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Rezeption und Tradierung als Komplexes ... - Maximilian Schich

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42<br />

II. Komplexe Netzwerke<br />

Analog zu dieser Definition kann man sich die Menge an hierarchisch untergliederten<br />

Dokumenten bzw. Monumenten im CENSUS <strong>als</strong> Ansammlung von Bäumen<br />

vorstellen. Vernachlässigt man die künstliche Verbindung der Bäume zur so<br />

genannten Document- bzw. Monument-Authority so ergibt sich ein Wald (forest) von<br />

Bäumen, dessen Anzahl an Links der Anzahl der Gesamtknoten minus der Anzahl<br />

an Komponenten, d.h. Anzahl der getrennten Bäume entspricht. Eine Komponente<br />

ist dabei ein verb<strong>und</strong>enes Teilnetzwerk innerhalb einer nicht unbedingt<br />

verb<strong>und</strong>enen Gesamtmenge an Knoten; in unserem Fall, d.h. im CENSUS-Teilnetzwerk<br />

der Monumente bzw. Dokumente ein Monument- oder Dokumentkomplex.<br />

Der Auau dieser Komplexe entspricht der engen Definition des Baumes von<br />

Wassermann <strong>und</strong> Faust. Der zugehörige Link lautet „Teil von“ (part of).<br />

Da dieser Link theoretisch immer nur in eine Richtung, d.h. vom Teil zum übergeordneten<br />

Eintrag zeigt, sind die Dokument bzw. Monumentbäume vom Prinzip<br />

her gerichtet.<br />

Löst man sich von der engen Definition der Dokumente bzw. Monumente in der<br />

Form eines gerichteten Baumes, so ergeben sich zwei verschiedene Erweiterungen:<br />

Die erste Form der Erweiterung ist die Polyhierarchie, in der es erlaubt ist, dass<br />

ein Teil Kind von mehr <strong>als</strong> einem übergeordneten Teil ist (vgl. Abb. 13 Mie).<br />

Praktisch wäre das zum Beispiel eine Straßenkreuzung, die sowohl Teil der einen<br />

wie auch der anderen Strasse ist, <strong>und</strong> daher in beiden Beschreibungen auauchen<br />

müsste, vorausgesetzt man beschreibt die beiden Strassen getrennt voneinander.<br />

Da die Einführung der Polyhierarchie in vielen hierarchischen Beschreibungen<br />

unumgänglich ist, wird sie in zahlreichen relevanten Werkzeugen <strong>als</strong> Möglichkeit<br />

implementiert. 81 Im CENSUS wird sie aus (ehem<strong>als</strong> notwendig) praktischen Gründen<br />

im Fall der Monumente <strong>und</strong> Dokumente vernachlässigt.<br />

Die zweite Erweiterung des gerichteten Baumes entsteht, wenn man beliebige<br />

Zyklen, d.h. Ringschlüsse zulässt. Es entsteht dann ein so genanntes gerichtetes<br />

Netzwerk in seiner allgemeinen Form (vgl. Abb. 13 rechts).Wir werden sehen,<br />

dass diese Form in Wirklichkeit wesentlich wichtiger ist <strong>als</strong> die der streng gerich-<br />

Baum (strenge Hierarchie)<br />

Keine Zyklen!<br />

Polyhierarchie<br />

Zyklen<br />

Gerichtetes Netzwerk<br />

gerichtete Zyklen<br />

Abb. 13. Netzwerke von zunehmender Komplexität.<br />

ungerichtete Zyklen

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