patienten).<br />

2. Instruktionsphase<br />

Jedes <strong>Training</strong> startet mit einer Instruktionsphase.<br />

Einfach formulierte Texte erklären Ihrem Klienten, was<br />

er zu tun hat. Beim Durchlesen kann er sich soviel Zeit<br />

nehmen, wie er braucht. So wird Stress vermieden.<br />

Um dem Klienten die Orientierung zu erleichtern, sind<br />

alle <strong>CogniPlus</strong>-<strong>Training</strong>sprogramme einheitlich gestaltet.<br />

Außerdem wurde auf Alltagswissen<br />

zurückgegriffen;<br />

Gut zu wissen<br />

Die <strong>CogniPlus</strong>-<strong>Training</strong>sverfahren so sind beispielsweise die<br />

ALERT, VIG und SELECT sind aufgrund<br />

einer Halbseitendarstellung an Verkehrsampeln in Grün<br />

Startbuttons in Anlehnung<br />

auch für Patienten mit Halbseiten-Neglect<br />

oder Hemianopsie einsetzbar.<br />

gehalten. Unterstützt durch<br />

den gezielten Einsatz von<br />

Der Text erscheint je nach Region des<br />

Größe und Farbe der Darstellungen<br />

nimmt der Klient<br />

falls entweder auf der linken oder<br />

Neglects oder des Gesichtsfeldaus-<br />

rechten Hälfte des Bildschirms. die Informationen selektiv<br />

nach ihrer Wichtigkeit wahr.<br />

Instruktionsphase<br />

Karteikarte „Logbuch‟<br />

26 . COGNIPLUS<br />

COGNIPLUS . 27


Trainieren am Computer<br />

Ablauf einer <strong>Training</strong>ssitzung<br />

Trainieren am Computer<br />

Direkttraining<br />

3. Übungsphase<br />

Auf jede Instruktionsphase folgt eine Übungsphase.<br />

Zeigen die Reaktionen Ihres Klienten, dass er die<br />

Aufgabe noch nicht verstanden hat, weist ihn das<br />

System automatisch noch einmal ein. Die <strong>Training</strong>sphase<br />

beginnt erst, wenn der Klient in der Übungsphase<br />

erfolgreich ist.<br />

4. <strong>Training</strong>sphase<br />

Mit <strong>CogniPlus</strong> können Sie auf allen Schwierigkeitsstufen<br />

einer Leistungsbandbreite trainieren. Beginnt<br />

ein neuer Klient mit dem <strong>Training</strong>, erkennt <strong>CogniPlus</strong><br />

innerhalb kurzer Zeit automatisch sein Niveau und<br />

stuft ihn richtig ein. Hat Ihr Klient bereits eine oder<br />

mehrere <strong>Training</strong>ssitzungen hinter sich, so beginnt<br />

die neue Sitzung dort, wo die letzte beendet wurde.<br />

Um den Klienten nicht zu unter- oder überzufordern,<br />

sind alle <strong>Training</strong>sverfahren adaptiv gestaltet, d.h.<br />

sie passen sich laufend an das Leistungsniveau des<br />

Klienten an.<br />

Übungsphase<br />

<strong>Training</strong>sphase<br />

Direkttraining<br />

Die neue Funktion „Direkttraining“ ermöglicht eine<br />

vollautomatische <strong>Training</strong>svorgabe ohne Betreuer<br />

und wird daher hauptsächlich in <strong>CogniPlus</strong>-Netzwerken<br />

eingesetzt, die eine zentrale Datenbank nutzen.<br />

Die Direkttraining-Funktion kann aber auch auf lokal<br />

arbeitenden <strong>CogniPlus</strong>-Systemen verwendet werden.<br />

Und so funktioniert’s: Ordnen Sie zunächst jedem<br />

Klient eine persönliche Kennzahl zu und erstellen<br />

Sie eine <strong>Training</strong>ssitzung. Sie starten das Direkttraining,<br />

