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Rezeption und Tradierung als Komplexes ... - Maximilian Schich

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46<br />

II. Komplexe Netzwerke<br />

Da es keinen Allgemeingültigkeitsanspruch geben kann, dienen die Bäume der<br />

Monumente <strong>und</strong> Dokumente im CENSUS wie in der THERMAE-Datenmenge<br />

primär der Rekonstruktion von <strong>Rezeption</strong> <strong>und</strong> <strong>Tradierung</strong>.<br />

Hierzu ist die entsprechende Unterteilung nützlich, da nur so, die im Folgenden<br />

vorgestellten, Gr<strong>und</strong>fragen möglich werden. Ausschliesslich in diesem Zweck<br />

liegt ihre Notwendigkeit.<br />

Globale, lokale <strong>und</strong> metalokale Fragen<br />

Im Gegensatz zu einigen speziellen naturwissenschalichen Zeitschrienartikeln<br />

enthalten kunsthistorisch-archäologische Dokumente, wie die meisten geisteswissenschalichen<br />

Publikationen nicht nur eine einzige Idee. Monumente werden o<br />

nur zum Teil dokumentiert. Dokumente beziehen sich ihrerseits ebenfalls o nur<br />

zum Teil auf ein bestimmtes Monument.<br />

Zum Zweck der besseren Explikation von Bezüglichkeiten, ergibt sich daraus<br />

zusammen die Notwendigkeit der Unterteilung. Die Teilung entspricht im Prinzip<br />

den Zitaten in der wissenschalichen Literatur. Dort verweisen Zitate genau genommen<br />

auch nicht von Publikation zu Publikation, sondern von Stelle zu Stelle.<br />

In den meisten Zitateindizes wie dem ISI Web of Science besitzen die Publikationen<br />

daher Seitenbereiche (page ranges), in die die Zitate hineinreferenzieren. 97<br />

Den dortigen Angaben des Seitenbereichs entsprechen im CENSUS die verlinkten<br />

Quadranten unterhalb der Monument- beziehungsweise Dokumentkomplexe. Ein<br />

prägnanter Unterschied ist, dass das Verhältnis Publikation/Seitenbereich in den<br />

meisten Zitateindizes im Gegensatz zu den Hierarchien im CENSUS nur zweistufig<br />

ist. Dies erlaubt Überschneidungen der Stellenangaben – metalokale Fragen, wie<br />

die oben angesprochene zum Forum Romanum, sind aber aufgr<strong>und</strong> dieser Zweistufigkeit<br />

nur sehr bedingt möglich. Die metalokalen Fragen stellen eine Besonderheit<br />

des CENSUS dar, die dort vor allem von der Monumentseite aus gesehen<br />

wichtig ist (siehe unten).<br />

Sinnvoll sind in beiden Fällen, d.h. in Zitateindizes wie im CENSUS, darüber hinaus<br />

vor allem auch übergeordnete Fragen der Art welche Künstler zeichnen welche<br />

Monumente beziehungsweise welche Autoren beziehen sich auf bestimmte Publikationen.<br />

Korrelierende Antworten auf diese übergeordneten Fragen können dabei leicht in<br />

die Irre führen. Erhält man auf den ersten Blick den Eindruck, dass zwei Künstler<br />

in ihrer Motivauswahl korrelieren, so kann das Ergebnis bei genauerer Betrachtung<br />

enorm divergieren. Einer könnte zum Beispiel nur Gesamtansichten der<br />

fraglichen Monumentauswahl liefern, während sich der andere beispielsweise auf<br />

eine, nur auf der übergeordneten Ebene korrelierende Auswahl von Kapitellen,<br />

Basen <strong>und</strong> Details der selben Monumente beschränkt. Sowohl für globale wie metalokale<br />

Fragen ist daher die Unterteilung von Monumenten <strong>und</strong> Dokumenten in<br />

lokale Quadranten sinnvoll. Systematische Fragen im metalokalen Zusammenhang,<br />

werden durch eine hierarchische Mehrstufigkeit möglich.

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