Eine Welt zu gewinnen! - Dr. Kai Schmidt-Soltau

Block (Proletariat, Bauernschaft und Kleinbürgertum). 555 Roy warnte, auf Anweisung
Moskaus, den 5.Parteitag der KPCh [27.4-5.5] vor einer "übertrieben radikalen" Haltung
in der Agrarfrage, "which could be dangerous for the bloc with the petty bourgeoisie". 556
Er entwickelte dort die Auffassung, daß die Agrarrevolution langsam und in Absprache
mit allen Teilen des Drei-Klassen-Blocks durchgesetzt werden sollte. Jedoch
verweigerte sich die Wuhaner Guomindang jeder Politik, die in diese Richtung ging.
Die chinesischen Kommunisten gaben nach und forderten die Bauern zur Ruhe auf, um
so weiterhin innerhalb der Guomindang zu arbeiten. 557
Für diese recht eigenartige Politik der chinesischen Kommunisten war nicht zuletzt die
Einschätzung, die Stalin und Kominternführung in Moskau entwickelt hatten,
verantwortlich. Weder gestanden sie die Niederlage, die die revolutionäre Bewegung
durch den Putsch Tschiang Kaischeks erlitten hatte, ein 558 , noch entsprachen ihre
Forderungen den konkreten Bedürfnissen der Revolution in China. 559 Stalin sprach im
Mai 1927 von der Agrarrevolution in China, als sei diese bereits in vollem Gange: "Da
China eine Agrarrevolution durchmacht; da ein Sieg der Agrarrevolution ein Sieg der
bürgerlich-demokratischen Revolution, ein Sieg der revolutionären Diktatur des
Proletariats und der Bauernschaft ist; da Nanking das Zentrum der nationalen
Konterrevolution, Wuhan aber das Zentrum der revolutionären Bewegung in China ist -
so ist es notwendig, die Wuhaner Kuomintang zu unterstützen, ist es notwendig, daß die
Kommunisten dieser Kuomintang angehören und an ihrer revolutionären Regierung
teilnehmen - unter der Bedingung, daß die führende Rolle des Proletariats und seiner
Partei sowohl innerhalb der Kuomintang als auch außerhalb der Kuomintang
gewährleistet wird." 560
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"In my speech at the opening of the Congress [5th Congress of the CCP (KPCh) -KSS], I said that
in the present period the base of the revolution will be the democratic bloc of the proletariat, the
peasantry, and the petty bourgeoisie, and that the proletariat will become the leading force of the
bloc" [Roy, M.N; The Proletariat and the Petty Bourgeoisie - 2nd speech on the Fifth Congress of
the CCP (KPCh) 3.5.27 -; in: Roy 1988; p.645.
ebd.; p.643; vgl. auch: North and Eudin 1963; p.211.
Kleinknecht 1980; S.252.
Vgl.: Stalin, J.W.; Zu Fragen der chinesischen Revolution 9.5.27; in: Stalin Werke; Bd.9, S.191-
206; und ders.; Eine Besprechung mit Studenten der Sun-Yat-Sen Universität 13.5.27; in: Stalin
Werke; Bd.9, S.207-232. "Der Umsturz Tschiang Kai-scheks wird von der Opposition [in der
KPdSU -KSS] vielfach als Niederlage der chinesischen Revolution eingeschätzt. Das ist ein Fehler.
Wer den Umsturz Tschiang Kai-scheks als Niedergang der Revolution einschätzt, der setzt sich in
Wirklichkeit für Tschiang Kai-schek ein, der setzt sich in Wirklichkeit dafür ein, daß man Tschiang
Kai-schek in die Wuhaner Kuomintang zurückholt. [...] In Wirklichkeit ist die Revolution im
ganzen mit dem Unsturz Tschiang Kai-scheks in eine höhere Phase ihrer Entwicklung eingetreten,
in die Phase der Agrarrevolution" [ebd.; S.225].
Vgl.: Die chinesische Frage auf dem 8.Plenum der EKKI Mai 1927; Hamburg 1928; S.54. Die
Kommunistische Internationale beschloß, in China nun eine "Agrarrevolution [durchzuführen],
einschließlich der Enteignung und Nationalisierung des Bodens, - das ist der grundlegende innere
sozialökonomische Inhalt der neuen Stufe der chinesischen Revolution" [ebd.; S.84]. Gleichzeitig
sollte jedoch das Bündnis mit der Guomindang ausgebaut werden: "Daraus folgt [aus der
Geschichte - KSS] weiter, daß die Politik der engen Zusammenarbeit zwischen den Linken und den
Kommunisten innerhalb der Kuomintang in der gegenwärtigen Etappe besondere Wirksamkeit und
besondere Bedeutung gewinnt, daß diese Zusammenarbeit das sich außerhalb der Kuomintang
herausbildende Bündnis der Arbeiter und Bauern widerspiegelt, daß ohne eine solche
Zusammenarbeit der Sieg der Revolution unmöglich ist" [Stalin Werke; Bd.9, S.196].
ebd.; S.255.
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