Lores Kräuterbuch
Wild- und Küchenkräuter ale Heilpflanzen und leckere Rezepte erhältlich auf http://www.lores-orakel.de
Wild- und Küchenkräuter ale Heilpflanzen und leckere Rezepte
erhältlich auf http://www.lores-orakel.de
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<strong>Lores</strong> <strong>Kräuterbuch</strong><br />
w w w . l o r e s - o r a k e l . d e<br />
Lore Person<br />
Beschreibung der einzelnen Kräuter als<br />
Heilpflanze und leckere Rezepte.
<strong>Lores</strong> <strong>Kräuterbuch</strong><br />
Alle Rechte vorbehalten<br />
© Fotos Lore Person<br />
Die in diesem Buch veröffentlichten Angaben und Rezepte wurden mit<br />
größter Sorgfalt erarbeitet. Sie ersetzen in keinem Fall eine<br />
Untersuchung, Diagnose und Behandlung von Erkrankungen und<br />
anderen körperlichen Störungen durch einen Arzt oder Heilpraktiker.<br />
Alle Informationen sollen dem Ratsuchenden eine unverbindliche<br />
Orientierungshilfe sein. Eine Garantie kann nicht übernommen<br />
werden. Ebenso ist eine Haftung der Verfasserin für Personen,-Sach.-<br />
oder Vermögensschäden ausgeschlossen.<br />
1
Inhaltsverzeichnis<br />
Vorwort ................................................................................................ 5<br />
Bärlauch .............................................................................................. 7<br />
Bärlauch-Schnaps ........................................................................ 8<br />
Bärlauch-Likör .............................................................................. 9<br />
Birke .................................................................................................. 11<br />
Beifuß ................................................................................................ 13<br />
Beifuß-Tee ................................................................................. 14<br />
Brennnessel ...................................................................................... 16<br />
Brombeere ......................................................................................... 18<br />
Borretsch ........................................................................................... 20<br />
Dost „Oregano“.................................................................................. 22<br />
Gänseblümchen ................................................................................ 23<br />
Gänseblümchen-Tinktur ............................................................. 24<br />
Giersch .............................................................................................. 25<br />
Holunder ............................................................................................ 27<br />
Holunder-Likör: ........................................................................... 28<br />
Kapuzinerkresse ................................................................................ 29<br />
Knoblauchs-Rauke ............................................................................ 30<br />
Klettenlabkraut .................................................................................. 31<br />
Spätzle mit Labkraut ................................................................... 32<br />
Maikraut/Waldmeister .................................................................... 32<br />
Waldmeister-Tee ........................................................................ 33<br />
Maibowle .................................................................................... 33<br />
Götterspeise ............................................................................... 34<br />
2
Linde ................................................................................................. 35<br />
Löwenzahn ........................................................................................ 37<br />
Frühjahrs-Teekur: ....................................................................... 38<br />
Melisse .............................................................................................. 39<br />
Petersilie ........................................................................................... 41<br />
Rotklee .............................................................................................. 43<br />
Salbei ................................................................................................ 45<br />
Sauerklee .......................................................................................... 47<br />
Schnittlauch ....................................................................................... 49<br />
Spitzwegerich .................................................................................... 51<br />
Breitwegerich ................................................................................. 52<br />
Wurzeltees ........................................................................................ 54<br />
Baldrian ...................................................................................... 54<br />
Eibisch ........................................................................................ 54<br />
Enzian ........................................................................................ 54<br />
Ingwer ........................................................................................ 55<br />
Liebstöckel ................................................................................. 55<br />
Ernährung für Vegetarier ................................................................... 56<br />
