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Musiktheater seit 1990 - Schott Music

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Inhalt<br />

„I would prefer not to...“: Mit dieser höflichen wie unangreifbaren Formel reagiert der Schreiber<br />

Bartleby in Melvilles Erzählung von 1853 nach und nach auf alle Bitten, Anweisungen und Befehle<br />

und nimmt als letzte Konsequenz aus seinem sanften Widerstand gegen den ewigen Kreislauf<br />

des Lebens sogar den Tod in Kauf. „I would prefer not to“ wurde zu einer der bekanntesten<br />

und zugleich kryptischsten Chiffren der angelsächsischen Literaturgeschichte.<br />

Die Handlung der Erzählung ist für Benjamin Schweitzer nebensächlich. Basis des Librettos ist<br />

die Szene mit dem ersten Auftreten von „Bartlebys Formel“. Dieser zentrale Moment bildet<br />

in wiederholten Annäherungen, vielschichtigen Variationen und sich mehr und mehr überlagernden<br />

Verfremdungen eine sich verdichtende Zeitschleife, bleibt aber bei aller hermetischen<br />

Verschlossenheit als Ausgangspunkt stets erkennbar.<br />

Informationen über Bartleby<br />

30.09.2004 Dresdner Tage der zeitgenössischen Musik<br />

Schweitzer hat ein extrem kondensiertes Ausgangsmaterial verwandt: nur einen Satz! So bestehen<br />

die elf Stationen aus der Variation und Wiederholung dieses Ausgangsmaterials. Die vier Akteure<br />

auf der Bühne sprechen und singen in Englisch und Deutsch, allein, durcheinander und synchron,<br />

verständlich und unverständlich. Dazu spielt das begleitende Ensemble [...], das die Sänger des<br />

Öfteren gewollt unabhängig überlagert. (Dresdner Neueste Nachrichten, 04.10.2004)<br />

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