indem Sie im Menü "System" den Menüpunkt<br />

"Direkt-<strong>Training</strong>" wählen. Alternativ können Sie die<br />

Funktion auch über ein Symbol auf dem Desktop<br />

oder über das Startmenü starten.<br />

Der Klient wird nun über seinen Bildschirm aufgefordert,<br />

seine persönliche Kennzahl einzugeben und anschließend<br />

die Richtigkeit seiner persönlichen Daten<br />

zu bestätigen. Anschließend gelangt er zum <strong>Training</strong>.<br />

Der weitere <strong>Training</strong>sablauf gleicht dem manuell vom<br />

Betreuer gestarteten <strong>Training</strong>.<br />

5. Ergebnisauswertung<br />

<strong>CogniPlus</strong> bietet zwei Arten der Ergebnisauswertung<br />

an:<br />

1.) Für den Klienten: Jedes <strong>Training</strong> schließt mit<br />

einer leicht verständlichen Gesamtdarstellung des<br />

Leistungsverlaufs in den letzten Sitzungen.<br />

Auswertung Klienten<br />

Gut zu wissen<br />

Sie können für die Eingabe der Klientenkennzahl<br />

auch einen Barcode-<br />

Reader verwenden.<br />

2.) Für den Betreuer: Nach Beendigung der Sitzung<br />

sind Detailergebnisse zu den einzelnen Verfahren einer<br />

<strong>Training</strong>ssitzung verfügbar. Diese beinhalten u.a.<br />

mittlere Reaktionszeiten und die Anzahl richtiger, verspäteter,<br />

falscher und ausgelassener Reaktionen pro<br />

Schwierigkeitsstufe. Außerdem ist in einem Verlaufsdiagramm<br />

jede einzelne Reaktion, die während des<br />

<strong>Training</strong>s getätigt wurde, hinsichtlich Schwierigkeitsstufe,<br />

Reaktionszeit und Bewertung (richtig, verspätet,<br />

etc.) charakterisiert. Auch ein Vergleich der Leistung<br />

der letzten Sitzung mit der Performance in den vorangegangenen<br />

Sitzungen ist möglich.<br />

Auswertung Betreuer<br />

28 . COGNIPLUS<br />

COGNIPLUS . 29


Service<br />

Service<br />

Best Practice<br />

<strong>CogniPlus</strong> im Einsatz<br />

Kolpinghaus „Gemeinsam Leben“<br />

(Wien, Österreich)<br />

Anwendung: Geriatrie<br />

Mag. Thomas Pletschko<br />

Klinischer- und Gesundheitspsychologe<br />

Im Kolpinghaus für betreutes Wohnen GmbH in Wien leben<br />

mehrere Generationen miteinander, wobei es sich<br />

beim Großteil der BewohnerInnen um pflegebedürftige ältere<br />

Menschen handelt. <strong>CogniPlus</strong> wird seit Herbst 2006<br />

angewendet. Ziele des kognitiven <strong>Training</strong>s mit <strong>CogniPlus</strong><br />

sind das Funktionstraining bei dementiellem Abbau und<br />

die geistige Aktivierung bei depressiven Erscheinungsbildern<br />

im Alter.<br />

Vor Beginn der <strong>Training</strong>seinheiten erfolgt eine ausführliche<br />

Diagnostik mittels geeigneter psychologischdiagnostischer<br />

Verfahren, beispielsweise mit den WAF-Tests aus dem<br />

Wiener Testsystem. Die <strong>Training</strong>seinheiten selbst erfolgen<br />

einmal wöchentlich und dauern je ca. 45 Minuten. Nach<br />

zwölf <strong>Training</strong>seinheiten erfolgt eine Evaluation des <strong>Training</strong>sfortschritts,<br />

hierzu werden, wie zu Beginn, psychologisch-diagnostische<br />

Tests eingesetzt.<br />

Insgesamt bemisst sich der Wert von <strong>CogniPlus</strong> in unserer<br />

Einrichtung daran, dass es einerseits gerade in jenem Bereich<br />

des dementiellen Abbaus gut einsetzbar ist, wo ein<br />

kognitives <strong>Training</strong> nachgewiesenermaßen wirkt. Dabei<br />

handelt es sich um den Bereich des sog. „Mild Cognitive<br />

Impairment“ – die leichte kognitive Beeinträchtigung, häufig<br />

eine Vorstufe der Demenz – sowie um den Bereich der<br />

leichten Demenz. Andererseits zeigen sich auch positive<br />

Effekte bei depressiven Erscheinungsbildern, sodass diese<br />

BewohnerInnen insgesamt wieder über mehr geistige<br />

Aktivität auch im Alltag berichten.“<br />

ETH – Eidgenössische Technische<br />

Hochschule Zürich (Schweiz)<br />

Anwendung: Kognitives <strong>Training</strong> für ältere Menschen<br />

Dr. Eling D. Bruin<br />

„Im Alterszentrum am Etzel in Feusisberg, Schweiz, konnten<br />

wir das <strong>Training</strong>ssystem <strong>CogniPlus</strong> im Jahre 2008 das<br />