Rezepte ......................................................................................... 57<br />
Indisches Linsengericht .............................................................. 57<br />
Bärlauch-Pesto ........................................................................... 59<br />
Lasagne mit Bärlauch ................................................................. 60<br />
Brennnessel-Bärlauch–Gratin ..................................................... 61<br />
Auberginen-Gemüse .................................................................. 62<br />
Salat aus Löwenzahn und Sauerampfer ..................................... 63<br />
Wildkräutersalat .......................................................................... 64<br />
Rezepte von Hildegard von Bingen ............................................... 65<br />
3
Gemüse-Fastensuppe ................................................................ 65<br />
Herz-Wein .................................................................................. 66<br />
Epilog ................................................................................................ 67<br />
Danksagung ...................................................................................... 68<br />
4
Vorwort<br />
Schon viele Bücher über essbare Wild- und Gewürzkräuter wurden in<br />
letzter Zeit geschrieben, auch dieses hier reiht sich in dieses Genre<br />
ein. Immer mehr Menschen entdecken wieder die Natur und ihre<br />
essbaren und heilungsfördernden Pflanzen.<br />
Denn schon Hildegard von Bingen hat die gesundheitsfördernden<br />
Substanzen in den Wildkräutern und Küchenkräutern erkannt.<br />
Besonders in den Klöstern wurden erkranke Menschen mit den<br />
Pflanzen aus der Natur wieder hergestellt.<br />
Meine Großmutter hat mir als Kind viele Pflanzen und deren Wirkstoffe<br />
als Heilpflanzen beigebracht. Heute bin ich ihr für das Wissen und vor<br />
allem das Erwecken meines Interesses an Wildpflanzen dankbar.<br />
Bei einem Spaziergang in der Natur kann man einige Pflanzen, wie<br />
Wegerich, Löwenzahn uvm. sammeln und sich einen leckeren Salat<br />
daraus kreieren.<br />
Im Frühling verlockt der Knoblauchgeruch des Bärlauchs zum<br />
Sammeln und zu Salaten, Soßen oder Knödeln zu verarbeiten.<br />
Auch auf einem kleinen Balkon kann man einige Käuter gut kultivieren,<br />
besonders Petersilie, Schnittlauch und Basilikum.<br />
Auch Beinwell-Blätter kann man zum Salat geben, aber Vorsicht:<br />
Schwangere, Stillende und Kinder sollten nicht davon essen auch in<br />
höheren Dosen kann Beinwell die Leber schädigen.<br />
Es ist wie alles in unserem Leben, mit Maßen genossen kann es<br />
heilsam sein, allerdings bei Übertreibungen oder Überdosierung wird<br />
es dies schädlich.<br />
5
Ein Beispiel:<br />
Ein Glas Rotwein wirkt stressabbauend, verdauungsfördernd,<br />
karieshemmend und verlangsamt den Abbau des Glückshormons<br />
Serotonin. Natürlich ist Wein im Alltag keine Medizin, kann aber unter<br />
Berücksichtigung aller Risiken ab und zu Bestandteil einer<br />
ausgewogenen Ernährung sein.<br />
Das Maß der Dinge macht's!<br />
Nur bei dem Genuss von einem Glas täglich, kann man auf die<br />
positive Wirkung hoffen. Trinkt man mehr, hebt der Alkohol diese<br />
positive Wirkung wieder auf. Außerdem sollte Wein zum Essen<br />
getrunken werden, wie es in den südlichen Ländern üblich ist.<br />
Die Vegetarier unter uns, die keine Fleischprodukte essen möchten,<br />
sollten sich trotzdem ausgewogen ernähren, dazu gehören<br />
pflanzliches Eiweiß, wie es in den Hülsenfrüchten vorkommt und das<br />
Wissen um die Inhaltsstoffe der Pflanzen. Diese Informationen möchte<br />
ich auch in diesem Buch einfließen lassen.<br />
Viel Spaß beim Lesen<br />
Lore Person<br />
6
Bärlauch<br />
Blühende Bärlauch-Pflanze auf meinem Balkon<br />
In den Wäldern gibt es große Bärlauch-Pflanzungen, den<br />
Knoblauchgeruch nimmt man im Mai schon wahr, wenn man in die<br />
Nähe kommt. Aus diesem Grunde ist er leicht zu finden. Trotzdem<br />
sollte man sich durch Reiben der Blätter vergewissern, dass die<br />
Pflanze nach Knoblauch riecht, damit man keine giftigen<br />
Doppelgänger-Pflanzen sammelt.<br />
7
Diese Bärlauch-Pflanzen sollte man nicht ausreißen und mit<br />
nach Hause nehmen, denn für in den Garten oder den Balkon,<br />
gibt es in den einschlägigen Gartencentern Pflanzen preiswert<br />
zu kaufen.<br />
Bärlauch (Allium ursinum) kann man wie Knoblauch verwenden, z. B.<br />
klein geschnitten an Salat oder Soßen, als Pesto zu Spagetti (siehe<br />
unter den Rezepten), auch klein gehackt in Knödeln oder<br />
Pfannkuchen.<br />
Ein früherer Kollege hat sich jedes Jahr zur Bärlauch-Ernte einen<br />
Schnaps davon hergestellt und jeden Tag ein Gläschen getrunken. Er<br />
hat auf die gesundheitsfördernde Eigenschaften des Bärlauchs<br />
geschworen.<br />
Hier sein Rezept:<br />
Bärlauch-Schnaps<br />
1 - 2 gute Handvoll Bärlauch, kleingeschnitten<br />
1l -1 ½ l Korn oder Rum mind. 38%<br />
In eine Flasche füllen, nach ca. 4 - 6 Wochen durch ein Tuch oder<br />
feines Sieb (man kann auch Filterpapier nehmen) abseihen, in eine<br />
Flasche füllen.<br />
8
Auch einen Likör kann man damit zubereiten.<br />
Bärlauch-Likör<br />
Dazu werden ca. 2 Handvoll Bärlauch-Blätter kleingeschnitten mit 1 l<br />
Korn übergossen.<br />
400 g Zucker in 1 l Wasser aufkochen, 15 Min weiterkochen lassen,<br />
bis der Zucker ganz aufgelöst ist und zu der Bärlauch-Kornmischung<br />
geben, in Flaschen geben, ca. 3 Wochen dunkel stellen. Danach<br />
durch Filterpapier abseihen und in saubere Flaschen füllen.<br />
