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Musiktheater seit 1990 - Schott Music

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Inhalt<br />

1. Akt: Zuhause. Harry Heegan hat sich als Freiwilliger verpflichtet, die Kriegsteilnahme sichert<br />

seiner Mutter eine staatliche Beihilfe. Doch bevor er am Abend an die Front muss, will er<br />

mit seinem Fußballteam den alles entscheidenden Cup gewinnen. Auch Teddy Foran hat sich<br />

verpflichtet, und seine Frau kann es kaum erwarten, endlich frei zu sein. Als Foran dies spürt,<br />

verprügelt er sie und verwüstet die Wohnung. Da kehrt Harry im Triumph zurück, begleitet<br />

von den anderen Spielern, seinem Freund Barney und seiner Freundin Jessie. Harrys Entscheidungstor<br />

hat der Mannschaft den Sieg gebracht. Ein letzter Schluck aus dem Pokal – und Harry,<br />

Barney und Teddy ruft der Krieg.<br />

2. Akt: Krieg. In den Schützengräben rezitiert der „Kauernde“, ein Prophet des Jüngsten Gerichts,<br />

apokalyptische Texte. Zwei Offiziere liefern zynische Kommentare. Die Soldaten beginnen<br />

ein Fußballspiel, in das jäh die Nachricht von einem feindlichen Durchbruch platzt.<br />

3. Akt: Krankenhaus. Harry ist verwundet worden. Von der Taille abwärts gelähmt, hat er alle<br />

Hoffnung aufgegeben. Auch Teddy ist ein Opfer des Krieges geworden – er hat sein Augenlicht<br />

verloren. Barney dagegen wurde mit einem Orden dekoriert, weil er den verwundeten Harry<br />

aus der Schusslinie gezogen hat. Jessie wartet vor dem Krankenhaus auf den strahlenden Helden<br />

Barney. Sie will Harry verlassen.<br />

4. Akt: Krieg. Im Vereins heim wird ein Fest gefeiert. Der gelähmte Harry stört die Feierstimmung.<br />

Er verfolgt Barney und Jessie, die jetzt ein Paar sind; es kommt zu Auseinandersetzungen.<br />

Teddy und Harry erkennen, dass ihre Sportkameraden, die sie einst gefeiert hatten, sich<br />

nun von ihnen, den Krüppeln, abgewendet haben. Ihr Ruhm ist nichts mehr wert.<br />

The Silver Tassie<br />

01.04.2000 English National Opera<br />

Die Oper von Turnage, der eine reife, vielschichtige, vor allem an Benjamin Brittens „War Requiem“<br />

erinnernde Musiksprache findet, ist ein großer Wurf. Sie verschludert nicht das literarische<br />

Kapital (das Libretto stammt von Amanda Holden), sondern nimmt es ernst. Die Partitur<br />

verschwistert Jazz und Folklore, Strawinsky-Farben und Chor-Lyrik zur ergreifenden Synthese eines<br />

desillusionierenden Werkes. Die Klänge sind grell und grob, dann wieder scheu und zart – Turnage<br />

spielt auf der weiten Klaviatur der Gefühle souverän und sinnlich. (Opernwelt 06/2000)<br />

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