erste Mal im Rahmen einer Masterarbeit einsetzen. Das<br />

Ziel der Studie war es herauszufinden, ob sich ein zusätzliches<br />

kognitives <strong>Training</strong> zum Kraft- und Gleichgewichtstraining<br />

positiv auf die Gangqualität auswirkt.<br />

Es ist immer mehr bekannt, dass vor allem bei älteren Menschen<br />

die Aufrechterhaltung der Körperstabilität während<br />

des Gehens kognitive Ressourcen erfordert und dass es<br />

für diese Menschen schwieriger wird Doppelaufgaben (z.<br />

B. Sprechen während des Gehens) ohne Leistungseinbussen<br />

zu meistern.<br />

Wir entschieden uns von Beginn an für <strong>CogniPlus</strong>, da anhand<br />

dieser Software die geteilte sowie die selektive Aufmerksamkeit<br />

trainiert werden können. Zusätzliche Vorteile<br />

sind, dass das System dank automatischer Anpassung an<br />

die Leistungsfähigkeit, klaren Szenarien und benutzerfreundlicher<br />

Tastatur für ältere Menschen gut geeignet ist.<br />

Die positiven Ergebnisse bei den Schlusstests unserer<br />

Studie sowie die Beliebtheit des <strong>Training</strong>sprogrammes bei<br />

den Benutzern führten dazu, dass immer mehr Heime bereit<br />

waren, an einer weiterführenden Studie der ETH Zürich<br />

teilzunehmen. Somit konnten wir bis jetzt sechs weitere<br />

Alterszentren mit <strong>CogniPlus</strong> ausrüsten. Für das folgende<br />

Jahr planen wir, die Studie in sieben zusätzlichen Alterszentren<br />

durchzuführen.<br />

Das Computertraining wird studiengebunden von den Teilnehmern<br />

jeweils dreimal pro Woche während 10 Minuten<br />

durchgeführt. Nach Ablauf der Studie wird das Programm<br />

in den Alltag des Alterszentrums integriert und es melden<br />

sich fortlaufend Personen, die sich an den Computer wagen<br />

und das <strong>Training</strong> auch ausprobieren möchten. Rückmeldungen<br />

von Bewohnern sind durchgehend positiv, sie<br />

haben Spass daran, und zwar auch diejenigen, die es sich<br />

nicht vorstellen konnten, jemals hinter dem Computer zu<br />

sitzen. Es bietet eine willkommene Abwechslung und bildet<br />

eine optimale Ergänzung zum Kraft- und Gleichgewichtstraining.<br />

Zur Erfassung der Leistung in Aufgaben der geteilten Aufmerksamkeit<br />

verwenden wir das Programm WAFG des<br />

Wiener Testsystems. Die automatische Auswertung von<br />

u.a. Reaktionszeit und Anzahl erpasster Reize verhilft uns<br />

zu mehr Arbeitseffizienz, da wir nicht selbst mühsame<br />

Messungen vornehmen müssen.<br />

Auch <strong>Training</strong>sergebnisse können nach jeder Sitzung angeschaut<br />

werden, was die Motivation der Benutzer deutlich<br />

steigert. Der Schwierigkeitsgrad wird automatisch angepasst<br />

und gestaltet das <strong>Training</strong> progressiv und effizient.“<br />

Kur- und Rehabilitationszentrum für<br />

Neurologie und Orthopädie Bad Pirawarth<br />

(Österreich)<br />

Anwendung: Neuropsychologische Rehabilitation<br />

Mag. Kerstin Heger<br />

Klinische und Gesundheitspsychologin<br />

„Die Abteilung Psychologie des neurologischen Kur- und<br />

Rehabilitationszentrums Bad Pirawarth verwendet bereits<br />

seit mehr als drei Jahren die neuropsychologische<br />

<strong>Training</strong>ssoftware <strong>CogniPlus</strong>. Für PatientInnen mit Beeinträchtigungen<br />