Bärlauch hat die gleiche gesundheitsfördernde Wirkung wie<br />
Knoblauch. Bärlauch hat wie Knoblauch und Zwiebeln eine<br />
heilfördernde Schwefelverbindung, die allerdings nicht die nachhaltige<br />
Geruchsbelästigung wie Knoblauch hat.<br />
Er ist ideal zum Entschlacken, hilft bei Infektionen, stärkt die<br />
Abwehrkräfte und ist verdauungsfördernd.<br />
Ebenso bei Magen-Darmstörungen und Gärungsprozessen im Darm<br />
kann er wegen seiner antibakteriellen Wirkung helfen.<br />
Auch in der Heilkunde unserer Vorfahren kam Bärlauch als Heilmittel<br />
oft zur Anwendung. Die Heilwirkung ist den zahlreichen in ihm<br />
enthaltenen, überwiegend schwefelartigen ätherischen Ölen<br />
zuzuschreiben, die sich positiv auf Verdauung, Atemwege, Leber,<br />
Galle, Darm und Magen auswirken. Des Weiteren ergibt sich eine<br />
effektive Heilwirkung bei Arteriosklerose, Bluthochdruck und<br />
Darmerkrankungen. Zudem wirkt er Stoffwechselanregend und positiv<br />
auf den Cholesterinspiegel und hilft zudem bei Wurmbefall.<br />
9
Ab Mai gibt es Bärlauch auch in Bündeln beim Gemüsehändler zu<br />
kaufen.<br />
Verwechslungsgefahr<br />
Ähnliche Blätter hat das giftige Maiglöckchen, das allerdings später<br />
andere Blüten (Maiglöckchen) entwickelt. Die Blätter riechen beim<br />
Reiben nicht nach Knoblauch.<br />
10
Birke<br />
Die ersten kleinen Blätter der Birke (Betula pendula) kann man an<br />
Salaten oder Quarkspeisen verwenden.<br />
Ein Tee aus Birkenblättern ist harntreibend und bei Nieren- und<br />
Blasenentzündung einzusetzen.<br />
11
Meine Großmutter füllte ein Bett-Bezug voll Birkenblätter, darin<br />
eingewickelt ist diese Anwendung schweißtreibend und sollte bei<br />
Rheuma und Gicht helfen.<br />
Vorsicht<br />
Menschen mit einer Herz- oder Nierenfunktionsstörung und/oder<br />
Wassereinlagerungen (Ödeme) im Gewebe leidet, sollten Birkenblätter<br />
nicht anwenden. Besondere Allergiker, welche mit den Birkenpollen<br />
Probleme haben sollten vorsichtig sein.<br />
12
Beifuß<br />
Beifuß (Artemisia vulgaris) finden wir an den Rändern von Wiesen und<br />
Wegen. An die Bodenbeschaffenheit stellt er keine größeren<br />
Anforderungen.<br />
Beifuß wirkt verdauungsfördernd, deshalb wird er zu Gänsebraten und<br />
allen schwerverdaulichen Speisen gegeben.<br />
Durch seine Bitterstoffe und ätherischen Öle werden der Magensaft<br />
und die Gallenflüssigkeit angeregt und verbessert so die<br />
Bekömmlichkeit und Verbrennung von fetten Speisen.<br />
Es werden die oberen Blätter vor der Blüte von Juli bis Oktober<br />
gesammelt und getrocknet.<br />
13
Einen Tee-Aufguss mit Beifuß kann man in ein Sitzbad geben, das hilft<br />
bei Krämpfen, Nieren- und Blasenbeschwerden.<br />
Als Fußbad kann man Beifuß-Aufguss nach einer langen Wanderung<br />
oder bei schmerzenden Füßen nehmen.<br />
Beifuß-Tee<br />
1 TL Kraut mit 250 ml kochendem Wasser übergießen. Da Beifuß Tee<br />
jedoch sehr bitter schmeckt, sollte er nur knapp 5 Minuten ziehen und<br />
danach abgeseiht werden.<br />
Die Tasse Beifuß-Tee muss schluckweise getrunken werden.<br />
Sie sollten nur Tasse pro Tag trinken, Beifuß-Tee soll bei<br />
Blasenleiden, Menstruationsproblemen oder Durchfall helfen.<br />
Vorsicht bei Überdosierung.<br />
In einem Säckchen mit getrocknetem Beifuß soll bei der<br />
Reisekrankheit helfen, indem man daran riecht.<br />
Beifuß bekommt man auch getrocknet im Gewürzregal beim<br />
Einzelhändler.<br />
.<br />
14
Vorsicht<br />
Beifuß ist in höheren Dosen giftig (Bestandteil: Thujon),<br />
Keine Selbstmedikation!<br />
Schwangere sollten mit Beifuß vorsichtig umgehen, besonders am<br />
Anfang der Schwangerschaft.<br />
Es gibt auch Menschen die gegen Beifuß-Kräuter allergisch reagieren,<br />
darum ist Vorsicht geboten.<br />
15
Brennnessel<br />
Die Brennnessel kennt eigentlich jeder und wer sich schon an ihren<br />
feinen Härchen mit ihrem Nesselgift verbrannt hat, dem bleibt dies in<br />
bleibender Erinnerung.<br />
Beim Sammeln sollte man deshalb besser Handschuhe tragen.<br />
Gesammelt werden die jungen Blätter und Blattspitzen, daraus kann<br />
man eine leckere Brennnessel-Suppe oder –Gemüse zaubern.<br />
16
Die Brennnessel stimuliert den Stoffwechsel und ist Harntreibend.<br />
Auch steife Gelenke können durch eine Frühjahrskur wieder gelenkig<br />
werden.<br />
Selbst bei Rheuma soll sie helfen.<br />
Bei Problemen in der Menopause (Wechseljahre), wenn Frauen unter<br />
Schweißausbrüchen leiden, Brennnessel-Samen in Wein eingelegt,<br />
das soll die Beschwerden lindern. Auch in der Apotheke kann man den<br />
Brennnesselwein fertig kaufen.<br />
17
Brombeere<br />
Die Brombeere (Rubus sectio Rubus) kennen wir als süße Früchte, die<br />
man roh genießen, ebenso auch als Marmeladen kochen kann.<br />
Weniger bekannt ist, dass man von den jungen Blättern einen leckeren<br />
Brombeer-Tee kochen kann.<br />
Als Heil-Tee helfen Brombeer-Blätter gegen Darmbeschwerden, wie<br />
durch seine Gerbstoffe bei Durchfall, bei Fieber und zum Gurgeln<br />
gegen Hals-Schmerzen oder einfach als Haus-Tee genossen.<br />
Die Früchte und Blüten sind harntreibend.<br />
18
Getrocknete Blätter der Echten Brombeere (Rubi fruticosi folium)<br />
bekommen Sie auch in der Apotheke zu kaufen.<br />
Die Brombeerblätter enthalten Gerbstoffe (Gallotanine und dimere<br />
Ellagitannine), Flavonoide und Fruchtsäuren wie Zitronensäure und<br />
Isozitronensäure und etwas Vitamin C.<br />
19
Borretsch<br />
Borretsch-Pflanze auf meinem Balkon<br />
Borretsch (Borago officinalis) oder Gurkenkraut genannt kann man im<br />
