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Musiktheater seit 1990 - Schott Music

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Inhalt<br />

1. Akt: Vorstellung des Materials. Man sieht den alten Mann, einen Überlebenden des Holocaust.<br />

Man sieht das Kind. Es gibt keinen Kontakt zwischen den beiden – keine Berührung.<br />

2. Akt: Versuch einer Annäherung. Das Kind versucht die Geschichte des alten Mannes – sein<br />

Geheimnis – zu erfahren und zu verstehen. Ein zaghafter Austausch beginnt.<br />

3. Akt: Auswirkungen des Kontakts. Das Kind verinnerlicht die Erfahrungen des alten Mannes.<br />

Chaya Czernowin schrieb ihr <strong>Musiktheater</strong>werk Pnima... ins Innere als Auftragswerk für die<br />

Münchener Biennale 2000. Das Konzept des Stückes basiert auf der Erzählung „Momik” aus<br />

dem Buch „Stichwort: Liebe” von David Grossman und thematisiert die Last der individuellen<br />

Erinnerungen an das Entsetzen des Holocaust und die andauernde Traumatisierung, aber auch<br />

die Befreiung, die in der Weitergabe dieser Erinnerungen an eine nachfolgende Generation<br />

liegen kann.<br />

Die Oper wurde mit dem Bayerischen Theaterpreis ausgezeichnet und von der Fachzeitschrift<br />

„Opernwelt“ zur „Besten Uraufführung“ des Jahres 2000 gekürt.<br />

Pnima... ins Innere<br />

10.05.2000 Münchener Biennale<br />

Pnima ... Ins Innere ist mehr als ein <strong>Musiktheater</strong> über den Holocaust. Viel grundsätzlicher handelt<br />

es davon, wie wir mit einer traumatischen Erfahrung umgehen. Zunächst reagiert man mit Widerstand,<br />

Ärger und Verhärtung, so wie der alte Mann in meinem Stück. Dann aber tritt Trauer hervor,<br />

Zerbrechlichkeit, Verletzlichkeit. Wie bei dem Kind, das die Stimme der Seele wachruft, eine<br />

Stimme des Überlebens und der Überwindung – und doch der Hoffnungslosigkeit, da sie erkannt<br />

hat, dass sich die Welt nicht verändern lässt. (Chaya Czernowin)<br />

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