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TauZone, Nr. 80<br />
Theater und Kultur April/Mai 2008 5<br />
Von Schlössern und <strong>Schlaatz</strong>en I.<br />
von Thomas Freyer // Uraufführung<br />
„Anfangen. Wir spielen jetzt<br />
hier!“ Fünf Menschen stehen auf<br />
einer Wiese am <strong>Schlaatz</strong>. Sie kommen<br />
aus <strong>de</strong>m Theater. Das Hans-<br />
Otto-Theater schickt die Schauspieler<br />
seines Jungen Theaters in<br />
ein Wohngebiet Potsdams, <strong>de</strong>ssen<br />
Bewohner ihren ganz eigenen<br />
Alltag leben. Genau dieser wird<br />
ab <strong>de</strong>m 26. April bereichert.<br />
Das Junge Theater kommt zu<br />
Ihnen. Das Junge Theater kommt<br />
an <strong>de</strong>n <strong>Schlaatz</strong>. Es spielt vor Ihrer<br />
Haustür, wo sonst nur die<br />
Kin<strong>de</strong>r spielen. Das Leben <strong>de</strong>r<br />
Einwohner wird für 70 Minuten<br />
Es ist wie<strong>de</strong>r soweit, wie seit<br />
mehr <strong>als</strong> 40 Jahren wird auch in<br />
diesem Frühjahr die neue Saison<br />
<strong>de</strong>s Fanfarenzuges Potsdam eröffnet,<br />
diesmal am Donnerstag, <strong>de</strong>m<br />
1. Mai, 14.30 Uhr, im Stadion<br />
Luftschiffhafen. Der Fanfarenzug<br />
zeigt wie schon Tradition seine<br />
neue Show, an <strong>de</strong>r natürlich in<br />
<strong>de</strong>r Winterzeit viel geübt, verbessert<br />
und Neues eingefügt wur<strong>de</strong>.<br />
Der Nachwuchs darf, auch das<br />
ist seit Jahren Tradition, sein<br />
Können das erste Mal vor einem<br />
Publikum zeigen. Das spornt natürlich<br />
auch an, eines Tages einen<br />
Platz in <strong>de</strong>r Musikschauformation<br />
zu erhalten.<br />
Der Fanfarenzug Potsdam bekommt<br />
wie<strong>de</strong>r musikalische Unterstützung<br />
vom Lan<strong>de</strong>spolizeiorchester<br />
Bran<strong>de</strong>nburg unter Leitung<br />
von Peter Vierneisel und<br />
vom Fanfarenzug Berlin unter<br />
<strong>de</strong>r Stabführung von Hendryk<br />
Psykalla.<br />
Rechtzeitiges Erscheinen sichert<br />
die besten Plätze. Der Kartenverkauf<br />
beginnt am 07.04.2008.<br />
auf die Amphitheaterbühne am<br />
Schilfhof gebracht – und ins Rampenlicht<br />
gerückt. Der alltägliche<br />
Bewohner wird zum Hel<strong>de</strong>n.<br />
Und für die, die nicht am <strong>Schlaatz</strong><br />
leben, verwan<strong>de</strong>lt sich <strong>de</strong>r Ort in<br />
ein Ausflugsziel. Der <strong>Schlaatz</strong> ist<br />
immer eine Reise wert – durch<br />
dieses Theaterstück umso mehr.<br />
„Wir befin<strong>de</strong>n uns in einem<br />
Wohngebiet mit eigenem Flair,<br />
viel Grün und Stadtteil verbun<strong>de</strong>nen<br />
Alleen. Ausreichend Parkplätze<br />
und mo<strong>de</strong>rne Kin<strong>de</strong>rspielplätze<br />
garantieren, dass man sich<br />
hier wohlfühlen kann“, heißt es<br />
im Stück. Der Autor Thomas<br />
Freyer hat sich „<strong>Schlaatz</strong>er“ erdacht:<br />
es wer<strong>de</strong>n Geschichten<br />
von Menschen erzählt, die an <strong>de</strong>n<br />
<strong>Schlaatz</strong> ziehen und sich dort ein<br />
Zuhause errichten. Geschichten<br />
von Menschen, die sich neu einleben<br />
wollen. Menschen, die wie<strong>de</strong>rkehren.<br />
Hier wohnen ist okay,<br />
aber leben?<br />
Wir begegnen Rainer, <strong>de</strong>r<br />
immer „Ruhe“ aus <strong>de</strong>m Fenster<br />
brüllt. Wir begegnen Johanna,<br />
die mit ihrem Vater zusammen<br />
wohnt. Wir treffen auf Monika,<br />
die Bockwürste am Hauptbahnhof<br />
verkauft. Henri wird langsam<br />
wahnsinnnig, da er aus einer<br />
Großstadt zurückkehrt und nicht<br />
weiß, warum er wie<strong>de</strong>r am Anfang<br />
en<strong>de</strong>t. „Ein Nashorn! Henri<br />
kann es kaum glauben. Er steht<br />
auf seinem kleinen Balkon, hat<br />
sich gera<strong>de</strong> eine Zigarette angezün<strong>de</strong>t,<br />
wollte gera<strong>de</strong> an Nicole<br />
<strong>de</strong>nken, zumin<strong>de</strong>st aber an die<br />
Liebe allgemein und erblickt<br />
direkt vor <strong>de</strong>m Eingang seines<br />
