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Musiktheater seit 1990 - Schott Music

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Inhalt<br />

Das Salome-Prinzip ist eine Neudeutung des delikaten biblischen Stoffes, der u.a. bereits von<br />

Jules Massenet und Richard Strauss auf die Bühne gebracht wurde. Von diesen Werken unterscheidet<br />

sich Schneiders Stück sowohl in den äußeren Dimensionen als Kammeroper wie auch<br />

in seinen inhaltlichen Akzenten. Es beschreibt, so Schneider, „den Mechanismus, wie in einer<br />

narzisstischen Gesellschaft mit Party-Dekadenz, Materialismus, dem Aneinander-vorbei-Reden<br />

von nahezu autistischen Individuen auch die kleinsten Ansätze von Ehrlichkeit und Idealismus<br />

pervertiert werden: Salome, die in der ersten Hälfte der Oper in Jochanaan eine positive Bezugsperson<br />

mitten im Karussell der Eitelkeit und Dummheit gefunden hat, wird in der zweiten<br />

Hälfte durch das System des Nichtkommunizierens selbst zum Monster. ,Hättest du mich angesehen,<br />

du hättest mich geliebt!’“<br />

Das Salome-Prinzip<br />

03.03.2002. <strong>Musiktheater</strong> im Revier<br />

Schneiders Musik folgt dem theatralisch-sinnlichen Gestus. Die Partitur für elf Instrumente klingt<br />

zart und leise, aber auch zupackend und gläsern. Die Tonsprache nimmt die Spur auf, die Berg und<br />

Schönberg einst gelegt haben. Das Stück [ist] eine echte Alternative zur üppigen Strauss-Version.<br />

(Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 05.03.2002)<br />

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