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Musiktheater seit 1990 - Schott Music

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Inhalt<br />

Im Gegensatz zum Grimm‘schen Märchen spielt Robert Walsers Dramolett nach der Rettung<br />

der verfolgten Unschuld Schneewittchen: Die Titelheldin und ihre archetypischen Mit- und Gegenspieler<br />

– die Königin, der Jäger, der Prinz und der König – kommen erneut zusammen, um<br />

die ebenso wundersame wie grausige Vorgeschichte des bekannten Märchens zu analysieren<br />

und zu kommentieren. Dabei werden die ursprünglich feststehenden Wertungsmuster nach und<br />

nach fragwürdig: Wer ist hier eigentlich gut, wer böse – und was geschah wirklich? In zahlreichen<br />

Abwandlungen erörtern die Protagonisten die Frage nach ihrer wahren Identität und<br />

ihren Beziehungen untereinander, ganz im Sinne der doppelbödigen Ästhetik Robert Walsers.<br />

Schneewittchen<br />

17.10.1998 Opernhaus Zürich<br />

Auch diesmal offenbart Holligers Musik immer wieder wahre Wunder an klanglicher Imagination.<br />

[...] Der Grundduktus seiner Musik ist lyrisch-filigran, mit unendlich vielen Geräusch-Anklängen,<br />

oft an der Schwelle zum Unhörbaren. [...] Stets bleibt sie etwa Boulez weit näher als Philip Glass.<br />

Eher lässt sie „O alter Duft aus Märchenzeit“ assoziieren als pausbäckige, narrative Klangmalerei.<br />

Denn häufig ist das Ohr damit beschäftigt, Klänge zu dechiffrieren, die mitunter elektronisch klingen,<br />

ohne es je zu sein. Als Meister des Orchesters [...] hat Holliger Eminentes geleistet.<br />

(Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.10.1998)<br />

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