PDF: Download - Gemeinde Schmerikon

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26.06.2014 Aufrufe

Altlast am See – Situationsplan 1939 Impressum Herausgeberin Gemeinde Schmerikon Redaktion Claudio De Cambio Gestaltung und Druck ERNi Druck und Media AG www.ernidruck.ch 2 Gemeindeblatt Geländemulden, Bachtöbel, Kiesgruben und Steinbrüche. Als See anstossende Gemeinde, bot sich in Schmerikon, wie bei anderen Seegemeinden an, den Kehricht zu nutzen, um Land zu gewinnen. Die Menge und die Zusammensetzung der Abfälle führten dazu, dass die unbehandelte Ablagerung in erster Linie für die Gewässer zu einem unhaltbaren Zustand wurde. Die Schweiz setzte ab den sechziger Jahren auf die Verbrennung. Schmerikon schloss sich 1973 dem Zweckverband Kehrichtbeseitigung im Linthgebiet bei, die in Niederurnen eine Kehrichtverbrennungsanlage errichtete. Diese sehr geraffte Darstellung über den Umgang mit Abfall und Abwasser zeigt auf, dass der Mensch lernfähig ist. So ist der Zustand unserer Gewässer heute nachweislich um ein Mehrfaches besser als noch vor wenigen Jahrzehnten. Nicht in jedem Fall genügt es jedoch alleine den Umgang zu ändern. In ausgewählten Fällen muss der alte, belastende Zustand behoben werden. Dies ist insbesondere bei denjenigen Altablagerungen der Fall, aus denen wegen örtlicher Gegebenheiten oder der Zusammensetzung der abgelagerten Abfälle selbst nach zahlreichen Jahren noch Schadstoffe aus dem Deponiekörper an die Umwelt abgegeben werden. Nur solche Standorte sind sanierungsbedürftig und gelten als Altlast. Schmerikon verfügt über mehrere bekannte Deponiestandorte. Eine Altlast im Sinne des Gesetzes ist nach heutigem Kenntnisstand jedoch einzig die Deponie unmittelbar am See. Das Seeufer von Schmerikon hat im Verlauf der letzten zwei Jahrhunderte eine grosse Umgestaltung erlebt. Mit dem Bau der Rickenbahn wurde ein Damm über die Bucht gelegt und das ursprüngliche Seeufer, das entlang der Hauptstrasse verlief, vom See abgeschnitten. Bis Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Bereich zwischen Bahn- und ehemaliger Uferlinie verfüllt. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde dann südlich der Bahnlinie der See aufgefüllt. Ausgehend vom Bad am See wurde die Ufermauer sukzessive verlängert und hinterfüllt. Die letzten 60 Meter wurden zwischen 1939 und 1951 verfüllt. Als Füllmaterial wurde hier, aufgrund der wohl vorliegenden Notwendigkeit, einen Ablagerungsplatz in Dorfnähe zu haben, Kehricht deponiert. Ratsprotokolle und Korrespondenz belegen, dass im Auftrag und unter Anleitung der Gemeinde hier der Hauskehricht und wohl geringere Mengen Gewerbekehricht während zwölf Jahren abgelagert wurden. Der Abfall wurde regelmässig planiert; verrottbares Material hatte der zuständige Deponiewart in den See zu werfen. Fotomaterial belegt, dass die Mauer erst gegen Schluss abgeschlossen wurde. Lange Zeit erstreckte sich eine mit dem See kommunizierende Lagune bis zu den Geleisen. In den fünfziger und sechziger Jahren entstand auf der ehemaligen Deponie und dem östlich angrenzenden Gebiet die Kiesumschlagsanlage der Rheinkies AG. Nachdem bereits seit 1998 der Zustand der Altablagerung am See analysiert wurde, konnten die Untersuchungen erst mit dem Ende des defi nitiven Kiesumschlages 2011 im erforderlichen Umfang durchgeführt werden. Die Ergebnisse belegen nach Massgabe der geltenden Umweltschutzvorschriften die Sanierungsbedürftigkeit, wie das Bundesamt für Umwelt (BAFU) bestätigte. Es sicherte zudem die Übernahme von 40 Prozent der Sanierungskosten zu. Es vermag tatsächlich nach sechzig Jahren, in denen der Deponiekörper zu grossen Teilen vom Grundwasser gefl utet war, tatsächlich zu erstaunen, dass die Schadstoffe nicht bereits weitestgehend in den See ausgewaschen wurden. Die Analyseergebnisse zeigen ein anderes Bild. Offensichtlich war Altlast am See – Ufermauer 1951 (unten rechts im Bild)

