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Regionale Düngeempfehlungen MKK - Ingenieurbüro Schnittstelle ...

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Stand 15. Februar 2012<br />

Gewässerschutzberatung zur Umsetzung der WRRL in Hessen<br />

im Maßnahmenraum „Main-Kinzig-Kreis“<br />

gefördert durch das Hessische Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft<br />

und Verbraucherschutz<br />

im Auftrag des Regierungspräsidiums Darmstadt<br />

<strong>Regionale</strong> Nmin-Werte und Düngeempfehlungen im Main-Kinzig-Kreis<br />

Dr. Matthias Peter & Ricarda Miller, Ing.-Büro <strong>Schnittstelle</strong> Boden, Ober-Mörlen<br />

Im Rahmen der Gewässerschutzberatung zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) im<br />

Maßnahmenraum Main-Kinzig-Kreis wurde auf bislang 71 Nmin-Dauerbeobachtungsflächen des WRRL-<br />

Projektes der Nmin-Vorrat zu Vegetationsbeginn ermittelt.<br />

Aufbauend auf den Ergebnissen dieser Bodenprobenahmen kann für einige Naturräume im Main-Kinzig-<br />

Kreis eine erste regionale Düngeempfehlung für die Hauptanbaufrüchte abgeleitet werden.<br />

Die Zuordnung der Kommunen/Gemarkungen zu vier nach den Naturräumen eingestuften Düngungsregionen<br />

im Main-Kinzig-Kreis ergibt sich aus der nachfolgenden Übersicht:<br />

Düngungsregionen<br />

1<br />

Sandsteinspessart<br />

2<br />

Unterer Vogelsberg<br />

3<br />

Untermainebene, Wetterau<br />

Gemeinden<br />

Bad Orb, Bad Sooden-Salmünster südlich der Kinzig, Biebergemünd, Flörsbachtal,<br />

Jossgrund, Linsengericht Ost, Schlüchtern, Sinntal, Steinau a.d. Straße südlicher<br />

Teil, Wächtersbach-Neudorf, Wächtersbach-Aufenau<br />

Bad Sooden-Salmünster nördlich der Kinzig, Birstein, Brachttal, Steinau a.d.<br />

Straße nördlicher Teil, Wächtersbach-Leisenwald, Wächtersbach-Waldensberg,<br />

Wächtersbach-Wittgenbrunnen<br />

Bruchköbel, Erlensee, Hanau, Bruchköbel-Roßdorf, Maintal, Nidderau West, Niederdorfelden,<br />

Schöneck<br />

4<br />

Büdingen-Meerholzer-Hügelland,<br />

Büdinger Wald<br />

Freigericht, Gelnhausen, Gründau West, Hammersbach, Hasselroth, Langenselbold,<br />

Linsengericht West, Neuberg, Nidderau Ost, Rodenbach, Ronneburg, Gründau<br />

Ost, Wächtersbach-Wächtersbach<br />

Die folgenden Tabellen enthalten die Ergebnisse der vier Düngungsregionen im Main-Kinzig-Kreis.<br />

Mit weiteren Ergebnissen wird die Empfehlung in den folgenden Wochen aktualisiert.<br />

Die Düngeempfehlung ist im Internet unter www.schnittstelle-boden.de sowie unter<br />

www.schnittstelle-boden-wrrl-hessen.de jeweils unter der Rubrik „Aktuelles“ zu finden und wird<br />

regelmäßig mit eingehenden neuen Messwerten aktualisiert!<br />

Ingenieurbüro für Boden- und Grundwasserschutz, Landbauberatung, Moderation<br />

Belsgasse 13 ▪ 61239 Ober-Mörlen ▪ Tel. 06002/99250-0 ▪ Fax 99250-29 ▪<br />

eMail: info@schnittstelle-boden.de ▪ Internet: www.schnittstelle-boden.de


Gewässerschutzberatung zur Umsetzung der WRRL in Hessen<br />

im Maßnahmenraum „Main-Kinzig-Kreis“<br />

gefördert durch das Hessische Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft<br />