<strong>kognitiver</strong> Funktionen nach Schlaganfall,<br />

Schädel-Hirn-Trauma, Tumoroperation, Morbus<br />

Parkinson, MS, beginnender bis leicht fortgeschrittener<br />

Demenz und anderer neurologischer Erkrankungen bietet<br />

<strong>CogniPlus</strong> einige wirksame <strong>Training</strong>smodule zur Funktionsverbesserung<br />

von Aufmerksamkeitsleistungen an. So<br />

kann je nach Teileinschränkung eine gezielte Behandlung<br />

erfolgen.<br />

An der Klinik Pirawarth wurden bisher gute Erfahrungen<br />

mit den Programmen DIVID (Aufmerksamkeitsteilung),<br />

SELECT (selektive Aufmerksamkeit) und ALERT (Alertness)<br />

gemacht.<br />

SELECT ermöglicht neben einer visuellen und einer akustischen<br />

Variante eine crossmodale Bedingung, die eine<br />

vergleichsweise höhere Anforderung an die Leistungsfähigkeit<br />

der PatientInnen stellt.<br />

DIVID zeichnet sich durch eine ansprechende Gestaltung<br />

(Flughafenbetrieb) aus, auch sind die verschiedenen Aufgabenstellungen<br />

recht wirklichkeitsgetreu und nachvollziehbar<br />

dargestellt.<br />

ALERT, welches neben der abwechslungsreichen Gestaltung<br />

auch einen Wirklichkeitsbezug zu der Aufmerksamkeitsfunktion<br />

aufweist (die Fahrt auf einem Motorrad zum<br />

<strong>Training</strong> der Alertness), wird von vielen PatientInnen als<br />

kurzweilig und motivierend erlebt. Der Zusammenhang<br />

zwischen Reaktionsgeschwindigkeit und Verkehrssituation<br />

ist gut nachvollziehbar.<br />

Die Instruktion aller drei Programmmodule ist auch ohne<br />

Zusatzerklärung gut verständlich und die Programme<br />

passen sich an die Leistungsfähigkeit des Anwenders gut<br />

an. Die Bedienung des Panels ist sehr anwenderfreundlich<br />

und auch für PatientInnen mit motorischen Einschränkungen<br />

geeignet. Auch die theoriegeleitete Entwicklung<br />

der <strong>Training</strong>ssoftware, die gezielt für die Verbesserung<br />

spezifischer Aufmerksamkeitsbereiche erarbeitet wurde<br />

sowie die (elektronisch) beigefügten wissenschaftlich fundierten<br />

Manuale sprechen für die sehr zufriedenstellende<br />

Anwendung in unserem Arbeitsalltag.<br />

Ein regelmäßiges <strong>Training</strong> (von drei bis fünf Einheiten/<br />

Woche) vorausgesetzt, können zum Teil deutliche Verbesserungen<br />

der Aufmerksamkeitsleistungen beobachtet<br />

werden.“<br />

Kinder- und Jugendpsychiatrischer Dienst<br />

Baselland (Schweiz)<br />

Anwendung: ADS-Kinder<br />

Angelika Berger<br />

Dipl. Psych., Neuropsychologin FSP/GNP<br />

Leitende Psychologin<br />

„Seit 2003 bietet der Kinder- und Jugendpsychiatrische<br />

Dienst Baselland Therapiegruppen für ADS-Kinder im Alter<br />

von 9 - 12 Jahren mit dem Fokus 'Aufmerksamkeit' an.<br />

Ein zentrales Arbeitsmedium dieser Gruppentherapie ist<br />

computergestütztes Aufmerksamkeitstraining - ursprünglich<br />

mit dem Programm AIXTENT, aktuell mit dessen Neuversion<br />

<strong>CogniPlus</strong>.<br />

Die Gruppentherapie wird in hoher zeitlicher und personeller<br />

Dichte von einem PsychologInnen-Team durchgeführt<br />

und erstreckt sich über 20 Sitzungen mit den Kindern sowie<br />

begleitende Elternabende. In den Therapiesitzungen<br />

trainiert jedes Kind am Computer zwei Bereiche der Aufmerksamkeit.<br />

Die Kinder arbeiten insgesamt sehr gerne mit <strong>CogniPlus</strong>.<br />

Es ist von den Aufgabenstellungen und der Grafik her<br />

ansprechend gestaltet und auch die Bedienung des Programms<br />

ist für die Kinder gut zu bewältigen. Die klinischen<br />