Blocks ein Nashorn“.<br />
Sie alle wohnen in einem <strong>de</strong>r<br />
Plattenbauten, in <strong>de</strong>m Tausen<strong>de</strong><br />
Saisoneröffnung <strong>de</strong>s Fanfarenzuges Potsdam<br />
Erhältlich sind die Eintrittskarten<br />
in <strong>de</strong>r MAZ- Ticketeria im<br />
Stern-Center, <strong>de</strong>r MAZ-Pyrami<strong>de</strong>,<br />
Friedrich- Engels- Str., <strong>de</strong>r<br />
MAZ-Geschäftsstelle in <strong>de</strong>r<br />
Friedrich- Ebert- Str., <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>nzentren<br />
<strong>de</strong>r Stadtwerke und<br />
bei <strong>de</strong>r Firma Stark in <strong>de</strong>r Karl-<br />
Liebknecht-Straße.<br />
In <strong>de</strong>r Winterpause wur<strong>de</strong> im<br />
Fanfarenzug Potsdam wie<strong>de</strong>r viel<br />
geübt, getüftelt und es ist ein<br />
neuer Titel einstudiert wor<strong>de</strong>n.<br />
Zum Richtfest <strong>de</strong>r Metropolishalle<br />
im Filmpark Babelsberg am<br />
29.2.2008 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r neue Titel<br />
<strong>de</strong>s Fanfarenzuges Potsdam vorgestellt.<br />
Passend heißt <strong>de</strong>r neue<br />
Titel „Metropolis“.<br />
Der Titel, <strong>de</strong>r wie<strong>de</strong>r eigens<br />
vom Potsdamer Berufsmusiker<br />
Bernhard Bosecker für <strong>de</strong>n Fanfarenzug<br />
Potsdam arrangiert wur<strong>de</strong>,<br />
ist <strong>de</strong>r neue Eröffnungstitel<br />
<strong>de</strong>r Musikschau 2008 <strong>de</strong>s Fanfarenzuges<br />
Potsdam. Die Potsdamer<br />
können gespannt sein.<br />
Das Original <strong>de</strong>s neuen Titels<br />
heißt „Fanfare for the Common<br />
Premiere: 26. April 2008<br />
// 19:30 Uhr // Amphitheater im<br />
Schilfhof am <strong>Schlaatz</strong> // 29.<br />
April / 19.30 Uhr // 8., 21., 22.,<br />
29, 31. Mai / 19.30 Uhr<br />
Mit Ulla Schlegelberger, Jenny<br />
Weichert, Matthias Hörnke,<br />
Peter Wagner, Alexan<strong>de</strong>r<br />
Weichbrodt // Regie Ulrike<br />
Hatzer // Ausstattung Susanne<br />
Füller // Dramaturgie Andreas<br />
Steudtner // Digitale Interaktion<br />
Stephan Thiel<br />
von Menschen nebeneinan<strong>de</strong>r<br />
leben – und sich manchmal sogar<br />
flüchtig begegnen. So wie sich die<br />
Menschen begegnen, begegnen<br />
sich auch Vergangenheit und momentane<br />
Wirklichkeit. Dabei<br />
steigt im Viertel das Wasser und<br />
droht von Nashörnern überrannt<br />
zu wer<strong>de</strong>n. Sie kommen und betrachten<br />
die Bewohner wie Tiere<br />
im Zoo. Die Bewohner bekommen<br />
nasse Füße – bald steigt das<br />
Wasser bis zu <strong>de</strong>n Knien. Kehrt<br />
<strong>de</strong>r Sumpf zurück?<br />
Das Junge Theater verlegt seine<br />
Bühne an <strong>de</strong>n <strong>Schlaatz</strong> und<br />
lädt alle Bewohner zu einem etwas<br />
an<strong>de</strong>ren Theatererlebnis ein:<br />
zu einem Theaterbesuch am<br />
<strong>Schlaatz</strong>.<br />
Man“ (Die Fanfare für <strong>de</strong>n einfachen<br />
Mann) und wur<strong>de</strong> 1942<br />
von Aaron Copland für das<br />
Cincinnati Symphony Orchestra<br />
komponiert.<br />
Dieses Jahr fällt <strong>de</strong>r 1. Mai auf<br />
<strong>de</strong>n Feiertag Christi Himmelfahrt.<br />
Für diesen Ausnahmetag<br />
<strong>de</strong>r Saisoneröffnung <strong>de</strong>s Fanfarenzuges<br />
Potsdam hat sich das,<br />
über Jahre kreativ erprobte Team,<br />
einige zum Showprogramm passen<strong>de</strong><br />
Gags für das treue Publikum<br />
einfallenlassen, wie z.B. welcher<br />
Mann kann am längsten<br />
einen Ton auf <strong>de</strong>r Fanfare blasen.<br />
Mal sehen, ob es kräftige<br />
Männer schaffen, <strong>de</strong>n Ton ca. 30<br />
Sekun<strong>de</strong>n zu halten, <strong>de</strong>nn das ist<br />
<strong>de</strong>r Durchschnitt, <strong>de</strong>n die aktiven<br />
Fanfarenzugbläser schaffen müssen.<br />
Wer <strong>de</strong>n Ton am längsten<br />
halten kann, bekommt, es ist ja<br />
Männertag, auch ein Männertagsgetränk.<br />
Also, es kann schon<br />
mal fleißig geübt wer<strong>de</strong>n.