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Der deutsche Schiffbau - Schiff & Hafen

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Steuerrechts, Senkung der Arbeitskosten<br />

sowie Beschäftigungsausgleich.<br />

Die Rahmenbedingungen<br />

verbessern<br />

Im Arbeitsrecht wäre eine erweiterte<br />

Möglichkeit zur befristeten Einstellung von<br />

Arbeitnehmern wünschenswert. Nach geltendem<br />

Recht können Mitarbeiter, die<br />

bereits früher einmal im Unternehmen tätig<br />

waren, nicht befristet beschäftigt werden.<br />

Eine flexiblere Handhabung läge sowohl<br />

im Interesse der ehemaligen Mitarbeiter<br />

als auch der Unternehmen. Beim Kündigungsschutz<br />

sollte über eine Wahlmöglichkeit<br />

des Arbeitnehmers nachgedacht werden,<br />

gegen Vereinbarung einer Abfindung<br />

auf eine Sozialauswahl zu verzichten. Dies<br />

würde Neueinstellungen begünstigen.<br />

Gesetzliche Voraussetzungen sollten<br />

zudem für die Einführung einer Lebensarbeitszeit<br />

und für die Einführung eines Investiventgelts<br />

(Umwandlung von Arbeitszeitkonten<br />

in Beteiligungen) und deren Absicherung<br />

geschaffen werden. Hierdurch würde<br />

eine flexiblere Gestaltung der (Lebens-)<br />

Arbeits zeit<br />

ermöglicht<br />

und zugleich ein<br />

Beitrag zur Eigenkapitalstärkung<br />

der<br />

Unternehmen<br />

geleistet<br />

werden. Daneben bleibt aus<br />

der Sicht der <strong><strong>Schiff</strong>bau</strong>industrie,<br />

wie für die gesamte <strong>deutsche</strong> Industrie,<br />

die Senkung der Lohnnebenkosten<br />

ein übergeordnetes Ziel, da sich diese im<br />

internationalen Vergleich zu einem spürbaren<br />

Wettbewerbsnachteil entwickelt haben.<br />

Weiterhin unbefriedigend stellt sich die<br />

steuerrechtliche Situation für die <strong><strong>Schiff</strong>bau</strong>industrie<br />

dar. Die Änderungen des<br />

<strong>deutsche</strong>n Steuerrechts in den letzten Jahren<br />

haben nicht in genügendem Maße auf<br />

die Besonderheiten des <strong><strong>Schiff</strong>bau</strong>s Rücksicht<br />

genommen. Beispielsweise führt die<br />

2003 beschlossene Mindestbesteuerung<br />

bei den Werften mit ihren jahresübergreifenden<br />

Projekten zu einer Substanzbesteuerung,<br />

die den Unternehmen die für<br />

Innovationen und Investitionen notwendige<br />

Liquidität entzieht. Hinzu kommt,<br />

dass die steuerlichen Rahmenbedingungen<br />

den Werften die Bildung der aufgrund<br />

des hohen technologischen Garantierisikos<br />

notwendigen Garantierückstellungen<br />

erschweren und schon zu erheblichen<br />

Auseinandersetzungen mit den Finanzämtern<br />

geführt haben. Eine werftenspezifische<br />

Korrektur der Mindestbesteuerung<br />

sowie die Einführung einer branchengerechten<br />

Nichtaufgriffsgrenze für Garantierückstellungen<br />

sind somit dringend erforderlich.<br />

Sie sind auch schnell realisierbar,<br />

da beide Änderungen im Erlasswege, und<br />

damit ohne Gesetzesänderung, möglich<br />

wären.<br />

Forschung, Entwicklung und Innovation<br />

gepaart mit der Fortsetzung der verlässlichen<br />

martimen Politik durch die Bundesregierung<br />

und Aktionen zur Nachwuchsrekrutierung<br />

bilden das Fundament für<br />

den weiteren Erfolg der <strong><strong>Schiff</strong>bau</strong>industrie<br />

in Deutschland. Um die Schlagkraft<br />

und die Wettbewerbsfähigkeit der <strong>deutsche</strong>n<br />

<strong><strong>Schiff</strong>bau</strong>industrie zu stärken, muss<br />

es gelingen, die Initiativen der Industrie,<br />

der Politik und des Sozialpartners in diesen<br />

Feldern zu bündeln und bis zur 5. Maritimen<br />

Konferenz Ende des Jahres zu einer<br />

Gesamtstrategie zusammen zu führen.<br />

www.vsm.de<br />

SCHIFFBAU INDUSTRIE 1/2006 7

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