Katamnesen zeigen sowohl hinsichtlich der Aufmerksamkeitsleistungen<br />

in der Nachtestung, als auch im Eltern- und<br />

Lehrerurteil bei einem großen Teil der Kinder erfreuliche<br />

Verbesserungen.“<br />

30 . COGNIPLUS<br />

COGNIPLUS . 31


Service<br />

Service<br />

Best Practice<br />

<strong>CogniPlus</strong> im Einsatz<br />

Neuroonkologie der Univ. Klinik für<br />

Kinder- und Jugendheilkunde<br />

(Wien, Österreich)<br />

Anwendung: Kinder- und Jugendliche<br />

Mag. Thomas Pletschko, Bakk.<br />

Klinischer- und Gesundheitspsychologe, Soziologe<br />

Univ. Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde, AKH Wien<br />

Dr. Ulrike Leiss<br />

Klinische- und Gesundheitspsychologin<br />

Univ. Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde, AKH Wien<br />

„An der Neuroonkologie der Univ. Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde<br />

wird <strong>CogniPlus</strong> bereits seit über einem Jahr<br />

erfolgreich eingesetzt.<br />

Es hat sich herausgestellt, dass das Programm in Hinblick<br />

auf mehrerlei Indikationen eine geeignete Behandlungsoption<br />

darstellt: Zum einen verwenden wir es zum <strong>Training</strong><br />

neuropsychologischer Funktionen (sofern es hier Funktionsdefizite<br />

gibt), zum anderen zeigt sich auch ein großer<br />

Nutzen bei Kindern und Jugendlichen mit geringem Selbstwirksamkeitserleben<br />

oder niedriger Frustrationstoleranz.<br />

Für die Kinder selbst sind die Programme ansprechend<br />

aufgebaut und bei entsprechendem Einsatz sind zusätzliche<br />

motivierende Interventionen kaum nötig. Selbst das<br />

grafisch eher für Erwachsene aufbereitete Programm zur<br />

geteilten Aufmerksamkeit (DIVID) kommt bei Kindern allein<br />

durch die Tatsache, dass es am Flughafen „spielt“, gut an<br />

und weckt deren Interesse.<br />

Durch die Kombination von <strong>CogniPlus</strong>-<strong>Training</strong> mit unterstützenden<br />

Maßnahmen, die vor allem die Übertragung der<br />

<strong>Training</strong>seffekte in den Alltag gewährleisten sollen, kann<br />

ein optimaler Behandlungserfolg erzielt werden, was sich<br />

anhand von vielen Fallbeispielen belegen lässt.“<br />

Universitätsklinik Reykjavík, Abteilung für<br />

Rehabilitation, Grensás (Island)<br />

Anwendung: Neuropsychologische Rehabilitation<br />

Dr Claudia Ó. H.-Georgsdóttir<br />

Klinische Neuropsychologin<br />

„Ende Frühjahr 2010 war Grensás, die Abteilung für Rehabilitation<br />

der Universitätsklinik von Island (Landspítali<br />

háskólasjúkrahús), endlich in der Lage, <strong>CogniPlus</strong> mit den<br />

dazugehörigen Teilkomponenten anzukaufen. Möglich gemacht<br />

wurde dies durch eine großzügige Subvention des<br />

Isändischen Lions Club Njörður.<br />

Die Abteilung für neuropsychologische Rehabilitation,<br />

Grensás, ist eine Einrichtung zur ambulanten und stationären<br />

Behandlung von erwachsenen Patienten, hauptsächlich<br />

im post-akuten Stadium von traumatischen Gehirnverletzungen<br />

und Schlaganfällen. Der Großteil dieser<br />

Patienten leidet an einer Aufmerksamkeitsstörung; Cogni-<br />

Plus stellt für uns daher eine aufregende neue Möglichkeit<br />

für die Rehabilitation dieser Patient dar - insbesondere aufgrund<br />

der theoretischen Basis und des Schwerpunkts, der<br />

auf verschiedene Teilkomponenten von Aufmerksamkeit<br />

gelegt wird. Für uns sind der wissenschaftliche Hintergrund<br />

von <strong>CogniPlus</strong> sowie die detaillierten Erklärungen und Beschreibungen<br />