Garten oder in einem tiefen Topf auf dem Balkon kultivieren. Auch auf<br />
Wochenmärkten ist er zu finden. Er sollte frisch verarbeitet werden,<br />
denn er verliert schnell das feine Aroma.<br />
An seinen rauen Blättern und den blauen Blüten kann man ihn<br />
erkennen. An Salaten kann man die klein geschnittenen Blätter und<br />
20
die schönen Blüten geben. In Italien werden die Blätter als Gemüse<br />
zubereitet. Er hilft bei Verdauungsproblemen und fördert den<br />
Stoffwechsel.<br />
Seine Heilwirkung wirkt bei Herzschwäche und Melancholie.<br />
Vorsicht<br />
Man sollte Borretsch nur in kleinen Mengen essen, denn bei<br />
Übertreibung ist er giftig.<br />
21
Dost „Oregano“<br />
Dost (Origanum) kennen wir meist als italienisches Wort Oregano. In<br />
der Küche wird Dost meist mit anderen Kräutern, wie Rosmarin, Salbei<br />
und Basilikum in mediterranen Gerichten verwendet.<br />
Dost ist gut für die Verdauung und hilft bei Magen- und<br />
Darmverstimmung. Dazu kann man einen Tee aus 1 El Dost mit<br />
kochendem Wasser übergießen und ca. 5 Minuten ziehen lassen.<br />
Dost (Oregano) kann man auch auf dem Balkon oder Garten pflanzen.<br />
22
Gänseblümchen<br />
Das Gänseblümchen (Bellis perennis) finden wir auf Wiesen.<br />
Blätter und Blüten kann man an Salate geben.<br />
Ein Tee aus den Blättern des Gänseblümchens regt durch seine<br />
Bitterstoffe Appetit und Stoffwechsel an, fördert die Verdauung.<br />
Durch seine krampfstillenden Eigenschaften kann es auch Husten<br />
lindern.<br />
Seine harntreibenden Eigenschaften kann Gänseblümchen-Tee auch<br />
Ödeme schwinden lassen.<br />
23
Für einen Gänseblümchen-Tee übergießt man ein bis zwei Teelöffel<br />
Gänseblümchen mit einer Tasse kochendem Wasser und lässt diesen<br />
zehn Minuten ziehen. Von diesem Tee trinkt man ein bis drei Tassen<br />
täglich.<br />
Zerstoßen als Auflage angewandt kann Gänseblümchen<br />
Hautausschläge lindern, unreine Haut klären und hartnäckige Wunden<br />
heilen.<br />
Gänseblümchen-Tinktur<br />
Auch eine Tinktur kann man herstellen, dazu werden die<br />
Gänseblümchen in ein Schraubdeckel-Glas mit Doppelkorn oder<br />
Weingeist übergossen, bis alle Pflanzenteile bedeckt sind, und lässt<br />
die Mischung verschlossen für 2 bis 6 Wochen ziehen.<br />
Dann abseihen und die Gänseblümchen-Tinktur in eine dunkle<br />
Flasche abfüllen.<br />
Von dieser Tinktur nimmt man ein- bis dreimal täglich 10-50 Tropfen<br />
ein. Ebenso kann man bei Quetschungen oder Verrenkungen diese<br />
Tinktur zum einreiben verwenden.<br />
Die Inhaltsstoffe sind Saponine, Bitterstoffe, Gerbstoffe, ätherische<br />
Öle, Anthoxanthin, Flavonoide, Schleim, Inulin.<br />
24
Giersch<br />
Giersch (Aegopodium podagraria) gilt als lästiges Unkraut, das mit<br />
seinen Wurzelausläufern, so hartnäckig ist, dass man es nie wieder<br />
aus dem Garten loswird.<br />
Man kann den Giersch jedoch als Wildgemüse, zum Beispiel, wie<br />
Spinat oder frische Blätter zu Salaten essen und dann ist man mitunter<br />
froh, soviel von ihm zu haben.<br />
25
Früher, noch zu meiner Großmutters-Zeiten war Giersch sehr<br />
geschätzt, sie nannte es Zipperleinskraut, es wurde zerstoßen als<br />
Auflage benutzt um Gicht und Rheuma zu behandeln.<br />
Außerdem können seine Heilkräfte genutzt werden zur Unterstützung<br />
der Harnorgane, wie Blase und Nieren und zur Förderung des<br />
Stoffwechsels.<br />
Er enthält viel Kalium, Vitamin C, Karotin und Eisen. Durch diese<br />
Inhaltsstoffe ist Giersch ein gutes Gemüse für Vegetarier.<br />
Vorsicht<br />
Menschen mit Nierenfunktionsstörungen sollten mit dem Genuss von<br />
Giersch maßhalten.<br />
26
Holunder<br />
Die Holunder-Sträucher finden wir überall. Ernten sollte man nicht<br />
unbedingt an viel befahrenen Straßen.<br />
Von den Blüten kann man leckere Küchlein mit Pfannkuchen-Teig<br />
ausbacken.<br />
Tee aus Holunderblüten (Flores Sambuci) hilft durch seine<br />
schweißtreibenden Wirkstoffe bei allen Erkältungserkrankungen und<br />
ist fiebersenkend.<br />
Die schwarzen Beeren können zu Marmelade verarbeitet werden,<br />
auch mit Brombeeren vermischt ergeben sie eine leckere Marmelade.<br />
27
Die Beeren als Saft eingekocht, ergeben ein Stärkungsmittel gegen<br />
Erkältungskrankheiten.<br />
Holunder-Likör:<br />
Ca. 1,5 kg Holunderbeeren<br />
1,5 l Wasser<br />
400 g Zucker<br />
Zusammen 30 Min. kochen, danach durch einen feinen Filter oder ein<br />
Tuch abseihen.<br />
¼ Stange Vanille oder 2 Päckchen Vanillezucker und<br />
0,75 l Rum zugeben, in Flaschen füllen, kühl aufbewahren.<br />
Vorsicht<br />
Die grünen Pflanzenteile sind giftig und sollten nicht verzehrt werden<br />
28
Kapuzinerkresse<br />
Kapuzinerkresse auf dem Balkon<br />
Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus) kann man auf dem Balkon aus<br />
Samen ziehen, wie auf dem Bild oder auch im Garten kultivieren.<br />
Es werden die Blätter und die Blüten in der Küche verwendet. Zum<br />
Beispiel in Kräuterquark schmecken die etwas scharfen Blätter klein<br />
geschnitten sehr lecker und die Blüten verzieren jeden Salat.<br />
Kapuzinerkresse hilft mit Ihrer schleimlösenden Wirkweise bei<br />
Erkältung und Husten, sowie ihre harntreibende Wirkung bei<br />
Infektionen der Harnwege.<br />
Ihre Eigenschaften sind antibiotisch und blutreinigend. Ihre<br />
Inhaltsstoffe wie Vitamin C und Senföle helfen auch das Immunsystem<br />
zu stärken.<br />
29
Knoblauchs-Rauke<br />
Die Knoblauchs-Rauke wird wie Bärlauch und Knoblauch in der Küche<br />
verwendet. Es werden die jungen herzförmigen Blätter geerntet.<br />
