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Musiktheater seit 1990 - Schott Music

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Inhalt<br />

Prolog – Da zu wenig über den Erfinder der Buchdruckkunst bekannt ist, kehrt G in die Gegenwart<br />

zurück und erzählt seine Sicht der Ereignisse.<br />

1. Akt – Straßburg, 1440er-Jahre. G trägt sich mit großen Plänen und verzichtet, ganz der Arbeit<br />

hingegeben, sogar auf die Hand seiner Braut Ennelina. Wie er Nikolaus von Kues enthüllt, erforscht<br />

G die technischen Möglichkeiten, um Bücher einfacher zu reproduzieren. Nikolaus legt<br />

ihm nahe, als erstes Buch die Bibel zu drucken. G ist fasziniert von dem Gedanken, das Wort<br />

Gottes dem alleinigen Zugriff der Kirche zu entziehen und unter das Volk zu bringen. Doch<br />

seine hochfliegenden Pläne werden alsbald von der Wirklichkeit eingeholt: Einer seiner Arbeiter<br />

ist von der Pest dahingerafft worden, Ennelina und ihre Mutter erinnern G an sein Heiratsversprechen,<br />

Gläubiger klopfen bei ihm an und Söldner, die seine Arbeiter rekrutieren wollen.<br />

Zu allem Überdruss erscheinen auch noch die Schreiber, die sich durch Gs Erfindung in ihrer<br />

Existenz bedroht sehen. G träumt von einer Rückkehr in seine Heimatstadt Mainz.<br />

2. Akt – Mainz, 1450er-Jahre. G hat endlich mit dem Druck der Bibel beginnen können.<br />

Eindringlich beschwört er seine Arbeiter, das brisante Unternehmen um jeden Preis geheim zu<br />

halten. Sein Förderer Johann Fust dringt auf eine rasche Vollendung. Auch sein Geselle Peter<br />

drängt G, um endlich Fusts Tochter Christina heiraten zu können. Als G den Lohn schuldig<br />

bleiben muss, treten seine Arbeiter in den Streik. Überdies zeigt Christina ihrem Vater Beweise,<br />

dass G seine Gelder anderweitig veruntreut hat. Es kommt zum Prozess. G, durch eine Falschaussage<br />

Peters belastet, verliert.<br />

Epilog – Milde gestimmt blickt G auf seine bahnbrechenden Errungenschaften zurück und sieht<br />

das Ende der Buchdruckerkunst nahen. Er sehnt sich nach Ruhe und Frieden.<br />

G<br />

23.02.2002 Staatstheater Mainz<br />

Als Gutenbergs Geselle den Meister verrät, tönt als fernes Echo ein Streichersatz der Bach’schen<br />

Johannes-Passion aus dem Netzwerk von Bryars Musik: „Ach, mein Sinn.“ Längst hat einen da<br />

die Suggestionskraft von G überwältigt. [...] Mit G ist die Musikalisierung des Unterbewussten<br />

entstanden. (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.02.2002)<br />

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