25.06.2014 Aufrufe

Rezeption und Tradierung als Komplexes ... - Maximilian Schich

Rezeption und Tradierung als Komplexes ... - Maximilian Schich

Rezeption und Tradierung als Komplexes ... - Maximilian Schich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

52<br />

II. Komplexe Netzwerke<br />

Die zugehörige Frage ist nun beidseitig global: Wie viele Monumentkomplexe<br />

werden von wie vielen Dokumentkomplexen abgebildet beziehungsweise erwähnt?<br />

Die zugehörige Abb. 19 zeigt daher die tatsächliche Hitliste 100 der Antiken<br />

Monumente im Census. Ganz oben stehen bezeichnenderweise viele Triumphbögen.<br />

Eine Tatsache, die nicht wirklich überraschend ist, passen sie doch sowohl in<br />

skulpturzentrierte wie architekturzentrierte Dokumentzusammenhänge.<br />

So mancher Leser wird an dieser Stelle denken, dass im CENSUS nur ein paar<br />

wenige Monumente wie das Pantheon oder der Laokoon vollständig behandelt<br />

werden. Der Rest ist scheinbar für das CENSUS-Projekt außer Interesse. Ein<br />

Vorwurf, der nicht nur einmal auch von ausgesprochenen Kennern der Materie<br />

geäußert worden ist. 101<br />

Dass dem nicht so ist, wird unten am Phänomen der Selbstähnlichkeit gezeigt<br />

(siehe S. 56 <strong>und</strong> Abschni V.1 s.v. Selbstähnlichkeit). Zunächst erfolgt jedoch ein<br />

sehr aufschlussreicher Vergleich mit anderen komplexen Netzwerken. Zu diesem<br />

Zweck wird unser Diagramm logarithmisch skaliert.<br />

Abb. 20 zeigt dieselben Daten wie Abb. 18. Man beachte, dass ein Punkt links<br />

oben im jeweiligen Diagramm sehr viele Monumente repräsentiert, rechts unten<br />

hingegen sehr wenige. Es gibt schließlich tausende Monumente mit nur einem<br />

Dokument, jeweils nur eines mit 138, 117 oder 108 Dokumenten. In der logarithmischen<br />

Projektion ergibt sich daraus rechts unten eine Streuung.<br />

Um diese Streuung zu eliminieren,<br />

kann man die Verteilung noch in<br />

einer drien allgemein anerkannten<br />

Art <strong>und</strong> Weise darstellen, indem<br />

man so wie in Abb. 22 die so genannte<br />

kumulative Wahrscheinlichkeit<br />

der Degree–Verteilung anträgt. Sta<br />

<strong>als</strong>o die Werte einzubringen, wie<br />

viele Monumente so <strong>und</strong> so viele<br />

Dokumente besitzen, verzeichnet<br />

man hier die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass ein Monument eine bestimmte<br />

Anzahl oder mehr Dokumente<br />

besitzt.<br />

Beide Projektionsweisen finden in<br />

der Forschung zu komplexen Netzwerken<br />

breite Verwendung. (siehe<br />

auch Abschni V.1).<br />

Abb. 20. Alternative Verteilung des Monument-IN-Grades im<br />

CENSUS in logarithmischer Projektion. Die globale Monumentfrage<br />

ist hier mit der globalen Dokumentfrage kombiniert.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!