Die klein geschnittenen Blätter und die Blüten können in Salate,<br />
Kräuterquark, in Suppen und Soßen verwendet werden.<br />
30
Klettenlabkraut<br />
Jeder Gartenbesitzer ärgert sich über das Klettenlabkraut in seinem<br />
Garten, dabei sollte er es besser als Heilpflanze und in der Küche<br />
benutzen.<br />
Man kann es für Suppen oder in Pfannkuchen oder selbst gemachte<br />
Nudeln verwenden.<br />
31
Spätzle mit Labkraut<br />
Ca. 2 Handvoll Labkraut waschen in einen Mixer geben, etwas Wasser<br />
zugeben.<br />
Mehl mit etwas Salz und dem Kräuterwasser mischen, Eier zugeben<br />
und kräftig durchrühren. Eventuell noch Wasser zugeben. Etwas ruhen<br />
lassen.<br />
In der Zwischenzeit Wasser aufstellen, zum Kochen bringen, etwas<br />
salzen, Spätzle reinschaben, ca. 2 Minuten kochen, bis sie an der<br />
Oberfläche erscheinen. Mit einem Schaumlöffel herausnehmen und<br />
gut abtropfen lassen.<br />
Dazu eine leckere Soße reichen.<br />
Als Tee soll Labkraut bei Blasen- und Nierenerkrankungen helfen.<br />
Maikraut/Waldmeister<br />
Auch das Maikraut (Galium odoratum) gehört zum Labkraut, bekannt<br />
ist die Maibowle, auch als Tee-Kaltgetränk kann man das Maikraut<br />
verwenden.<br />
32
Waldmeister-Tee<br />
Für die Zubereitung von Tee sollten Sie frischen Waldmeister<br />
verwenden. Wegen des enthaltenen Cumarins (leberschädigend)<br />
aber nicht mehr als zwei bis drei Tassen pro Tag trinken.<br />
Einen gehäuften Teelöffel mit einem 1/4 Liter kochendem Wasser<br />
übergießen, fünf Minuten ziehen lassen und abgießen.<br />
Unabhängig vom Geschmack hat Waldmeistertee auch eine<br />
gesundheitsfördernde Wirkung. So wird er von älteren Menschen gern<br />
als Schlaftee getrunken, soll Ödemen entgegenwirken,<br />
Leberstauungen und Darmstörungen beseitigen sowie bei Magen- und<br />
Darmkrämpfen helfen.<br />
Maibowle<br />
Ein Bund Waldmeister, waschen und gut abtropfen lassen.<br />
Aromatischer wird die Bowle, wenn Sie den Waldmeister über Nacht<br />
an welken lassen. Entweder hängen Sie das Sträußchen kopfüber in<br />
eine Karaffe gefüllt mit einem Liter Weißwein oder Sie seihen das<br />
Getränk später ab. Lassen Sie den Waldmeister ca. 2 Stunden darin<br />
ziehen. Zwei Esslöffel Zucker in etwas heißem Wasser auflösen und<br />
mit dem angesetzten Wein vermischen. Jetzt noch eine Flasche Sekt<br />
dazugeben und die Bowle schön kühl genießen<br />
.<br />
33
Götterspeise<br />
Ca. 9 Blatt Gelatine oder Aga-Aga, 3/4 Liter Apfelsaft, ca. 3/4 Bund<br />
Waldmeister.<br />
Gelatine ca. 10 Minuten in kaltem Wasser einweichen. Apfelsaft in<br />
einen Topf gießen. Waldmeister in den Apfelsaft geben. Apfelsaft nur<br />
leicht erwärmen und die Gelatine darin unter Rühren mit dem<br />
Schneebesen auflösen.<br />
Götterspeise durch ein Sieb entweder in eine große Glasschüssel oder<br />
direkt in kleine Dessertschalen oder Gläser füllen.<br />
Waldmeistergötterspeise abkühlen lassen und ca. 1 Stunde in den<br />
Kühlschrank stellen zum Festwerden.<br />
Vorsicht<br />
Maikraut (Waldmeister) ist in größeren Mengen leberschädigend.<br />
34
Linde<br />
Linde (Tilia platyphyllos) mit Blüten<br />
Die jungen Austriebe der Lindenblätter kann man in Salaten oder<br />
Quarkspeisen verwenden.<br />
35
Lindenblütentee ist schweißtreibend und hilft bei<br />
Erkältungskrankheiten und Fieber.<br />
Wenn Sie nicht selbst die Blüten sammeln möchten, Lindenblütentee<br />
gibt es zu kaufen.<br />
36
Löwenzahn<br />
Löwezahn-Pflanze auf meinem Balkon<br />
Löwenzahn kennt wohl jeder, man kann ihn auf Wiesen ernten oder im<br />
Gemüseladen kaufen.<br />
Als Salat kann man ihn mit hartgekochten Eiern, geröstetem<br />
Frühstücksspeck und Pellkartoffeln als Hauptgericht servieren.<br />
37
Man verwendet die jungen Blätter, Knospen (die etwas nach Butter<br />
schmecken) und die Blüten.<br />
Die größeren Blätter kann man wie Spinat zubereiten.<br />
Löwenzahn ist harntreibend und blutreinigend.<br />
Der Löwezahngenuss ist ideal zur Frühjahrskur.<br />
Frühjahrs-Teekur:<br />
Vermischen Sie jeweils 1 EL klein geschnittene Brennnessel-,<br />
Löwenzahn-, Schafgarben-, Spitzwegerich- und Pfefferminzblätter<br />
miteinander und übergießen Sie 1 EL davon mit heißem Wasser,<br />
kurz ziehen lassen (ca. 2 Minuten).<br />
Trinken Sie über mehrere Wochen täglich 1 Tasse davon.<br />
38
Melisse<br />
Die Melisse finden wir meistens in den Gärten oder Wildwiesen.<br />
Melissenblätter (Folia Melissea/melissea folium) riechen beim<br />
Verreiben zwischen den Fingern aromatisch und angenehm<br />
erfrischend nach Zitronen. (Zitronenmelisse)<br />
In der Küche kann man Melissen-Blättchen auf Desserts, Erdbeeren<br />
oder Eis legen.<br />
Die Blätter werden zu Salaten und Soßen gegeben.<br />
Melisse beruhigt die Nerven und erleichtert das Einschlafen. Sie wirkt<br />
krampflösend und verdauungsfördernd.<br />
39
Als Tee nimmt man 1 El Melisse-Blätter übergießt diese mit<br />
kochendem Wasser und lässt das ca. 5 Minuten ziehen, vor dem<br />
Schlafengehen trinken.<br />
Melissen Tee bekommt man zu kaufen, bekannt ist auch der Melissen-<br />
Geist zum Einreiben.<br />
40
Petersilie<br />
Petersilie auf meinem Balkon<br />
Petersilie (Petroselinum crispum) ist ein beliebtes Küchenkraut, es<br />
wird gekocht oder über die Speisen gestreut.<br />
Die Stiele klein geschnitten und mitgekocht sollen durch seine<br />
harntreibende und krampflösende Wirkung bei Harninfektionen helfen.<br />
Seine Inhaltsstoffe helfen auch bei Frühjahresmüdigkeit,<br />
diese sind:<br />
Vitamin C, Ätherische Öle, Apiin, Apiol, Apiolin, Flavonoide,<br />
Furocumarin, Gerbsäure, Glykoside, Myristicin, Salicylate, Thymol,<br />
