Das Buea der Bakweri - Dr. Kai Schmidt-Soltau
Das Buea der Bakweri - Dr. Kai Schmidt-Soltau
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lei<strong>der</strong> nicht mehr erhaltenen - Gebäude<br />
errichtet, um die deutsche<br />
Kolonialverwaltung aufzunehmen.<br />
Während die ersten Gebäude komplett<br />
in Fertigteilen aus Europa angeliefert<br />
wurden, erlebte <strong>Buea</strong> in <strong>der</strong><br />
Gouverneurszeit von Jesko von<br />
Puttkamer einen wahren Bauboom.<br />
Puttkamer Schloß<br />
<strong>Das</strong> Sekretariat<br />
Der Bismarckbrunnen<br />
<strong>Das</strong> Schloß, wie es noch heute in <strong>Buea</strong><br />
genannt wird, wurde 1900 von Puttkamer<br />
als Sitz des Gouverneurs in<br />
A u f t r a g g e g e b e n .<br />
Regierungsbaumeister Schütz<br />
orientierte sich dabei an<br />
wilhelminischen Jagdschlössern in<br />
Brandenburg. Der Bau verzögerte sich,<br />
da nur in <strong>der</strong> kurzen Trockenzeit<br />
gearbeitet werden konnte. Am 1. Juni<br />
1902 wurde es feierlich eingeweiht.<br />
Auch wenn die meisten<br />
Einrichtungsgegenstände nach und<br />
nach verschwunden sind, gibt es noch<br />
einige Gläser und Teller aus <strong>der</strong><br />
deutschen Zeit, und ein Bild von Graf<br />
Moltke ziert einen <strong>der</strong> vielen offenen<br />
Kamine. Die deutsche Botschaft in<br />
Yaoundé versucht, das Schloß in ein<br />
Museum umzuwandeln. Der das<br />
Schloß umgebende Botanische Garten<br />
wurde von <strong>Dr</strong>. Max Esser, dem<br />
Grün<strong>der</strong> des Botanischen Gartens in<br />
Limbe, gestaltet. Auch wenn er seit<br />
1965 nicht mehr unterhalten wird, sind<br />
die Terrassenanlagen von<br />
architektonischem Interesse. Puttkamer<br />
behauptete, daß bis zu 50 verschiedene<br />
Rosenarten im Garten geblüht haben<br />
sollen.<br />
Dieses Gebäude, das ebenfalls 1902<br />
fertig gestellt wurde, beherbergte die<br />
gesamte Hauptverwaltung Deutsch-<br />
Kameruns. Vo n beson<strong>der</strong>em Interesse<br />
sind die Turmuhr und eine Tür, auf <strong>der</strong><br />
"Adjutant und Melde" steht. Bei <strong>der</strong><br />
Übernahme <strong>der</strong> deutschen Kolonie<br />
durch die Briten wurden sämtliche<br />
Archivalien einfach auf den Dachboden<br />
geworfen, wo sie 1961 von Edwin<br />
Ardener, dem bedeutendsten Historiker<br />
für Südwest Kamerun, gefunden<br />
wurden. Sie befinden sich heute zum<br />
Teil im Nationalarchiv zwei Häuser<br />
weiter bzw. im Zentralarchiv in<br />
Yaoundé.<br />
<strong>Das</strong> Baubüro<br />
<strong>Das</strong> Baubüro ist das älteste Gebäude<br />
aus Stein, in dem die Ausbildung<br />
lokaler Handwerke r, die für die<br />
Errichtung <strong>der</strong> Verwaltungsgebäude<br />
benötigt wurden, stattfand. Dabei sind<br />
die Mauern offenbar etwas zu massiv<br />
ausgefallen: Als 1970 die<br />
kamerunische Regierung das Gebäude<br />
sprengen wollte, um ein sichereres<br />
Gebäude für die Polizei zu bauen,<br />
mußten sie bald einsehen, daß dieses<br />
Gebäude aus 30 cm dicken massiv<br />
gegossenen Betonwänden besteht. Die<br />
Regierung war einsichtig und baute<br />
links neben dem Baubüro ein mo<strong>der</strong>nes<br />
Verwaltungsgebäude das schon heute<br />
zusammenzufallen droht.<br />
Der Brunnen wurde unmittelbar nach<br />
dem Tod Bismarcks 1898 geplant und<br />
gebaut. Da in Atakpame in Togo ein<br />
ähnlicher Brunnen steht, scheint es sich<br />
dabei um eine Auftragsarbeit zu<br />
handeln. Die deutsche Botschaft in<br />
Yaoundé prüft zur Zeit einen Antrag,<br />
den Brunnen zu restaurieren und<br />
wie<strong>der</strong> in Betrieb zu nehmen.<br />
Die Alte Post<br />
Links neben dem Brunnen befindet<br />
sich die alte deutsche Post, die noch<br />
aus <strong>der</strong> ersten Bauphase von 1895<br />
stammt. Der gesamte Bau besteht aus<br />
Fertigbauteilen, die nur zusammen<br />
montiert werden mußten. So verbergen<br />
sich unter den Wellblechwänden<br />
Eichenbohlen. Der rote Briefkasten aus<br />
britischer Zeit markiert die Kontinuität<br />
<strong>der</strong> kolonialen Herrschaft in Kamerun<br />
bis zur Unabhängigkeit 1961.<br />
Der deutsche Friedhof<br />
Der deutsche Hauptfriedhof, auf dem<br />
vor allem die Opfer von Malaria und<br />
Typhus begraben wurden, die sich noch<br />
ins Militärlazarett schleppen konnten,<br />
ist nicht erhalten. Auf dem Friedhof<br />
hinter dem Büro des Mt. Cameroon<br />
Projekts sind Verwaltungsangestellte<br />
und Kin<strong>der</strong> von Plantagenbesitzern<br />
bestattet.<br />
Die ältesten Grabstätten stammen von<br />
zwei Maurern, Elbershausen und<br />
Jankowski, die bei <strong>der</strong> Errichtung <strong>der</strong><br />
ersten Gebäude in <strong>Buea</strong> gestorben sind.<br />
<strong>Das</strong> jüngste deutsche Grab stammt von