und Verbraucherschutz<br />

im Auftrag des Regierungspräsidiums Darmstadt<br />

Düngungsregion 1: Sandsteinspessart:<br />

Nmin-Wert über alle Früchte (11 Flächen) gemittelt: 14 kg N/ha.<br />

Frucht<br />

(n: Anzahl Flächen)<br />

Winterweizen nach<br />

Mais (n: 1)<br />

Triticale nach Sommergetreide<br />

(n: 1)<br />

Winterroggen nach<br />

Sommergetreide (n: 2)<br />

Nmin-Gehalte (kg N/ha)<br />

Düngeempfehlung<br />

(kg N/ha)<br />

0-30 cm 30-60 cm 60-90 cm Summe Gabe 1 Gabe 2<br />

6 3 5 14 60 76<br />

12 3 3 18 50 72<br />

10 4 3 17 60 73<br />

Silomais (n: 1) 12 15 18 45 135 1) in 2 Gaben<br />

Bisher unbekannte<br />

Sommerfrüchte (n: 4)<br />

8 5 2 15<br />

Sonstige Früchte (2 Flächen: Erbsen) gemittelt: 7 kg N/ha.<br />

Düngungsregion 2: Unterer Vogelsberg:<br />

Nmin-Wert über alle Früchte (31 Flächen) gemittelt: 29 kg N/ha.<br />

Frucht<br />

(n: Anzahl Flächen)<br />

Nmin-Gehalte (kg N/ha)<br />

Düngeempfehlung<br />

(kg N/ha)<br />

0-30 cm 30-60 cm 60-90 cm Summe Gabe 1 Gabe 2<br />

Körnerraps (n: 4) 10 10 14 34 80 70<br />

Winterweizen nach<br />

Mais (n: 2)<br />

Winterweizen nach<br />

Raps und Wintergetreide<br />

(n: 3)<br />

Triticale nach Wintergetreide<br />

(n: 1)<br />

12 13 29 54 60 36<br />

18 15 21 54 60 36<br />

12 8 5 25 50 65<br />

Wintergerste (n: 2) 12 6 4 22 50 68<br />

Mais (n: 8) 10 8 10 28 150 1) in 2 Gaben<br />

Bisher unbekannte<br />

Sommerfrüchte (n: 7)<br />

8 5 7 20<br />

Sonstige Früchte (4 Flächen: Wintermenggetreide, Erbsen) gemittelt: 4 kg N/ha.<br />

Ingenieurbüro für Boden- und Grundwasserschutz, Landbauberatung, Moderation<br />

Belsgasse 13 ▪ 61239 Ober-Mörlen ▪ Tel. 06002/99250-0 ▪ Fax 99250-29 ▪<br />

eMail: info@schnittstelle-boden.de ▪ Internet: www.schnittstelle-boden.de


Gewässerschutzberatung zur Umsetzung der WRRL in Hessen<br />

im Maßnahmenraum „Main-Kinzig-Kreis“<br />

gefördert durch das Hessische Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft<br />

und Verbraucherschutz<br />

im Auftrag des Regierungspräsidiums Darmstadt<br />

Düngungsregion 3: Untermainebene und Wetterau:<br />

Nmin-Wert über alle Früchte (14 Flächen) gemittelt: 40 kg N/ha.<br />

Frucht<br />

(n: Anzahl Flächen)<br />

Nmin-Gehalte (kg N/ha)<br />

Düngeempfehlung<br />

(kg N/ha)<br />

0-30 cm 30-60 cm 60-90 cm Summe Gabe 1 Gabe 2<br />

Körnerraps (n: 2) 12 9 10 31 80 65<br />

Winterweizen nach<br />

Raps (n: 3)<br />

12 13 19 44 60 46<br />

Mais (n: 3) 17 25 29 71 110 1) in 2 Gaben<br />

Bisher unbekannte<br />

Sommerfrüchte (n: 6)<br />

12 10 13 35<br />

Düngungsregion 4: Büdingen-Meerholzer-Hügelland und Büdinger Wald<br />

Nmin-Wert über alle Früchte (15 Flächen) gemittelt: 22 kg N/ha.<br />

Frucht<br />

(n: Anzahl Flächen)<br />

Nmin-Gehalte (kg N/ha)<br />

Düngeempfehlung<br />

(kg N/ha)<br />

0-30 cm 30-60 cm 60-90 cm Summe Gabe 1 Gabe 2<br />

Körnerraps (n: 3) 10 6 5 21 80 80<br />

Winterweizen nach<br />

Mais (n: 3)<br />

11 6 5 22 60 68<br />

Winterweizen nach<br />

Raps (n: 1)<br />

15 8 7 30 60 60<br />

Triticale (n: 1) 8 5 7 20 50 70<br />

Mais (n: 3) 7 9 10 26 150 1) in 2 Gaben<br />

Zuckerrüben (n: 1) 12 8 10 30 130<br />

Bisher unbekannte<br />

Sommerfrüchte (n: 2)<br />

4 1 1 6<br />

Sonstige Früchte (1 Fläche: Dinkel): 25 kg N/ha.<br />

1) inkl. organischer Düngung, außerdem N-Lieferung aus Zwischenfrucht abziehen!<br />

Ingenieurbüro für Boden- und Grundwasserschutz, Landbauberatung, Moderation<br />