Gemeindehaus-Splitter Geschätzte Schmerknerinnen und Schmerkner die Ufermauer dichter als angenommen und behinderte den Austausch. Die anstelle einer Sanierung erwogene Sicherung der Ufermauer und Deckelung der Altablagerung hätte ebenfalls hohe Kosten verursacht und den "schwarzen Peter" lediglich an die nächste Generation weitergegeben. An diese Massnahmen hätte der Bund nicht gezahlt. Die Sanierung erfolgt durch die Errichtung einer dichten Spundwand bis in eine Tiefe von 10 Meter rund um den Sanierungsperimeter. Im nächsten Arbeitsschritt wird die Deponie mittels Pumpen trocken gelegt, um anschliessend das Ausbaggern der Abfälle zu ermöglichen. Vor Ort wird der Aushub zwischengelagert und unter Berücksichtigung der Schadstoffbelastung triagiert. Per Strassentransport werden dann die Abfälle den Entsorgungsanlagen zugeführt, je nach Abfallqualität einer Deponie, einer Kehrichtverbrennungsanlage oder einem Zementwerk. Die Arbeiten sollten im Dezember abgeschlossen sein, worauf die Bauarbeiten für die Seeufergestaltung der Ortsgemeinde folgen. Die Arbeiten werden durch eine Arbeitsgemeinschaft Johann Müller AG / KIBAG Bauleistungen AG verrichtet. Die Bauleitung obliegt Staubli Kurath & Partner, Zürich. Die Gesamtkosten werden stark vom im Abschluss ermittelten Ausmass abhängen. Wenn sich die ausgeschriebenen Bedingungen bestätigen, könnten die Arbeiten mit ca. 2.5 Mio. Franken abgeschlossen werden. Félix Brunschwiler "Mehr Strassen erzeugen mehr Verkehr" haben wir in den vergangenen Wochen im Zusammenhang mit dem Kantonsratsbeschluss, die bindungsstrasse nach Gaster, als Umfahrung Verdes Städtchen Uznach, im nächsten Strassenbauprogramm in oberster Priorität zu behandeln, von den Projektgegnern mehrfach gehört. Diese Aussage ist im Grundsatz nicht falsch. Entscheidend ist jedoch, ob wir dies als Anlass zum Verzicht auf weitere Strassen, insbesondere Umfahrungsstrassen, nehmen. Es gilt jedoch weitere Kausalzusammenhänge zu berücksichtigen. Auch die Angebotserweiterung im öffentlichen Verkehr erhöht den Siedlungsdruck und die Mobilitätsnachfrage. Massgeblich die S-Bahn hat die Grenzen der Agglomeration Zürich bis ins Zürcher Oberland verschoben. Die Mobilität, unbesehen ob auf Strasse oder Schiene, beeinflusst den Immobilienmarkt sowie das gesellschaftliche Leben. Die hohen Investitionen in die Strassen- und Bahninfrastruktur in der Nachkriegszeit sind Grundpfeiler des Wirtschafts- und Wohlstandswachstums der Schweiz. Entscheidungen über Strassenbauten und Bahn- oder Busverbindungen tangieren immer auch Volkswirtschaft und Gesellschaft. Das Individuum als politischer Bürger, bzw. als politische Bürgerin muss die Frage beantworten, ob es die Grenzen des Wachstums als erreicht und eine Kehrwende durch grundsätzliche Ablehnung der weiteren Angebotserweiterung als angezeigt erachtet oder ob es die laufende Behebung von Engpässen und negativen Begleiterscheinungen befürwortet und ein weiteres stetiges Wachstum in Kauf nimmt. Die Politik muss Lösungen vorschlagen und Mehrheitsentscheide umsetzen. Die Gesellschaft muss mit den Konsequenzen leben. Es ist hierbei für Politik und Gesellschaft hilfreich, wenn das Individuum bei der Bestimmung seines Wohnortes, seines Arbeitsortes und der Wahl seines Transportmittels eine gewisse Übereinstimmung zu seiner Werthaltung als politischer Bürger/ politische Bürgerin zeigt. Über Strassenbaukredite und Budgets mit Ausgaben für den öffentlichen Verkehr stimmen wir bestenfalls einmal pro Jahr ab. Darüber, wie wir uns fortbewegen, hingegen täglich. Herzlichst grüsst Sie aus dem Gemeindehaus Inhalt Aus dem Gemeinderat 4 Abwasserverband Obersee 6 Bauamt 7 Allgemeines und Wissenswertes 8 Wasserversorgung 10 Kath. Kirchgemeinde Schmerikon 11 Jubilare 13 Kurz notiert 13 Feste Termine und Veranstaltungen 13 Erteilte Baubewilligungen 15 Félix Brunschwiler | Gemeindepräsident Gemeindeblatt Schmerikon Redaktionsschluss Ausgabe vor Weihnachten, Nr. 5: 3. Dezember 2013 Gemeindeblatt 3

Altlast am See –<br />

Situationsplan 1939<br />

Impressum<br />

Herausgeberin<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schmerikon</strong><br />

