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Musiktheater seit 1990 - Schott Music

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Inhalt<br />

1. Akt: Auf einer fiktiven Karibikinsel in der Republik Santa Maria. Ganzer Stolz des mittellosen<br />

Juan ist eine Kuh, die 9.000 Liter Milch im Jahr gibt und ihn in die Lage versetzt, um<br />

die Hand von Juanita anzuhalten. Doch die Idylle gerät in Gefahr, als der Waffenhändler Chao<br />

der Republik Santa Maria und ihrem liberalen Präsidenten Mendez einen Besuch abstattet.<br />

Chao hat nämlich mittels Bestechung die Nachricht streuen lassen, dass die Nachbarrepublik<br />

Ucqua 30.000 Gewehre gekauft habe. Nun muss auch Santa Maria aufrüsten; ein Kontrakt<br />

über 40.000 Gewehre ist schnell perfekt. Um den Deal zu finanzieren, muss allerdings eine<br />

„Wohlfahrtssteuer“ erhoben werden. Weil Juan die Steuer nicht bezahlen kann, pfändet der<br />

Gerichtsvollzieher kurzerhand seine Kuh. Zwar gelingt es Juan, seine Lebensgrundlage durch<br />

entbehrungsreiche Arbeit wiederzubekommen, doch aufgrund interner Staatsquerelen muss<br />

dem Volk bald erneut eine Wohlfahrtssteuer abgepresst werden – und wieder verliert Juan seine<br />

Kuh! Zu allem Überdruss planen die erstarkten Militärs, ein Truppenmanöver an der Grenze<br />

abzuhalten: Juan wird einberufen! Juanita sieht keinen anderen Ausweg, als nun ihrer<strong>seit</strong>s Geld<br />

für die Wiederbeschaffung der Kuh zu verdienen, und zwar ausgerechnet im Etablissement von<br />

Madame Odette. Als der Präsident sich weigert, Chaos Kriegskurs weiterzuverfolgen, finanziert<br />

der einen Putsch des Generals Conchas, der sich als neuer starker Mann gebärdet.<br />

2. Akt: Conchas besucht das Etablissement von Madame Odette und ist bezaubert von Juanita.<br />

Am nächsten Tag steht die festliche Proklamation der neuen Staatsform an. Ein einziger, ehrlich<br />

bestochener Soldat soll dem General symbolisch Treue bis zum Tod schwören. Die Wahl fällt<br />

ausgerechnet auf Juan, dem allerdings Juanita schnell klar macht, dass er sich für ein Verbrechen<br />

hergeben soll. Beim großen Volksfest zur Feier der Diktatur ohrfeigt Juan den General. Seine<br />

Hinrichtung muss allerdings ebenso ausfallen wie der längst beschlossene Krieg, denn zum<br />

Glück erweisen sich die gelieferten Waffen als unbrauchbar. Stattdessen bricht der Frieden aus.<br />

Der Kuhhandel<br />

13.08.2004 Bregenzer Festspiele<br />

Die großen Vorteile des Stückes liegen darin, dass es an die beste Tradition der Operette, die <strong>seit</strong><br />

Jahrzehnten verschüttet war, endlich wieder anknüpft und die aktuellsten Dinge (Dinge, die viel<br />

aktueller sind als das Dritte Reich) in liebenswürdiger, komischer Weise zeigen. (Kurt Weill)<br />

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