Belsgasse 13 ▪ 61239 Ober-Mörlen ▪ Tel. 06002/99250-0 ▪ Fax 99250-29 ▪<br />

eMail: info@schnittstelle-boden.de ▪ Internet: www.schnittstelle-boden.de


Gewässerschutzberatung zur Umsetzung der WRRL in Hessen<br />

im Maßnahmenraum „Main-Kinzig-Kreis“<br />

gefördert durch das Hessische Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft<br />

und Verbraucherschutz<br />

im Auftrag des Regierungspräsidiums Darmstadt<br />

Die Düngeempfehlungswerte sind als Beispiel zu verstehen und gehen von folgenden Ertragserwartungen<br />

aus: Raps 45-50 dt, Weizen 80-85 dt, Gerste 70-75 dt, Silomais ca. 550 dt Frischmasse, Körnermais:<br />

100 dt, Hafer bzw. Sommergerste 50 dt. Bei veränderten Ertragserwartungen sind die Düngergaben<br />

entsprechend anzupassen.<br />

Insgesamt wurden zu Vegetationsbeginn 2012 bisher geringe bis mittlere Nmin-Gehalte in den Böden<br />

gefunden. Die Ursache hierfür liegt zum Einen in den hohen Niederschlägen im Dezember und Anfang<br />

Januar, die auf den schwächeren Standorten bereits zu einer Stickstoffauswaschung geführt haben.<br />

Zum Zweiten haben jedoch die Winterfrüchte im Dezember und Januar durch die milde Witterung auch<br />

Wachstum gezeigt und Stickstoff aus dem Boden aufgenommen. So ist die oberste Bodenschicht schon<br />

vergleichsweise stark an Stickstoff entleert.<br />

Einzig beim Winterweizen ist bisher eine Differenzierung der Nmin-Gehalte in Abhängigkeit von der Vorbewirtschaftung<br />

zu erkennen. In der Düngeregion Untermainebene/Wetterau (3) finden sich nach<br />

Rapsvorfrucht vergleichsweise hohe N-Vorräte in allen Bodenschichten. Für die Düngeregion Büdingen-<br />

Meerholzer-Hügelland/Büdinger Wald (4) sind auf geringerem Versorgungsniveau die Differenzierungen<br />

vergleichbar. Hier kann die zweite Gabe entsprechend erhöht werden.<br />

Gerade auf den Flächen mit sehr geringen Nmin-Vorräten ist, da der Schwefel der gleichen Dynamik im<br />

Boden unterliegt wie der Stickstoff, auch mit geringen Schwefelvorräten zu rechnen. Eine Schwefeldüngung<br />

von 40 kg S/ha zum Raps und Zuckerrüben und 20 kg S/ha im Wintergetreide und Mais muss inzwischen<br />

als Standardmaßnahme auf allen Flächen durchgeführt werden, auch auf Flächen, die mit organischen<br />

Düngern versorgt werden.<br />

Bei der Übernahme der Ergebnisse für die eigene Düngeplanung sind folgende Punkte zu beachten:<br />

Bei Körnerraps und Mais umfassen die Gaben 1 und 2 die gesamte auszubringende N-Menge aus<br />

organischen und mineralischen Düngern.<br />

Bei Wintergetreide umfasst die jetzige Düngeempfehlung nur die Gabe zu Vegetationsbeginn und<br />

einen Vorschlag zum Schossen, der jedoch mit einer Chlorophyllmessung kurz vor der geplanten<br />

Düngegabe abgesichert werden sollte.<br />

Trotz der meist geringen Nmin-Werte ist auf die Empfehlung einer 1b-Gabe verzichtet worden, da<br />

hierdurch bei geringer N-Menge eine zusätzliche Überfahrt entsteht. Dadurch wird es notwendig, dass<br />

die Schossergabe (2. Gabe) rechtzeitig erfolgt!<br />

Bei allen Früchten und besonders auch bei Mais (Silo- und Körnermais) sowie Zuckerrüben darf die<br />

Anrechnung der N-Lieferung aus den organischen Düngern auch des letzten Herbstes und eine eventuelle<br />

mineralische Herbst-Düngergabe nicht vergessen werden.<br />

Eingearbeitete Zwischenfrüchte vor den Sommerfrüchten sind in der N-Düngung ebenfalls noch zu<br />

berücksichtigen.<br />

Bei der Bemessung der Düngerhöhe die Bilanz stets im Auge behalten.<br />

Mit realistischen Ertragserwartungen rechnen!<br />

Bitte beachten Sie auch die Anzahl der in die Nmin-Wert-Berechnung eingegangenen Proben (z. B. n:<br />

5) nach der Fruchtart. Bei einer geringen Anzahl ist der Wert entsprechend weniger zuverlässig.<br />

Ingenieurbüro für Boden- und Grundwasserschutz, Landbauberatung, Moderation<br />

Belsgasse 13 ▪ 61239 Ober-Mörlen ▪ Tel. 06002/99250-0 ▪ Fax 99250-29 ▪<br />

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