Redaktion<br />

Claudio De Cambio<br />

Gestaltung und Druck<br />

ERNi Druck und Media AG<br />

www.ernidruck.ch<br />

2 <strong>Gemeinde</strong>blatt<br />

Geländemulden, Bachtöbel, Kiesgruben und<br />

Steinbrüche. Als See anstossende <strong>Gemeinde</strong>, bot<br />

sich in <strong>Schmerikon</strong>, wie bei anderen Seegemeinden<br />

an, den Kehricht zu nutzen, um Land zu gewinnen.<br />

Die Menge und die Zusammensetzung<br />

der Abfälle führten dazu, dass die unbehandelte<br />

Ablagerung in erster Linie für die Gewässer zu einem<br />

unhaltbaren Zustand wurde. Die Schweiz<br />

setzte ab den sechziger Jahren auf die Verbrennung.<br />

<strong>Schmerikon</strong> schloss sich 1973 dem Zweckverband<br />

Kehrichtbeseitigung im Linthgebiet bei,<br />

die in Niederurnen eine Kehrichtverbrennungsanlage<br />

errichtete.<br />

Diese sehr geraffte Darstellung über den Umgang<br />

mit Abfall und Abwasser zeigt auf, dass der<br />

Mensch lernfähig ist. So ist der Zustand unserer<br />

Gewässer heute nachweislich um ein Mehrfaches<br />

besser als noch vor wenigen Jahrzehnten.<br />

Nicht in jedem Fall genügt es jedoch alleine den<br />

Umgang zu ändern. In ausgewählten Fällen muss<br />

der alte, belastende Zustand behoben werden.<br />

Dies ist insbesondere bei denjenigen Altablagerungen<br />

der Fall, aus denen wegen örtlicher Gegebenheiten<br />

oder der Zusammensetzung der abgelagerten<br />

Abfälle selbst nach zahlreichen Jahren<br />

noch Schadstoffe aus dem Deponiekörper an die<br />

Umwelt abgegeben werden. Nur solche Standorte<br />

sind sanierungsbedürftig und gelten als Altlast.<br />

<strong>Schmerikon</strong> verfügt über mehrere bekannte<br />

Deponiestandorte. Eine Altlast im Sinne des Gesetzes<br />

ist nach heutigem Kenntnisstand jedoch<br />

einzig die Deponie unmittelbar am See.<br />

Das Seeufer von <strong>Schmerikon</strong> hat im Verlauf der<br />

letzten zwei Jahrhunderte eine grosse Umgestaltung<br />

erlebt. Mit dem Bau der Rickenbahn wurde<br />

ein Damm über die Bucht gelegt und das ursprüngliche<br />

Seeufer, das entlang der Hauptstrasse<br />

verlief, vom See abgeschnitten. Bis Ende des<br />

19. Jahrhunderts wurde der Bereich zwischen<br />

Bahn- und ehemaliger Uferlinie verfüllt. In der<br />

ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde dann<br />

südlich der Bahnlinie der See aufgefüllt. Ausgehend<br />

vom Bad am See wurde die Ufermauer sukzessive<br />

verlängert und hinterfüllt. Die letzten 60<br />

Meter wurden zwischen 1939 und 1951 verfüllt.<br />

Als Füllmaterial wurde hier, aufgrund der wohl<br />

vorliegenden Notwendigkeit, einen Ablagerungsplatz<br />

in Dorfnähe zu haben, Kehricht deponiert.<br />

Ratsprotokolle und Korrespondenz belegen, dass<br />

im Auftrag und unter Anleitung der <strong>Gemeinde</strong><br />

hier der Hauskehricht und wohl geringere Mengen<br />

Gewerbekehricht während zwölf Jahren abgelagert<br />

wurden. Der Abfall wurde regelmässig<br />

planiert; verrottbares Material hatte der zuständige<br />

Deponiewart in den See zu werfen. Fotomaterial<br />

belegt, dass die Mauer erst gegen Schluss<br />

abgeschlossen wurde. Lange Zeit erstreckte sich<br />

eine mit dem See kommunizierende Lagune bis<br />

zu den Geleisen. In den fünfziger und sechziger<br />

Jahren entstand auf der ehemaligen Deponie<br />

und dem östlich angrenzenden Gebiet die Kiesumschlagsanlage<br />

der Rheinkies AG.<br />

Nachdem bereits seit 1998 der Zustand der Altablagerung<br />

am See analysiert wurde, konnten<br />

die Untersuchungen erst mit dem Ende des defi<br />

nitiven Kiesumschlages 2011 im erforderlichen<br />

Umfang durchgeführt werden. Die Ergebnisse<br />

belegen nach Massgabe der geltenden Umweltschutzvorschriften<br />

die Sanierungsbedürftigkeit,<br />

wie das Bundesamt für Umwelt (BAFU) bestätigte.<br />

Es sicherte zudem die Übernahme von 40<br />

Prozent der Sanierungskosten zu. Es vermag tatsächlich<br />

nach sechzig Jahren, in denen der Deponiekörper<br />

zu grossen Teilen vom Grundwasser gefl<br />

utet war, tatsächlich zu erstaunen, dass die<br />

Schadstoffe nicht bereits weitestgehend in den<br />

See ausgewaschen wurden. Die Analyseergebnisse<br />

zeigen ein anderes Bild. Offensichtlich war<br />

Altlast am See – Ufermauer 1951 (unten rechts im Bild)

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