in den Handbüchern von großem Wert.<br />

Mehrere unserer Patienten in Grensás werden nun täglich<br />

mithilfe von <strong>CogniPlus</strong> behandelt, wobei eine Sitzung<br />

30-45 Minuten dauert und 5 Mal pro Woche durchgeführt<br />

wird. Unsere Erfahrungen stellen sich bislang so dar,<br />

dass die Patienten die Sitzungen sehr gerne machen, da<br />

das Material benutzerfreundlich und interessant gestaltet<br />

ist, die <strong>Training</strong>sanweisungen einfach zu verstehen sind<br />

und die unverzügliche Ergebnisdarstellung unglaublich<br />

motivierend ist. Darüber hinaus sind die Aufgaben der<br />

verschiedenen Teilkomponenten von <strong>CogniPlus</strong> von wesentlichem<br />

Wert für die tägliche Praxis und als solche<br />

ein wichtiges Element, um die Bestrebungen der Verallgemeinerung<br />

von Auswirkungen auf das tägliche Leben<br />

voranzutreiben.<br />

Klinik Hildebrand, Rehabilitationszentrum<br />

(Brissago, Schweiz)<br />

Anwendung: Neuropsychologische Rehabilitation<br />

Marco Di Gangi<br />

Psicologo FSP Neuropsicologo<br />

„Seit Dezember 2007 setzt die Klinik Hildebrand die<br />

Software <strong>CogniPlus</strong> im Bereich Rehabilitation <strong>kognitiver</strong><br />

Funktionen bei Erwachsenen und älteren Personen mit<br />

Gehirnläsionen ein (z. B. Schädel-Hirn-Trauma, Iktus,<br />

Gehirnkarzinom, Anorexie). Die verschiedenen Programme<br />

von <strong>CogniPlus</strong> bieten die Möglichkeit, diverse<br />

Fähigkeiten zu trainieren: Phasische und intrinsische<br />

Alertness (eine Reaktion auf einfache visuelle oder<br />

auditive Stimuli, mit oder ohne Warnreiz) [ALERT], Selektive<br />

Aufmerksamkeit (die Fähigkeit, schnell und angemessen<br />

auf relevante Stimuli zu reagieren sowie die<br />

Fähigkeit, die Reaktion auf nicht relevante Stimuli zu<br />

unterdrücken) [SELECT], Visuell-räumliche Aufmerksamkeit<br />

(die Fähigkeit, die Aufmerksamkeit im Raum zu<br />

lenken, um Stimuli zu erkennen, die sich im Sichtfeld<br />

befinden) [SPACE], Geteilte Aufmerksamkeit (die Fähigkeit,<br />

die Aufmerksamkeit auf mehrere Stimuli gleichzeitig<br />

zu richten) [DIVID] und Vigilanz (die Fähigkeit, sich<br />

über einen langen Zeitraum im Tagesablauf angemessen<br />

zu konzentrieren) [VIG]. Zusätzliche Programme,<br />

die wir jedoch noch nicht besitzen, beschäftigen sich mit<br />

Stimulierung des Arbeitsgedächtnisses [NBACK], der<br />

fokussierten Aufmerksamkeit [FOCUS] und der visuomotorischen<br />

Koordination [VISMO].<br />

Die Nützlichkeit einer solchen Software in der täglichen<br />

klinischen Rehabilitationspraxis ergibt sich daraus, dass<br />

aufgrund von Gehirnläsionen mit verschiedenen Ursachen<br />

die am häufigsten auftretenden kognitiven Probleme<br />

in den Bereichen Gedächtnis, Aufmerksamkeit und<br />

exekutiven Funktionen liegen. Unsere Erfahrung hat gezeigt,<br />

dass Patienten gerne mit <strong>CogniPlus</strong> arbeiten. Die<br />

grafische Aufbereitung ist ansprechend, modern und sehr<br />

realistisch; die Anweisungen zu den verschiedenen <strong>Training</strong>s<br />

