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Eine Welt zu gewinnen! - Dr. Kai Schmidt-Soltau

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Selbst für China wurde die Zuversicht geschürt: "In China wird der kommende<br />

Aufschwung der Revolution abermals die Partei vor die aktuelle, praktische Aufgabe<br />

der Vorbereitung und Durchführung des bewaffneten Aufstandes stellen, als des<br />

einzigen Weges <strong>zu</strong>r Vollendung der bürgerlich-demokratischen Revolution und <strong>zu</strong>m<br />

Sturz der Macht der Imperialisten, der Gutsbesitzer und der nationalen Bourgeoisie: der<br />

Macht der Kuo Min Tang." 607<br />

Für Indien wurde der "Verrat der indischen Bourgeoisie an der Sache der nationalen<br />

Revolution" 608 konstatiert, deren Platz nun das Proletariat einnehmen sollte. Auch hier<br />

zeigte sich der Paradigmenwechsel. Nicht mehr <strong>Welt</strong>revolution mit den beiden Teilen<br />

Kolonialrevolution und sozialistische Revolution in den Hauptländern des Kapitals,<br />

sondern die "nationale Revolution" sollte das Ziel der Kommunisten sein. Dieses neue<br />

Verständnis des Übergangs <strong>zu</strong>m Sozialismus fußte auf der stalinschen Theorie des<br />

"Sozialismus in einem Lande". "Es geht um einen Kampf zwischen zwei<br />

<strong>Welt</strong>systemen und die Befreiung der Kolonien ist ein Teil unseres großen<br />

geschichtlichen Kampfes um die sozialistische <strong>Welt</strong>revolution." 609 „Von noch größerer<br />

Bedeutung für die Entwicklung der revolutionären Bewegung in den Kolonien [als der<br />

innere Gegensatz der imperialistischen Mächte - KSS] sind die Widersprüche zwischen<br />

der imperialistischen <strong>Welt</strong> einerseits und der Sowjetunion und der revolutionären<br />

Arbeiterbewegung der kapitalistischen Länder andererseits." 610<br />

Damit war der Kampf des sozialistischen Systems auf der einen Seite, dem sich einzelne<br />

Länder, nachdem dort nationale Revolutionen durchgeführt worden waren, anschließen<br />

konnten und dem kapitalistisch imperialistischen Block auf der anderen Seite gemeint.<br />

Diese Theorie fand ihre endgültige Formulierung im Abschlußdokument der Tagung der<br />

Kommunistischen- und Arbeiterparteien 1969. 611<br />

Der Überlegung eines freiwilligen, langsamen Rück<strong>zu</strong>ges des Imperialismus aus den<br />

Kolonien wurde eine klare Absage erteilt. 612 Stattdessen käme es <strong>zu</strong> einer immer<br />

stärkeren "Versklavung der Massen in den Kolonien". 613 Daraus folgte nach Ansicht des<br />

VI.<strong>Welt</strong>kongresses: "Alles das führt unvermeidlich da<strong>zu</strong>, daß der <strong>Dr</strong>uck des<br />

Imperialismus auf die kolonialen und halbkolonialen Länder jedesmal auf einer höheren<br />

Stufe reproduziert wird und einen immer stärkeren Gegendruck der sozialökonomischen<br />

Faktoren hervorruft, die durch den Imperialismus selbst geschaffen worden sind. Die<br />

607<br />

608<br />

609<br />

610<br />

611<br />

612<br />

613<br />

ebd.; Bd.3, S.190.<br />

ebd.; Bd.3, S.156.<br />

ebd.; Bd.2, S.33.<br />

ebd.; Bd.3, S.159.<br />

Vgl.: Internationale Beratung der kommunistischen und Arbeiterparteien - Moskau 1969;<br />

Berlin/DDR 1969.<br />

"Das ganze Geschwätz der Imperialisten und ihrer Lakaien über die Politik der<br />

Entkolonialisierung, die die imperialistischen Staaten durchführen, über die Förderung der<br />

>>freien Entwicklung der Kolonien

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