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Eine Welt zu gewinnen! - Dr. Kai Schmidt-Soltau

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positively reactionary. Admitting that, as the leader of an anti-imperialist movement,<br />

Gandhi could play an objectively revolutionary role, I argued that he might also travel<br />

the way of the Russian Social Revolutionaries, who were characterised by Plekhanov as<br />

politically revolutionary and socially reactionary. As a disciple seeking light from the<br />

Master, I enquired whether an anti-imperialist movement inspired by reactionary social<br />

ideas and burdened [499/500] with obscurantist religious beliefs, could be politically<br />

revolutionary. Lenin saw the force of my doubt and agreed to differ for the movement,<br />

expecting that experience would enable us to make a correct judgment." 386<br />

In dieser Zeit kurz vor dem dritten <strong>Welt</strong>kongreß hatten die asiatischen Kommunisten<br />

vor allem in Trotzki einen Führer der KPR(B), der ihre Position unterstützte. So war<br />

Trotzki damals der Auffassung: "We have up to now devoted too little attention to<br />

agitation in Asia. However, the international situation is evidently shaping in such a way<br />

that the road to Paris and London lies via the towns of Afghanistan, the Panjab and<br />

Bengal". 387<br />

Ebenso war es Trotzki, der den Plan <strong>zu</strong>r Gründung einer Universität der Völker des<br />

Ostens einbrachte 388 , der dann im März 1921 umgesetzt wurde, nachdem der erste<br />

Anlauf <strong>zu</strong>r Revolution in Asien gescheitert war. Dies brachte Trotzki aber nicht die<br />

Sympathien Roys ein, der dagegen ein<strong>zu</strong>wenden hatte: "I ignored Trotzky's attempt to<br />

establish a military dictatorship, and came to be known as one of his ardent admirers<br />

and staunch supporters. He also looked upon me as such, and for years since then<br />

counted on my support in his struggle for the leadership of the party. However, I did not<br />

like him personally, although I shared his misgivings about the consequences of Lenin's<br />

New Economic Policy". 389<br />

5.2. Der III.<strong>Welt</strong>kongreß der KI<br />

Auf dem dritten <strong>Welt</strong>kongreß der Kommunistischen Internationale, an dem Roy als<br />

Vertreter Indiens teilnahm, fand entgegen der ursprünglichen Pläne des EKKI keine<br />

Debatte über die Orientfrage statt. Stattdessen wurde die Situation in Europa und vor<br />

allem in Deutschland ausführlichst debattiert. Man kann Roy verstehen, wenn er gegen<br />

Ende des Kongresses verbittert ausrief: "Die Art und Weise, in der die Orientfrage auf<br />

diesem Kongreß behandelt wurde, ist rein opportunistisch und paßt mehr für einen<br />

Kongreß der II. Internationale. Es ist nicht möglich, aus den wenigen Phrasen, die den<br />

386<br />

387<br />

388<br />

389<br />

Roy 1964; p.499/500.<br />

Trotzki, Leo; Trotsky's Memorandum to CC. R.C.P.; in: The Trotsky Papers 1917-1922 [Hrg.<br />

Meijer, Jan M.]; The Hague 1964; Vol.1, p.625.<br />

ebd.; p.625.<br />

Roy 1964; p.503. Die teilweise Zusammenarbeit zwischen Trotzki und Roy endete mit der<br />

politischen Kaltstellung Trotzkis und veranlaßte Roy, die Broschüre "Die internationalen<br />

Verbündeten der Opposition in der KPSU" [Hamburg 1928] <strong>zu</strong> verfassen, in der er Trotzki und<br />

seine Verbündeten aufs übelste denunzierte. Vgl. auch: Roy, M.N.; Men I Met; Bombay 1968;<br />

p.35-46. Dort kam er <strong>zu</strong> der Schlußfolgerung: "Had Trotzky had his way, and Stalin been removed<br />

from the leadership of the party, most probably there would be no Soviet Republic today" [ebd.;<br />

p.46].

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