sind klar und einfach zu verstehen und am Ende<br />

jeder Aufgabe kann man sich sofort die Ergebnisse der<br />

verschiedenen <strong>Training</strong>ssitzungen, die absolviert wurden,<br />

ansehen (dies ist dank der Zahlentabellen und Diagramme<br />

möglich). Auf diese Weise erhalten die Patienten ein<br />

gutes Feedback, da sie ihre Ergebnisse besser verstehen<br />

können. Basierend auf den spezifischen Problemen eines<br />

Patienten, die vorab mithilfe einer detailierten Testung<br />

ermittelt werden, legen wir fest, welche <strong>Training</strong>s durchgeführt<br />

werden sollen, wie lange (15-30-45 Minuten) und<br />

wie oft pro Woche.<br />

Darüber hinaus wissen wir die theoretischen und wissenschaftlichen<br />

Aspekte zu schätzen, auf denen die unterschiedlichen<br />

Inhalte der <strong>CogniPlus</strong> <strong>Training</strong>s basieren.<br />

Sie sind in den Handbüchern ausführlich beschrieben. Es<br />

ist möglich, die Ergebnisse einer Rehabilitation mithilfe<br />

der WAF-Tests (Wahrnehmungs- und Aufmerksamkeitsfunktionen)<br />

des Wiener Testsystems zu messen. Sie werden<br />

individuell für jede Teilkomponente von Aufmerksamkeit,<br />

vor und nach der Rehabilitation angewendet.“<br />

Die Ergebnisse der Rehabilitation werden mit den entsprechenden<br />

WAF-Subtests (Wahrnehmungs- und Aufmerksamkeitsfunktionen)<br />

des Wiener Testsystems gemessen,<br />

welche separat für jede einzelne Aufmerksamkeits-Teilkomponente<br />

angewandt werden können.<br />

Dadurch erhalten wir präzise Daten zum Vorher/Nachher-<br />

Status, was die Verbesserung der Aufmerksamkeitsstörung<br />

betrifft, die durch das <strong>CogniPlus</strong> Rehabilitationsverfahren<br />

