26.06.2014 Aufrufe

Musiktheater seit 1990 - Schott Music

Musiktheater seit 1990 - Schott Music

Musiktheater seit 1990 - Schott Music

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Inhalt<br />

An American Tragedy erzählt, basierend auf Theodore Dreisers gleichnamigem Roman, die<br />

Geschichte des jungen Aufsteigers Clyde Griffiths, der – um seine Karriere zu retten – nicht<br />

einmal vor dem Mord an seiner schwangeren Geliebten Roberta Alden zurückschreckt. Tobias<br />

Picker bemerkte über seine Opernadaption des Stoffes: „,An American Tragedy’ gehört zu den<br />

großen, unvergänglichen Stoffen der amerikanischen Literatur. Clyde Griffiths, die Hauptperson,<br />

ist eine Art moderner Jedermann. Die alltäglichen Schwierigkeiten und leidvollen Erfahrungen<br />

mit dem Mythos des ‚amerikanischen Traums’, mit denen er konfrontiert ist, sind uns heute<br />

ebenso vertraut wie damals. Die Schicksale der realen Menschen, die Dreiser als Vorlage für<br />

seine Romanfiguren dienten, scheinen durch jede Seite meiner Partitur hindurch. Sie sind wie<br />

quälende Geister und haben das Komponieren für mich zu einer Auseinandersetzung mit ihrer<br />

‚Realität’ werden lassen. Die herzzerreißenden Briefe der Grace Brown und das tragische Leben<br />

der Fabrikarbeiter, das Dreiser uns so schmerzhaft nahebringt, inspirierten mich dazu, ihrem<br />

grenzenlosen Optimismus und zugleich unendlichen Schmerz musikalische Gestalt zu geben.“<br />

(Tobias Picker)<br />

An American Tragedy<br />

02.12.2005 Metropolitan Opera New York<br />

Picker ist ein handwerklich glänzend ausgestatteter Komponist, der durch das Feuer des Serialismus<br />

gegangen ist, und manchmal schafft er es tatsächlich, den Eindruck zu erwecken, er habe aus dem<br />

atonalen Purgatorium den reinen, von allen Verkrustungen und Versteinerungen wieder befreiten<br />

Dreiklang gerettet. Seine Partitur oszilliert [...] zwischen harmonischer Traulichkeit [...] und einer<br />

zugänglichen, chromatischen, gern auch melodramatischen, aber nie die musikalischen Sitten<br />

sprengenden Dissonanzenlust. Picker kann sich auf seinen robusten musikdramatischen Instinkt<br />

verlassen, von den ersten Minuten der Oper an. (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.12.2005)<br />

155

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!