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Eine Welt zu gewinnen! - Dr. Kai Schmidt-Soltau

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5. die territoriale Aufteilung der Erde unter die kapitalistischen Großmächte ist<br />

beendet." 62<br />

Das erste Charakteristikum, die Etablierung des Monopols, machte die wichtigste und<br />

"grundlegende ökonomische Qualität" des Imperialismus aus und war die<br />

Vorausset<strong>zu</strong>ng für die anderen Merkmale. Dabei ging Lenin davon aus, daß es bei<br />

diesen Merkmalen zwischenzeitliche Bewegung ihres Inhaltes und Gewichtes gab. Zur<br />

Bestimmung des historischen Platzes des Imperialismus entwickelte Lenin die<br />

Vorstellung: "Der Imperialismus ist ein besonderes historisches Stadium des<br />

Kapitalismus. Diese Besonderheit ist eine dreifache: der Imperialismus ist:<br />

1. monopolistischer Kapitalismus;<br />

2. parasitärer oder faulender Kapitalismus;<br />

3. sterbender Kapitalismus." 63<br />

"Der imperialistische Krieg ist der Vorabend der sozialistischen Revolution. Und das<br />

nicht nur deshalb, weil der Krieg mit seinen Schrecken den proletarischen Aufstand<br />

erzeugt - keinerlei Aufstand kann den Sozialismus schaffen, wenn er nicht ökonomisch<br />

herangereift ist -, sondern dehalb, weil der staatsmonopolistische Kapitalismus die<br />

vollständige m a t e r i e l l e Vorbereitung des Sozialismus, seine unmittelbare V o r<br />

s t u f e ist, denn auf der historischen Stufenleiter gibt es zwischen dieser Stufe und<br />

derjenigen, die Sozialismus heißt, keinerlei Zwischenstufen mehr." 64<br />

Also sah Lenin, genau wie Hilferding und Luxemburg, das Ende des Kapitalismus in<br />

greifbarer Nähe. Ausgehend von dieser Analyse entwikkelten die Theoretiker der KI,<br />

hier ist vor allem Eugen Varga <strong>zu</strong> nennen 65 , die Theorie der "allgemeinen Krise des<br />

Kapitalismus".<br />

Lenin ging in seinem Werk sehr ausführlich auf die "weniger entwickelten" Länder ein,<br />

weil sein Hauptaugenmerk natürlich immer Rußland galt und dieses bis auf einige<br />

entwickelte kapitalistische Regionen um Petersburg und Moskau bäuerlich geprägt<br />

war. 66<br />

"Aber dann [bei einer relativ gleichmäßigen Verteilung des Reichtums - KSS] wäre der<br />

Kapitalismus nicht Kapitalismus, denn die Ungleichmäßigkeit der Entwicklung wie das<br />

Hungerdasein der Massen sind wesentliche, unvermeidliche Bedingungen und<br />

Vorausset<strong>zu</strong>ngen dieser Produktionsweise." 67<br />

62<br />

63<br />

64<br />

65<br />

66<br />

67<br />

LW; Bd.22, S.270/271.<br />

LW; Bd.23, S.102; vgl. LW; Bd.22, S.280-290.<br />

LW; Bd.25, S.370; vgl. LW; Bd.22, S.304-309.<br />

Varga, Eugen; Grundfragen der Ökonomik und Politik des Imperialismus (nach dem zweiten<br />

<strong>Welt</strong>krieg); Berlin/DDR 1955; vgl. auch die Darstellung der Diskussion: Kuczynski, Jürgen; Zur<br />

Geschichte der marxistisch-leninistischen Theorie des staatsmonopolistischen Kapitalismus bis<br />

<strong>zu</strong>m zweiten <strong>Welt</strong>krieg in: Zumpe, L; Wirtschaft und Staat im Imperialismus; Berlin/DDR 1976.<br />

Vgl. die Studie "Die Entwicklung des Kapitalismus in Rußland" in: LW; Bd.3, S.11-629.<br />

LW; Bd.22, S.245.

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