erzielt werden konnte.“<br />

32 . COGNIPLUS<br />

COGNIPLUS . 33


Service Die <strong>CogniPlus</strong>-<strong>Training</strong>sverfahren<br />

Die <strong>CogniPlus</strong>-<strong>Training</strong>sverfahren<br />

Systemvoraussetzungen<br />

Noch mehr Qualität<br />

aus dem Hause SCHUHFRIED<br />

Psychologische Diagnostik<br />

Multimediales System<br />

Das Wiener Testsystem (WTS) ist weltweit<br />

der Inbegriff für computerbasierte<br />

psychologische Diagnostik. Das System<br />

besteht aus einer leistungsstarken Verwaltungssoftware,<br />

den Testverfahren und<br />

optional aus zusätzlichen Eingabemedien.<br />

Biofeedback 2000 x-pert ist das innovative,<br />

kabellose Biofeedbacksystem von<br />

SCHUHFRIED. Es kann zur Entspannung,<br />

aber auch zur Rehabilitation und Diagnostik<br />

eingesetzt werden. Stellen Sie individuell<br />

die Module zusammen, die für<br />

Sie relevant sind.<br />

Systemvoraussetzungen<br />

Stand: November 2013<br />

Computer<br />

iiPC mit Pentium- oder kompatibler CPU ab 2,5GHz<br />

iimindestens 512 MByte Hauptspeicher<br />

iiDirectX 9.0 kompatible 3D-Grafikkarte mit mindestens<br />

128 MB RAM sowie einem Grafikchip von Nvidia<br />

(GeForce FX5200 oder besser) oder ATI (Radeon<br />

9500 oder besser). Der Bildschirmtreiber muss<br />

Open-GL ab Version 1.4 unterstützen.<br />

iiUSB-Headset oder USB-Lautsprecher. Bitte fragen<br />

Sie Ihren Händler oder die SCHUHFRIED GmbH<br />

nach geeigneten Geräten.<br />

iiDVD-Laufwerk, Festplatte, Maus, Tastatur<br />

iiUSB-Anschlüsse für den Lizenz-Dongle und die Zusatzhardware<br />

(falls alle USB-Anschlüsse am PC belegt<br />

sind, ist ein USB-Hub mit externer Stromversorgung<br />

erforderlich)<br />

iiSerielle Schnittstelle (falls ein Testsystem-Interface<br />

verwendet wird)<br />

iiNetzwerkkarte zum Anschluss des PCs an ein Datennetzwerk<br />

(z. B. zum Aufbau einer Gruppenanlage)<br />

iiBetriebssystem: Windows XP, Vista, 7 und 8 (x32 oder<br />

x64)<br />

Wichtig ist, dass auf dem Computer keine Programme<br />

installiert werden, die das <strong>Training</strong> stören können<br />

(z. B. durch starke CPU-Belastung oder Ausgaben<br />

auf dem Bildschirm).<br />

Bildschirm<br />

iiCRT- oder TFT-Farbbildschirm mit mindestens 15"<br />

sichtbarer Bilddiagonale (19" für das <strong>Training</strong>sprogramm<br />

SPACE).<br />

iiBei CRT-Bildschirmen muss eine Bildwechselfrequenz<br />

von mindestens 75 Hz eingestellt werden.<br />

iiEs wird empfohlen nur synchrone TFT-Bildschirme<br />

zu verwenden, da bei asynchronen Bildschirmen<br />

störende Flackereffekte auftreten können. Ob ein<br />

Bildschirm synchron oder asynchron arbeitet, kann<br />

mit einem Testprogramm (PixPerAn) überprüft werden.<br />

Sicherheitseinrichtungen<br />

Falls <strong>CogniPlus</strong> im Bereich<br />

des Gesundheitswesens<br />

eingesetzt wird, ist<br />

die Verwendung folgender<br />

Geräte vorgeschrieben:<br />

Gut zu wissen<br />

Produkte der SCHUHFRIED GmbH<br />

werden gemäß den Anforderungen<br />

der EU-Richtlinie 93/42/EWG entwickelt<br />

und produziert. Mit dem CE-Zeichen<br />

wird bestätigt, dass sowohl die<br />

iiTrenntransformator<br />

für sicherheitstechnischen Vorschriften,<br />

die Medizintechnik gemäß<br />

EN60601<br />

die EMV-Richtlinien (EN60601), Bio-<br />

Verträglichkeitsrichtlinien (EN30993),<br />

produktspezifische Vorschriften und<br />

iiGalvanische Netzwerkdas<br />

zugrunde liegende Qualitätsmanagement<br />

eingehalten werden.<br />

trennung (Medical Network<br />

Insulation) gemäß<br />

EN60601 (bei Anschluss<br />

des Computers an ein Datennetzwerk)<br />

Bitte erkundigen Sie sich beim Sicherheitsbeauftragten<br />

Ihres Hauses.<br />

Drucker (optional)<br />

Laserdrucker oder Tintenstrahldrucker, monochrom<br />

oder Farbe<br />

Sie haben die Wahl aus<br />

mehr als 120 Testverfahren:<br />

iiIntelligenztests<br />

iiLeistungstests<br />

iiPersönlichkeitstests<br />

iiEinstellungstests<br />

iiKlinische Tests<br />

Unter diesen Tests finden Sie nicht nur computergestützte<br />

Versionen bewährter Papier-Bleistift-<br />

Tests, sondern auch auditive, multimediale und<br />

adaptive Verfahren. Kombinieren Sie flexibel, um<br />

für Ihre Fragestellung die beste Testzusammenstellung<br />

zu erhalten. Wir beraten Sie gerne!<br />

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Die wichtigsten Features<br />

von Biofeedback 2000 x-pert<br />

iiÜbertragung der Messwerte mit Funk-Technologie<br />

(Bluetooth ® )<br />

iiKleine, leichte Funkmodule, die direkt am Körper<br />

getragen werden<br />

iiVöllige Bewegungsfreiheit während der Messung<br />

iiHochsensible Sensoren bei hoher Stabilität<br />

gegenüber Artefakten<br />

iiAnwenderfreundliche, einfach zu bedienende<br />

Software<br />

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34 . COGNIPLUS<br />

COGNIPLUS . 35


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