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Eine Welt zu gewinnen! - Dr. Kai Schmidt-Soltau

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Uebergang von der agrarischen Ordnung <strong>zu</strong>r sozialistischen, mit Umgehung der<br />

qualvollen Periode der Entwicklung des Privatkapitalismus im Osten." 165<br />

In diesen Thesen von Din-Schun sind einige interessante neue Gedanken enthalten, die<br />

in der weiteren Diskussion in der einen oder anderen Form wieder auftauchen werden;<br />

z.B. die These von der Entwicklung der Länder des Ostens unter Umgehung des<br />

Kapitalismus, also direkt aus dem Feudalismus und der "asiatischen Despotie" <strong>zu</strong>m<br />

Sozialismus. Din-Schun will diese Revolution vor allem mit Hilfe der Bauern schaffen.<br />

Er sieht in der nationalen Bourgeoisie und ihrer Ideologie keinen Bündnispartner auf<br />

Zeit, wie etwa Lenin, sondern einen Feind der antikolonialen Revolte.<br />

Auf den, in die gleiche Richtung gehenden, Beitrag von M.N.Roy über "die<br />

revolutionäre Bewegung in Indien" 166 werde ich später eingehen.<br />

Im gleichen Heft befindet sich auch ein Aufruf des EKKI "an die unterdrückten<br />

Volksmassen Persiens, Armeniens und der Türkei" 167 , der sie <strong>zu</strong>m Kongreß der Völker<br />

des Ostens nach Baku einlud. Angesprochen wurden außerdem noch die Bauern aus<br />

Mesopotamien 168 , Syrien und Arabien. 169<br />

"Die kämpfenden Arbeiter und Bauern Europas und Amerikas wenden sich an Euch, da<br />

Ihr gleich ihnen unter dem Joch des <strong>Welt</strong>kapitals leidet, da Ihr gleich ihnen genötigt<br />

seid, gegen die <strong>Welt</strong>ausbeuter an<strong>zu</strong>kämpfen, und da die Vereinigung der persischen,<br />

türkischen und armenischen Bauern und Arbeiter mit dem großen Heer des<br />

europäischen und amerikanischen Proletariats diese Front stärker machen und den Tod<br />

des Kapitals beschleunigen und somit die Befreiung der Arbeiter und Bauern der ganzen<br />

<strong>Welt</strong> herbeiführen wird." 170<br />

Hier erfolgte die Umset<strong>zu</strong>ng der Leninschen Theorie der <strong>Welt</strong>revolution in einen<br />

konkreten politischen Ansatz. Interessant ist auch das große Selbstbewußtsein der KI.<br />

Sie wandte sich an die Völker des Ostens als Vertreterin der "kämpfenden Arbeiter und<br />

Bauern Europas und Amerikas", obwohl sie vor dem zweiten <strong>Welt</strong>kongreß nun wirklich<br />

noch keine Massenorganisation war und auch ihr Einfluß auf die Arbeiter Europas mit<br />

einigen Ausnahmen eher marginal war.<br />

Die Vertreter der Völker des Nahen Ostens sollten nach Ansicht der EKKI keine Mühe<br />

scheuen "<strong>zu</strong> Tausenden" nach Baku <strong>zu</strong> kommen, denn "Euer Kongreß [wird] Euren<br />

Feinden in Europa und Amerika und in Euren eigenen Ländern sagen, daß die Zeit Eurer<br />

Sklaverei vorüber ist, daß Ihr Euch erhebt, daß Ihr siegen werdet". 171<br />

Der im gleichen Heft abgedruckte Bericht über die Gründung der "Kommunistischen<br />

Jugendinternationale" offenbarte, daß kein Vertreter der Jugend eines Landes des<br />

165<br />

166<br />

167<br />

168<br />

169<br />

170<br />

171<br />

Die Kommunistische Internationale; Nr.12 1920, S.236-238.<br />

ebd.; S.239-248.<br />

ebd.; S.327-331.<br />

ebd.; S.328.<br />

ebd.; S.329.<br />

ebd.; S.327.<br />

ebd.; S.330.

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