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Jahrgang 11 ISSN 1611-227X 21. Dezember 2013 ... - Schibri-Verlag

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PASEWALKER NACHRICHTEN - 22 - Nr. 12/<strong>2013</strong><br />

Kultur und Museum<br />

Hulda Meister – ein neuer Stern am Pasewalker Himmel<br />

(PN/EE). Bisher dachten die Pasewalker,<br />

nur „große“ Männer habe die Stadt hervorgebracht.<br />

Dem widersprach nun eine<br />

Frau. Hulda Meister (1846–1918), die zwar<br />

nicht in Pasewalk geboren, aber hier aufgewachsen<br />

und zur Schule gegangen ist.<br />

„Bekannt geworden ist sie eigentlich über<br />

ihren Mann, Leopold von Sacher-Masoch<br />

(1836–1895)“, berichtet Dr. Marion Kobelt-Groch<br />

von der Universität Hamburg,<br />

die das Leben dieses im 19. Jahrhundert<br />

sehr bekannten Schriftstellers erforscht und<br />

so auch auf die außergewöhnliche Frau aus<br />

Pasewalk stieß. Eine Zufallsentdeckung,<br />

die der Museumschefin, Anke Holstein,<br />

nicht nur interessante Telefongespräche<br />

bescherte, sondern ihr und den Pasewalkern<br />

ganz neue Einblicke in Pasewalks Geschichte<br />

offerierte. Anke Holstein erhielt<br />

jedenfalls einen Anruf von der in Timmendorf<br />

lebenden Historikerin, mit Nachfragen<br />

zu Vor- beziehungsweise Nachfahren der<br />

Hulda Meister. Schnell war das Interesse<br />

geweckt. Eine Einladung folgte. Aber alle<br />

wichtigen Informationen aus dem Leben<br />

der Frau wie; wo wohnte die Familie, wo<br />

ging sie zur Schule, fehlen. Gewiss ist nur,<br />

dass sie 1846 in Strasburg geboren wurde,<br />

in Stettin das Lehrerinnenseminar besuchte<br />

und sich zur Lehrerin ausbilden ließ. Ein<br />

schwerer Schicksalsschlag in jungen Jahren,<br />

der kleine Bruder der Hulda Meister<br />

starb, veranlasste die Familie nach Pasewalk,<br />

in die Geburtsstadt des Vaters, zu<br />

ziehen. Vater Wilhelm Meister hatte ein<br />

Juweliergeschäft in der Königsstraße, der<br />

heutigen Baustraße. Das Leben der Familie<br />

soll außerdem eng mit den Kürassieren<br />

verbunden gewesen sein. Die außergewöhnliche<br />

Auffassungsgabe der jungen<br />

Frau erlaubten ihr nicht nur das Lehrerinnenseminar<br />

zu besuchen, sondern auch<br />

eine anschließende Ausbildung am Berliner<br />

Konservatorium. Eine besondere Begabung<br />

hat die Pasewalkerin für Sprachen.<br />

Ihre erste Reise als Gouvernante führte sie<br />

nach England. Doch nicht einfach so, bevor<br />

sie sich auf den Weg begab, lernte sie<br />

die Landessprache. Weitere Reisen folgten<br />

nach Schottland, Chile, Costa Rica,<br />

Pompee. Perfekt spricht sie zu jener Zeit<br />

Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch<br />

und Portugiesisch. Ihre außergewöhnlichen<br />

Sprachkenntnisse öffnen der<br />

nun schon nicht mehr ganz jungen Frau,<br />

damals mussten Lehrerinnen unverheiratet<br />

bleiben (diese Regelung bestand bis<br />

1957), weitere Türen. Eine Zeitschrift, die<br />

Beiträge von Verfassern aus ganz Europa<br />

veröffentlichte, suchte eine Übersetzerin.<br />

Die Pasewalkerin bewarb sich und erhielt<br />

die Stellung. Neben vielen interessanten<br />

Schriftstellern jener Zeit lernt sie auch Leopold<br />

von Sacher-Masoch, ihren späteren<br />

Mann, kennen. Er war zu seiner Zeit ein<br />

viel gelesener, populärer Schriftsteller. Seine<br />

zahlreichen Romane und seine ebenso<br />

zahlreichen Novellen waren teils als exotische,<br />

immer spannende, ja sogar als moralische<br />

Lektüre beliebt. Darunter auch der<br />

Roman „Venus im Pelz“. Als einer der Ersten<br />

zeichnete er ein realistisches Bild der<br />

Juden. «Für die damalige Zeit musste das<br />

Leben der Hulda Meister und des Leopold<br />

von Sacher-Masoch als sehr liederlich erscheinen“,<br />

versichert die Historikerin Marion<br />

Kobelt-Groch. Als sie 1890, nach der<br />

Trennung von der ersten Frau Wanda, heirateten,<br />

gab es schon drei gemeinsame Kinder:<br />

Marfa, Olga und Ramon. Sie zogen in<br />

das Landhaus in Lindheim (Hessen) mit einem<br />

parkartigen Garten, dass Hulda, Edle<br />

von Sacher-Masoch, 1886 gekauft hatte.<br />

Leopold stirbt 1895. Pläne für einen Neubeginn<br />

müssen aus finanziellen Gründen<br />

verworfen werden. Um die Familie durchzubringen,<br />

übersetzt sie weiter Bücher.<br />

Lindheim bleibt der letzte Wohnsitz. Eine<br />

Gedenktafel erinnert an die einstigen Bewohner.<br />

Die Historikerin sucht noch weiter<br />

nach Spuren der Nachfahren der Familie<br />

Meister aus Pasewalk. Die meisten Berichte<br />

hat sie von der 93-jährigen Mechthild<br />

Saternus erhalten. Die in Frankreich<br />

lebende alte Dame will so das Andenken<br />

an ihre berühmten Großeltern wach halten.<br />

(PN/EE). Michael Hirte, sein Name steht<br />

wohl wie kaum ein anderer für eine Erfolgsgeschichte.<br />

Der einstige Kraftfahrer<br />

und Gewinner der Show „Das Supertalent“<br />

2008, begeisterte die Gäste im Kulturforum<br />

Historisches U mit seinen Melodien,<br />

die unter die Haut gingen. Mit dabei hatte<br />

er Ronny Weiland, den gelernten Steinmetzmeister<br />

und die Mario Frank Band.<br />

Die kraftvolle Stimme des Bassbaritons,<br />

die bis in die dunkelsten Tiefen reicht, faszinierte<br />

die Besucher besonders mit der Interpretation<br />

der russischen Volksweisen.<br />

Standing Ovations und Rufe nach Zugaben<br />

waren der schönste Lohn für die Künstler.<br />

Die Zuschauer jedenfalls waren „hin und<br />

weg“. „Ich hätte nie gedacht, dass es so<br />

schön wird“, ist nur eine Meinung.<br />

„Liebesgrüße auf der Mundharmonika“<br />

Foto: Ernst

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