Umbelliferon, Violaxanthin, Zink<br />
41
Äußerlich aufgetragen wirken klein geschnittene Petersilienblätter bei<br />
Insektenstichen.<br />
Bekannt ist von Hildegard von Bingen der Herz Tee, siehe Rezepte.<br />
Achtung!<br />
In der Schwangerschaft sollte man keine großen Mengen von<br />
Petersilie zu sich nehmen, denn Petersilie könnte eine Fehlgeburt<br />
auslösen. Kleine Mengen als Gewürz sind bei gesunden Frauen<br />
jedoch unbedenklich. Weitere Gegenanzeigen siehe weiter unten<br />
42
Rotklee<br />
Rotklee (Trifolium pratense) wächst auf Wiesen und ist nicht zu<br />
übersehen. Er wird auch Wiesenklee genannt. Als Kinder haben wir<br />
den süßen Nektar aus den Blüten gesaugt.<br />
Rotklee soll bei allen Atemwegserkrankungen helfen.<br />
Für einen Tee werden ca. 1 Esslöffel Blüten mit kochendem Wasser<br />
übergossen und ca. 5 Minuten ziehen lassen.<br />
43
Auf Salaten oder Kräuterquark sehen die Blüten schön aus.<br />
Auch die Blätter sind essbar und können in Suppen, Soßen und<br />
Pfannkuchen verwendet werden.<br />
44
Salbei<br />
Salbei (Salvia) wird in der Küche in vielen Gerichten verwendet. Er hat<br />
einen leicht bitteren Geschmack und verbessert die Verdauung.<br />
Man verwendet die Blätter, die viele ätherische Öle enthalten, vor<br />
allem Thujon und Kampfer.<br />
Durch seine zusammenziehende Wirkung wird Salbei-Tee bei<br />
Heiserkeit und Halsschmerzen eingesetzt zum Gurgeln, auch bei<br />
Zahnfleischentzündungen kann man mit Salbeitee spülen.<br />
45
Vorsicht<br />
Salbei in größeren Mengen kann bei empfindlichen Menschen den<br />
Magen reizen.<br />
46
Sauerklee<br />
Sauerklee (Oxalis) finden wir in den Wäldern.<br />
Verwendet werden Blätter und Blüten.<br />
Sauerklee kann man im Frühjahr zur Blutreinigung verwenden, sein<br />
leicht säuerlicher Geschmack erinnert an Sauerampfer.<br />
Sauerklee wird in der Küche verwendet in Kräuterquark,<br />
Remouladensoße zu Fisch und in Salat.<br />
47
Die Pflanzen enthalten Kleesalz (Kaliumhydrogenoxalat) und<br />
Oxalsäure, die den sauren Geschmack verursachen, sowie in<br />
Rhizomen Derivate des Anthrachinon und in den Samen fette Öle.<br />
48
Schnittlauch<br />
Schnittlauch (Allium schoenoprasum) gibt es als Bündeln oder als<br />
Töpfchen beim Gemüsehändler. Auch auf dem Balkon oder Garten<br />
kann er angepflanzt werden.<br />
Schnittlauch wird in der Küche zu vielen Gerichten verwendet,<br />
besonders zu Eiern oder in Salaten. Schnittlauch senkt das<br />
Cholesterin. Seine Inhaltsstoffe sind Eisen und Vitamin C.<br />
49
Vegetarier sollten viel Schnittlauch bei ihrer Ernährung einsetzen.<br />
50
Spitzwegerich<br />
Den Spitzwegerich (Plantago lanceolata) findet man an den<br />
Wegrändern, allerdings an stark befahrenen Straßen sollte man ihn,<br />
wie alle Pflanzen, nicht ernten.<br />
Tee aus Spitzwegerich-Blättern helfen bei Husten und Erkältung. Die<br />
Blätter klein geschnitten nehmen den Juckreiz und Abheilung bei<br />
Insektenstichen.<br />
Blätter und Blütenstände des Spitzwegerichs werden klein geschnitten<br />
in Soßen zu Nudeln oder Reis verarbeitet.<br />
Probieren Sie es einfach aus, nehmen Sie nur junge Blätter, die alten<br />
sind zäh.<br />
51
Breitwegerich<br />
Der Breitwegerich (Plantago major) mit seinen breiteren Blättern und<br />
flacheren Rosetten hat die gleichen Wirkstoffe.<br />
Die Heilwirkung des Breitwegerichs ist seit langem bekannt. In den<br />
Klöstern wurde er als Heilmittel eingelegt in Honig bei Husten und<br />
Erkältungskrankheiten eingesetzt.<br />
Er enthält Schleimstoffe (Polysaccharide), Iridoid-Glykoside,<br />
besonders Aucubin, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Polyphenole, und andere<br />
Wirkstoffe.<br />
52
Der Saft, bzw. Brei, aus den Blättern wirkt als Auflage<br />
entzündungshemmend und fördert die Wundheilung. Mögliche<br />
antivirale und immunmodulatorische Wirkung wurde nachgewiesen.<br />
Der Saft wurde in den Klöstern eingesetzt bei<br />
Magenschleimhautentzündung, Magen- und Darmgeschwüren,<br />
Durchfall, Reizdarm, Blutungen der Harnwege, Atemwegskatarrh und<br />
Insektenstichen aller Art.<br />
Warnung vor Selbstmedikation!<br />
Bei schweren Erkrankungen, wie z. B. Magen- und Darmgeschwüren<br />
muss ein Arzt aufgesucht werden, es besteht bei diesen Erkrankungen<br />
Lebensgefahr.<br />
53
Wurzeltees<br />
Anstatt in der Natur die Pflanzen auszugraben, sollte man sich einen<br />
guten Wurzel-Tee in der Apotheke besorgen.<br />
Baldrian<br />
Baldrianwurzel wirkt beruhigend bei Aufregung und Nervosität. Auch<br />
als Einschlafhilfe kann Baldriantee oder -tropfen genutzt werden.<br />
Baldrianwurzel ist in vielen Fertigprodukten enthalten, diese erhalten<br />
Sie in der Apotheke.<br />
Eibisch<br />
Eibischwurzel ist wegen seiner schleimlösenden Wirkstoffe ein gutes<br />
Hustenmittel und hilft bei Magenschleimhautentzündung.<br />
Der Tee sollte kalt angesetzt werden und 30 Minuten ziehen gelassen.<br />
Enzian<br />
Enzianwurzel steigert die Magensaftproduktion und hilft dadurch bei<br />
Verdauungsschwäche und Appetitlosigkeit.<br />
Der Tee wird kalt angesetzt und 30 Minuten ziehen gelassen.<br />
54
Ingwer<br />
Ingwer wirkt appetitanregend und verdauungsfördernd, er hilft auch bei<br />
der Reisekrankheit.<br />
In der ayurvedischen Medizin werden dem Ingwer wärmende<br />
Eigenschaften zugeordnet.<br />
Getrockneter Ingwer, wenn er regelmäßig zu Speisen gegeben wird,<br />
hilft bei allen Gelenkserkrankungen, besonders bei Arthrose. Seine<br />
Heilwirkung ist eine langwierige Angelegenheit, darum braucht es<br />
