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Rezeption und Tradierung als Komplexes ... - Maximilian Schich

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II.5 <strong>Tradierung</strong> <strong>als</strong> gerichtetes Netzwerk 67<br />

rungsverhältnisses im CENSUS besprochen. Danach wird kurz eine erweiterte<br />

Abbildungsmöglichkeit der <strong>Tradierung</strong> vorgestellt, auf die bestehenden Einschränkungen<br />

des CENSUS hingewiesen sowie das Netz der <strong>Tradierung</strong>, soweit<br />

im CENSUS vorhanden, genauer vorgestellt. Abschliessend folgen einige Beispiele<br />

aus der THERMAE-Datenmenge.<br />

Zur Abbildung der <strong>Tradierung</strong> waren im CENSUS vor August 2003 drei Links<br />

definiert: Der Link von der Kopie zum Archetyp, der Link vom Archetyp zur Kopie<br />

sowie der Link Parallelkopie zwischen den einzelnen Kopien (vgl. Abb. 33).<br />

Die ersten beiden Links ließen sich ganz einfach zu einem einzigen Link mit<br />

automatischem Rücklink zusammenfassen. Eingegeben wird seither nur der Link<br />

von der Kopie zur Archetype; der Rücklink wird automatisch generiert.<br />

Vor der Automatisierung war es notwendig, das Verhältnis jeweils an zwei Punkten<br />

zu hinterlegen – eine Red<strong>und</strong>anz die schließlich zu einer Fehlerquote von<br />

insgesamt 18% geführt hat. Der Link konnte in diesen Fällen nur in eine Richtung<br />

verfolgt werden. Die Korrektur gestaltete sich sehr einfach, da die heutige Definition,<br />

abgesehen vom automatischen Rücklink, prinzipiell der von Nesselrath<br />

definierten Urform entspricht.<br />

Der Link Parallelkopie beinhaltete eine weitere Red<strong>und</strong>anz, weil er Information<br />

abbildete, die eigentlich bereits in der in der Linkstruktur des Archetyplinks<br />

enthalten ist. Man führte das Parallelkopienverhältnis in erster Linie ein um<br />

Gruppen von Kopien zu verbinden, deren gemeinsamer Archetyp beziehungsweise<br />

deren darüber liegende genaue Affiliation über mehrere Archetypen unbekannt<br />

war. Nesselrath hebt hervor, dass dieses Verhältnis wesentlich häufiger ist <strong>als</strong> eine<br />

klar erkennbare Abhängigkeit. Überzeugend wird seine Argumentation anhand<br />

von fünf ausführlichen Beispielen. 125<br />

Die Lösung der Problematik durch einen Parallelkopie-Link erscheint auf den<br />

ersten Blick sinnvoll, enthält aber einen mathematischen Haken bei der Eingabe:<br />

Die Anzahl der zu vergebenden Links steigt wesentlich schneller <strong>als</strong> die Anzahl<br />

der vorhandenen Parallelkopien. Auf n gleichartige Kopien kommen n(n-1) zu<br />

vergebende Links, da man bei jeder Einzelnen auf alle anderen verweisen muss.<br />

Kopie1a<br />

Kopie1a<br />

Kopie1<br />

Kopie1<br />

Archetyp<br />

Archetyp<br />

Kopie1b<br />

Kopie1b<br />

Linkarten:<br />

zum Archetyp (manuell vergeben)<br />

Kopie1<br />

Kopie1<br />

automatischer Rücklink<br />

zur Kopie (manuell vergeben)<br />

vor Juli 2003<br />

seit Juli 2003<br />

Parallelkopie (manuell vergeben)<br />

Abb. 33. Die Definition der <strong>Tradierung</strong> im CENSUS wurde im Juli 2003 auf Vorschlag des Verfassers geändert.

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