Jahrgang 8 ISSN 1611-227X 16. Oktober 2010 Nr. 10 - Schibri-Verlag
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<strong>Nr</strong>. <strong>10</strong>/<strong>20<strong>10</strong></strong> - 31 - PASEWALKER NACHRICHTEN<br />
SENIORENSTADTRUNDFAHRTEN <strong>20<strong>10</strong></strong><br />
DB will Warteraum und Empfangshalle in diesem Jahr sanieren<br />
(PN/Nau). Im September hatte der Bürgermeister<br />
wieder die Senioren zu Rundfahrten<br />
eingeladen. Zu den insgesamt drei<br />
Gelegenheiten hatten sich 314 ältere Bürger<br />
eingefunden. Der Zuspruch ist ungebrochen.<br />
Eine Station der Rundfahrten war in diesem<br />
Jahr der Bahnhof. Während sich die<br />
Zufahrtsstraße und der Vorplatz trist wie eh<br />
und je zeigen, machen die Bahnsteige seit<br />
einiger Zeit etwas her. Auch auf den Einfluss<br />
der Stadt sei es zurückzuführen, dass<br />
die Überdachung der Bahnsteige denkmalgerecht<br />
saniert wurde, sagte zur Begrüßung<br />
Bürgermeister Rainer Dambach. Bei den<br />
Oberflächenbelägen und der Wegeführung<br />
waren die neuesten Standards behindertengerechten<br />
Bauens berücksichtigt worden,<br />
erklärten die Vertreter der Bahn, die eigens<br />
aus Stralsund angereist waren. Lifte, ausgeklügelte<br />
Beleuchtung, verschiedene Oberflächen,<br />
Hinweise in Brailleschrift, Notrufsäule,<br />
kleine Abstände zwischen Perron<br />
und Trittstufe – alles das erleichtert auch<br />
dem älteren oder behinderten Menschen<br />
den Antritt einer Bahnreise.<br />
Die Hälfte reist mit dem Zug<br />
Für Menschen, die an den Rollstuhl gebunden<br />
sind, steht eine fahrbare Hebebühne<br />
bereit, demonstrierten Toni Vanselow und<br />
Chris Wolski aus dem Bereich Station und<br />
Service. Außerdem gibt es einen Mobilitätsservice,<br />
der vor Reiseantritt angefordert<br />
werden kann (sh. Kasten) und der besondere<br />
Hilfestellung gewährt, z. B. bei Gruppenfahrten<br />
oder bei der Abholung von zu<br />
Hause. Auf eine Zwischenfrage Vanselows,<br />
wer denn mit der Bahn reise, meldete sich<br />
spontan rund die Hälfte der Rundfahrt-Teilnehmer<br />
am <strong>16.</strong> September. – Mithin ein<br />
Indiz, wie die Bahn bei Älteren angenommen<br />
wird.<br />
Bürgermeister Rainer Dambach begrüßt seine Gäste und betätigt sich als Stadtführer.<br />
Besichtigung des Pasewalker Bahnhofs<br />
Empfangshalle verschönern<br />
Sind die Bahnsteige seit Februar 2009 fit,<br />
weiß die Bahn mit dem Umfeld ihrer Station<br />
derzeit nicht viel anzufangen. Pasewalk<br />
wird immerhin von rund 1.<strong>10</strong>0 Reisenden<br />
täglich angesteuert und ist damit<br />
kein kleiner Bahnhof. Die sich kreuzenden<br />
Linien von und nach Stettin bzw. quer<br />
durchs Bundesland lassen auch für die Zukunft<br />
hoffen. Jedenfalls halte der Konzern<br />
am Bahnhof Pasewalk fest, war am Rande<br />
zu erfahren. Es gibt Überlegungen, die Fassade<br />
des stattlichen Empfangsgebäudes zu<br />
sanieren. Dazu werden Gespräche mit der<br />
Stadt geführt. Noch in diesem Jahr sollen<br />
die Empfangshalle und der Warteraum verschönert<br />
werden.<br />
Zu viert auf einer Bank<br />
Weitere Stationen der diesjährigen Stadtrundfahrten<br />
waren das neue Solarfeld auf<br />
dem vormaligen Gaswerk und das feuerwehrtechnische<br />
Museum. Besonders im sanierten<br />
und wiedereröffneten Schulhaus in<br />
der Baustraße kam so manche Erinnerung<br />
an die Schulzeit hoch, so auch bei Erika Ermisch,<br />
die hier vor Jahrzehnten die Bank<br />
gedrückt hat, noch zu Zeiten von Schiefertafel,<br />
Griffel und Schwämmchen, unentbehrlichem<br />
Zubehör eines Grundschülers<br />
vor Jahrzehnten, das heute nur noch im Museum<br />
zu bestaunen ist. Frau Ermisch fand<br />
die alten Schulbänke ihrer Kinderzeit auch<br />
nicht schlecht. Meist zu dritt oder zu viert<br />
auf einer Bank, war es mit dem fest verbundenen<br />
Tisch vor sich leicht, auch mal<br />
Unfug zu machen, ohne dass der Lehrer einen<br />
erwischte, erinnerte sich die Seniorin<br />
mit einem Schmunzeln.