etwas Geduld bis die Wirkung einsetzt.<br />
Liebstöckel<br />
Die Blätter der Liebstöckelpflanze werden als Suppengewürz<br />
verwendet. Blätter und Wurzel riechen sehr aromatisch.<br />
Die Liebstöckelwurzel wird als harntreibendes Mittel eingesetzt und<br />
hilft bei Blähungen und Völlegefühl.<br />
Die Liebstöckelpflanze erhalten Sie im Gartencenter und können auf<br />
dem Balkon in einem tieferen Topf oder Garten gepflanzt werden.<br />
55
Ernährung für Vegetarier<br />
Die Ernährung der Vegetarier weist oft aus Unwissenheit Mangel auf.<br />
Aus diesem Grunde möchte ich hier ein paar Anregungen für gesunde<br />
Ernährung geben.<br />
Eiweiß findet sich in allen Hülsenfrüchten wie Erbsen, Linsen, Bohnen<br />
und Kichererbsen. Insbesondere Linsen sind ein guter Eiweißlieferant.<br />
Eisen finden wir in allen grünen Blattgemüsen, Nüssen und<br />
Trockenfrüchten. Vitamin C fördert die Eisenaufnahme.<br />
Vitamin B12 kann man durch den Verzehr von Sauerkraut ersetzen.<br />
Vitamin D wird durch die Sonnenstrahlen gebildet auch in Steinpilzen<br />
und auch anderen Pilzen ist es enthalten.<br />
Kalzium, befindet sich, außer in Milch, in verschiedenen Nüssen<br />
(Mandeln, Haselnüsse Sesam), Trockenfrüchte und dunkelgrüne<br />
Gemüse wie Grünkohl, Spinat und Brokkoli.<br />
Auch in bestimmtem Mineralwasser ist Kalzium enthalten.<br />
Jod befindet sich in geringen Mengen in Champignons, Brokkoli,<br />
Spinat, Grünkohl und jodangereichertes Salz.<br />
Zink befindet sich in Vollgetreide, Hülsenfrüchte, Ölsamen, Nüssen.<br />
56
Rezepte<br />
Die Mengenangaben in den folgenden Rezepten kann man nach<br />
Bedarf anpassen.<br />
Indisches Linsengericht<br />
2 EL Ghee (geklärte Butter)<br />
2 Zwiebeln in Scheiben geschnitten<br />
1 TL gelbe Senfkörner,<br />
2 Gepresste Knoblauchzehen<br />
8 Bockshornklee zerdrückt<br />
Frischer, geriebener Ingwer, ca. 1 cm<br />
1 / 2 TL Salz<br />
125 g Rote Linsen<br />
1 EL Tomatenmark<br />
600 ml Wasser<br />
2 Klein geschnittenen Tomaten<br />
1 EL Zitronensaft<br />
4 EL gehacktes Koriandergrün<br />
1 / 2 TL Chilipulver<br />
1 / 2 TL Gewürzmischung (Garam Masala)<br />
2 EL Ghee in einem großen Topf zerlassen und die Zwiebel hinein<br />
geben. Ca. 2-3 Minuten bei starker Hitze braten, dann die Senfkörner<br />
hinzugeben. Den Topf mit einem Deckel verschließen, bis die Körner<br />
zu platzen beginnen. Denn den Deckel sofort abnehmen und<br />
Knoblauch, Bockshornklee, Ingwer und Salz dazugeben. Einmal<br />
umrühren und Linsen, Tomatenmark und Wasser in den Topf geben.<br />
Bei schwacher Hitze ca. 10 Minuten köcheln lassen. Nun Tomaten,<br />
Zitronensaft und Koriandergrün unterrühren und weitere 5 Minuten<br />
köcheln, bis die Linsen weich sind.<br />
Von der Herdplatte nehmen und Garam Masala und Chilipulver<br />
57
unterrühren.<br />
Zum Schluss mit Salz abschmecken.<br />
Dazu passt als Beilage Naan (indisches Brot) und/oder Reis.<br />
58
Bärlauch-Pesto<br />
100 g Pinienkerne, 80 g Bärlauch-Blätter (ca. 3 Hand voll), 150 ml<br />
Olivenöl, Salz, Pfeffer.<br />
Die Pinienkerne ohne Fett in einer Pfanne goldgelb anrösten, so<br />
bekommen sie ein feines Aroma. Danach im Mixer grob zerkleinern.<br />
Den Bärlauch waschen, trockentupfen und die Blätter klein schneiden.<br />
Den Bärlauch zu den Pinienkernen in den Mixer geben und unter<br />
mixen nach und nach Olivenöl dazugeben, bis das Pesto eine schöne<br />
cremige Konsistenz hat. Mit Salz und Pfeffer würzen.<br />
Das Pesto in ein dunkles Glas füllen mit ÖL bedecken und im<br />
Kühlschrank aufbewahren.<br />
59
Lasagne mit Bärlauch<br />
Ca. 500 g Bärlauch grob schneiden,<br />
1 Zwiebel würfeln, in<br />
Ca. 3 El Oliven-Öl glasig dünsten, den Bärlauch zugeben und ca. 1<br />
Minute mit dünsten, mit<br />
Salz und Pfeffer würzen<br />
Soße:<br />
Ca. 60 g Butter erhitzen, 3 El Mehl zugeben unter rühren, bis sich das<br />
Mehl am Boden absetzt, ca. 350 ml kalte Milch zugeben, weiterrühren,<br />
damit keine Klümpchen entstehen, genau soviel Gemüsebrühe<br />
zugeben, aufkochen, ca. 5 Min mit kleiner Flamme köcheln lassen. Mit<br />
Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken.<br />
In eine Auflaufform etwas Soße geben, Lasagneplatten darüber legen,<br />
mit Tomatenscheiben belegen, mit Salz und Pfeffer würzen.<br />
Bärlauch-Gemüse darüber verteilen, in dieser Reihenfolge weiter<br />
schichten.<br />
Zum Schluss mit Käse betreuen und bei ca. 180 Grad 45 Minuten<br />
backen.<br />
60
Brennnessel-Bärlauch–Gratin<br />
150 g Bärlauch<br />
Ca. 200 g Brennnessel-Blätter<br />
500 g gekochte Kartoffeln<br />
30 g Butter<br />
1 Zwiebel<br />
250 ml Sahne<br />
1 Ei<br />
3 El geriebener Käse<br />
Salz, Pfeffer<br />
Bärlauch und Brennnesseln putzen, waschen, in siedendem Wasser<br />
kurz blanchieren und klein schneiden. Butter in einer<br />
Pfanne zergehen lassen, die feingehackten Zwiebeln darin 10 Minuten<br />
dünsten, aber nicht rösten. Die gekochten und in Scheiben<br />
geschnittenen Kartoffeln hinzugeben, dann auch die Bärlauch- und<br />
Brennnesselblätter und etwas dünsten.<br />
Das Ganze mit Salz und Pfeffer würzen und vom Feuer nehmen.<br />
Sahne und Ei miteinander verrühren und mit etwas Salz würzen. Eine<br />
Gratin-Form ausbuttern. Gemüsegemisch und Sahnesoße<br />
schichtweise in die Form geben und den Käse darüber streuen.<br />
Im vorgeheizten Ofen bei 200° etwa 15 Minuten überbacken.<br />
61
Auberginen-Gemüse<br />
1 Zwiebel in feine Würfel schneiden in<br />
1 Eßl. Olivenöl glasig dünsten<br />
1 Aubergine in Würfel, zugeben<br />
1 rote Paprika in Würfel, zugeben<br />
