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Eine Welt zu gewinnen! - Dr. Kai Schmidt-Soltau

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ihre schmutzigen Füße vom Tisch entfernen, damit bei uns keine Ueppigkeit, Prahlerei,<br />

keine Verhöhnung des Volkes, kein Müßiggang herrschen, sondern die <strong>Welt</strong> von dem<br />

arbeitenden Manne mit der schwieligen Hand geleitet wird." 361<br />

"Die wahre Revolution wird sich erst dann entfalten, wenn 800 Millionen in Asien<br />

lebende Menschen, wenn das afrikanische Festland sich uns anschließt, wenn wir sehen<br />

werden, daß Hunderte von Millionen Menschen in Bewegung geraten sind." 362<br />

Ähnlich euphorisch schätzte auch Karl Radek die Lage in Asien ein. 363 Er lenkte mit<br />

seiner Rede die Aufmerksamkeit der Teilnehmer vor allem auf die Zusammenarbeit des<br />

revolutionären Ostens mit den jungen Sowjetrepubliken. "Kein Feind wird Euch<br />

gefährlich sein, niemand wird der Flut der Arbeiter und Bauern Persiens, der Türkei und<br />

Indiens Einhalt gebieten können, wenn sie sich mit Sowjetrußland verbinden werden.<br />

Sowjetrußland war von Feinden umringt, kann jetzt jedoch Waffen herstellen, mit denen<br />

es nicht nur die eigenen Arbeiter und Bauern bewaffnen kann, sondern auch die<br />

indischen und persischen Bauern, die Bauern Anatoliens, alle Geknechteten mit Waffen<br />

versehen und sie <strong>zu</strong>m gemeinsamen Kampf und <strong>zu</strong>m gemeinsamen Sieg führen<br />

wird." 364<br />

Bela Kun ging in seiner Rede auf die Probleme auf diesem Weg <strong>zu</strong>r Revolution ein.<br />

Dabei knüpfte er an Roys Thesen an und erklärte, daß es dem Imperialismus gelinge,<br />

Teile des europäischen Proletariats mit der Verteilung von "Brosamen [des] aus den<br />

Kolonialvölkern herausgepreßten Uebergewinns" auf die Seite des Kapitals<br />

herüber<strong>zu</strong>ziehen. 365 Genauso gelang es "der imperialistischen Bourgeoisie in den<br />

Kolonialländern, jene Schicht der einheimischen Bevölkerung und jene herrschende<br />

Klasse in den halben Kolonien <strong>zu</strong> finden, deren Hilfe sie benutzen kann, um ihre<br />

Ausbeutungspolitik leichter und billiger <strong>zu</strong> gestalten". 366 Diesem System der<br />

Unterdrückung müßten sich die Arbeiter und Bauern weltweit entgegenstellen mit dem<br />

Ziel "brüderlicher gegenseitiger Hilfe, [und] einer gerechten Verteilung der Früchte der<br />

gemeinsamen Arbeit." 367 Ein erster Schritt auf diesem Weg sei die Errichtung von<br />

Räterepubliken der Arbeiter, Bauern und Soldaten.<br />

"Wer begreift, daß die Befreiungsrevolution der Ostvölker ebenso wie die soziale<br />

Revolution <strong>zu</strong>m Sozialismus führen wird, der kann im be<strong>zu</strong>g auf die künftige<br />

Staatsordnung im Osten sich nicht anders als für die Rätemacht aussprechen." 368<br />

361<br />

362<br />

363<br />

364<br />

365<br />

366<br />

367<br />

368<br />

ebd.; S.939.<br />

ebd.; S.940.<br />

"Die Kapitalisten der ganzen <strong>Welt</strong> sprechen von der Gefahr des Ostens, sagen, daß, wenn 300<br />

Millionen Inder, 400 Millionen chinesische Bauern sich erheben würden, dann der Augenblick für<br />

den Zusammenbruch der menschlichen Kultur gekommen sein wird. Wir haben diese Kultur<br />

kennen gelernt. [...] Die kapitalistische Kultur bedeutet den Tod jeglicher Kultur. Der Kapitalismus<br />

ist nicht einmal imstande, uns das Leben von Tieren, die gefüttert werden, <strong>zu</strong> sichern. Je eher diese<br />

Kultur untergehen wird, umso besser" [ebd.; S.949].<br />

ebd.; S.948.<br />

ebd.; S.950.<br />

ebd.; S.950.<br />

ebd.; S.953.<br />

ebd.; S.953.

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