Musiktheater seit 1990 - Schott Music
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Inhalt<br />
Wilhelm Busch schrieb sein Stück mit dem vollständigen Titel „Geigenseppel. Eine kleine Historie<br />
in Reimen für die reifere Jugend zur Warnung und Belehrung, den alten Sündern zur Buße<br />
und Bekehrung“ um 1860 in München. Auf einem Kirchweihfest träumt der spielselige und alkoholdunstige<br />
Geigenseppel den Traum seines Lebens: Er macht als Geiger Karriere, was ihm im<br />
wirklichen Dasein nie vergönnt war. Von keinem Geringeren als Franz Liszt am Klavier begleitet,<br />
spielt er mit sensationellem Erfolg vor den Damen der Gesellschaft – und wird dafür nicht nur<br />
mit purem Gold, sondern sogar mit der Aussicht auf ein Stelldichein belohnt!<br />
Als er sich am nächsten Morgen ernüchtert die Augen reibt, haben sich die schönen Illusionen<br />
in ihr Gegenteil verkehrt: Der Geigenseppel hält einen Pferdefuß und eine tote Katze in Händen.<br />
Schlimmer noch: Sein Liebchen entpuppt sich als uraltes Weib, das ihn an die Liebesschwüre<br />
der vergangenen Nacht erinnert! Weshalb sich der Geigenseppel natürlich schnell aus<br />
dem Staub machen muss…<br />
Der Geigenseppel<br />
04.06.2000 Deutscher Pavillon, EXPO Hannover<br />
Eine märchenhafte Burleske, gespickt mit Motiven der literarischen Romantik, possenhaft eingefärbt<br />
durch Buschs unverwechselbaren Schelmenton nebst abschließender Menschheitsbelehrung<br />
[...]: Wo so viel gottgefällige Tradition ist, darf man als Bühnenkomponist natürlich nicht reinhauen<br />
wie ein wüster Neutöner. Das hatte man vom bayerischen Tonsetzer Wilfried Hiller auch nicht<br />
erwartet. Kurzweilig, unterhaltsam, manchmal ironisch verspielt ist seine Musik.<br />
(Hannoversche Allgemeine Zeitung, 05.06.2000)<br />
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