1 scharfe Peperoni in feine Ringe, zugeben (kann auch weggelassen<br />
werden, wer es nicht so scharf haben möchte)<br />
1 Do Tomaten zugeben,<br />
Salz, Pfeffer,<br />
20 Min schmoren,<br />
in der Zwischenzeit Nudeln al dente kochen oder Reis dazu<br />
62
Salat aus Löwenzahn und Sauerampfer<br />
Sauerampfer<br />
Löwenzahn<br />
Kerbel oder Petersilie<br />
Weißbrot-Würfel<br />
2 El Butter<br />
Emmentaler –Scheiben oder anderer Käse Ihrer Wahl<br />
Den Sauerampfer und Löwenzahn putzen und trocken schütteln. Den<br />
Kerbel oder Petersilie klein schneiden. Das Weißbrot entrinden, in<br />
kleine Würfel schneiden und in heißer Butter rundum knusprig braun<br />
braten. Auf Küchenkrepp abtropfen lassen. Den Käse ebenfalls in<br />
kleine Würfel schneiden.<br />
Senf, Salz, Pfeffer, etwas Zucker, Essig (Weißweinessig), Zitronensaft.<br />
Öl<br />
Für die Vinaigrette den Senf mit Salz, Pfeffer, Zucker, Essig und<br />
Zitronensaft verrühren, das Öl mit einem Schneebesen unterschlagen<br />
und abschmecken. Die Salatblätter mit dem Käse und dem Kerbel<br />
oder Petersilie vermengen, auf Tellern anrichten, mit der Vinaigrette<br />
beträufeln und mit Weißbrot-Croutons bestreut servieren.<br />
63
Wildkräutersalat<br />
Gänseblümchen<br />
Kapuzinerkresse von Balkon oder Garten<br />
Löwenzahn<br />
Bärlauch oder Knoblauchs-Rauke<br />
Spitz- oder Breitwegerichblätter<br />
Schnittlauch<br />
Petersilie<br />
Giersch-Blätter<br />
Tomaten<br />
rote Paprika<br />
Essig, Öl, Salz, Pfeffer, Prise Zucker<br />
Mengen richten sich nach Vorhandensein der Pflanzen und<br />
Personenanzahl.<br />
64
Rezepte von Hildegard von Bingen<br />
Gemüse-Fastensuppe<br />
Kochen Sie eine Tasse Dinkelkörner in drei Tassen Wasser<br />
zusammen mit feingewürfelten Karotten, Fenchelgemüse, Sellerie,<br />
Bohnen und Kräutern, wie Petersilie (auch die Stiele der Petersilie<br />
klein schneiden), Liebstöckel (Mengen nach Ihrem Geschmack). Nach<br />
20 bis 30 Minuten abseihen und mit Galgant und Quendel würzen.<br />
Diese Gewürze empfahl Hildegard besonders gern. Galgant ist ein<br />
ingwerähnliches Gewürz, das Sie im Reformhaus erhalten. Die<br />
bekanntesten Wirkungen von Galgant sind die Anregung sämtlicher<br />
Verdauungsvorgänge und die Stärkung von Herz und Kreislauf.<br />
Quendel gehört zur Familie des Thymians und wird auch Feldthymian<br />
genannt. Man findet ihn bei uns kaum noch. Sie können stattdessen<br />
Gartenthymian verwenden.<br />
65
Herz-Wein<br />
Zutaten:<br />
10 Stängel frische Blattpetersilie<br />
1/2 Petersilienwurzel<br />
1 Liter säurearmer Weißwein<br />
2 EL Honig<br />
2 EL Weinessig<br />
Kochen Sie die Petersilie (mit der Wurzel) etwa 5 Minuten lang mit<br />
dem Wein (ohne Deckel). Fügen Sie den Honig und den Essig hinzu<br />
und kochen Sie den Wein noch einmal 5 Minuten lang. Seihen Sie den<br />
Herz-Wein durch ein Plastiksieb ab und füllen Sie ihn in kleine dunkle<br />
Flaschen.<br />
An einem Kühlen Ort gelagert hält er ca. 1 Jahr.<br />
66
Epilog<br />
Heute gibt es viele Allergiker, darum ist mit allen Pflanzen Vorsicht<br />
geboten. Viele Substanzen in den Pflanzen können Allergien<br />
auslösen. Auch Menschen mit Leberschäden sollten keine Pflanzen<br />
mit Thujon oder Cumarin verwenden. Gesunde Menschen können<br />
Pflanzen mit diesen Wirkstoffen in Maßen verwenden.<br />
Ebenso sind einige Pflanzen für Schwangere mit Vorsicht zu<br />
genießen, das habe ich bei den jeweiligen Pflanzenbeschreibungen<br />
vermerkt.<br />
Alle Heilpflanzen sind nicht zur Selbstmedikation gedacht, sondern<br />
sollen eine Therapie vom Arzt oder Heilpraktiker unterstützen und mit<br />
diesen abgesprochen werden.<br />
67
Danksagung<br />
Mein Dank gilt Willi Zell, der mich auf die Idee gebracht hat dieses<br />
<strong>Kräuterbuch</strong> zu schreiben. Judit Birbach gebührt mein besonderer<br />
Dank für die Durchsicht des Manuskripts und Ihre kompetenten<br />
fachlichen Ratschläge für Verbesserungen.<br />
68
Buchempfehlung:<br />
Max Wichtl (Hrsg.): Teedrogen und Phytopharmaka. 4. Auflage,<br />
Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart, 2002. ISBN 3-8047-<br />
1854-X,<br />
Essbare Stadt: Wildwuchs auf dem Teller.<br />
Vegetarische Rezepte mit Pflanzen aus der Stadt von Maurice Maggi <br />
Gebundene Ausgabe: 304 Seiten Verlag: AT Verlag; Auflage: 1. Auflage (6. März<br />
2014) ISBN-10: 3038007773 ISBN-13: 978-3038007777<br />
Viele Rezepte finden Sie im Internet, einige Internetseiten sind unten<br />
aufgeführt:<br />
http://www.zentrum-der-gesundheit.de/ayurvedische-rezepte.html<br />
http://www.heilkraeuter.de<br />
www.zentrum-der-gesundheit.de<br />
http://www.kuechengoetter.de<br />
http://www.chefkoch.de<br />
http://www.fid-gesundheitswissen.de<br />
Gemüsefastensuppe, Herz-Wein<br />
69
Weitere E-Books von Lore Person sind erhältlich unter:<br />
http://www.lores-orakel.de<br />
<strong>Lores</strong> Blumenbuch<br />
<strong>Lores</strong>´s Blumenbuch 2<br />
Frühlingsblumen<br />
Lore´s Blumenbuch 3<br />
Lore´s Rosenbuch<br />
Lore´s Landschaftsbilder<br />
Katzen-Bilder<br />
Wahrsage mit Skatkarten<br />
Lernen mit Tageskarten<br />
Bedeutung der Karten und Anleitung<br />
Geschenke selber basteln<br />
Anleitung mit Bildern<br />
Astrologie<br />
Astrologie Fernlehrgang<br />
Einführung<br />
Astrologie<br />
Fernkurs 2<br />
Astrologie<br />
Fernlehrgang Transite<br />
70
<strong>Lores</strong> Kräuter-Buch<br />
Sie lernen einige Wildpflanzen kennen. Zu<br />
jeder der vorgestellten Pflanzen erhalten<br />
Sie Rezepte für Heil-Tees und zur<br />
Verarbeitung in der Küche.<br />
71