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Rezeption und Tradierung als Komplexes ... - Maximilian Schich

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a1.3 Trajan-Decius-Thermen<br />

339<br />

Die Trajan-Decius-Thermen befanden sich auf dem Aventin, auf dem zumeist<br />

zwei Anlagen vermutet werden. Die zweite trägt den Namen Thermae Varianae<br />

<strong>und</strong> wird sehr häufig mit der ersten verwechselt. Es ist daher sinnvoll nicht von<br />

der Benennung auszugehen.<br />

Obwohl die Lokalisierung der beiden Objekte förmlich über den Hügel wabert,<br />

stabilisieren sich über die Menge von Dokumenten zwei Ruinenkomplexe. Als<br />

Trajan-Decius-Thermen werden im Folgenden die Reste behandelt, die sich etwas<br />

westlich von Santa Prisca noch heute in einem Gebäude befinden. Als Thermae<br />

Varianae werden vorläufig die auf zahlreichen Stadtansichten bei Santa Balbina zu<br />

sehenden Ruinen bezeichnet (siehe unten). Eine endgültige Entscheidung kann<br />

hier nicht getroffen werden.<br />

Spätestens seit der Mie des 16. Jahrh<strong>und</strong>erts werden die fraglichen Ruinen<br />

immer wieder <strong>als</strong> Thermen bezeichnet. Bufalini zeigt in seinem Stadtplan ein<br />

nicht absicherbares Gr<strong>und</strong>rissfragment von einiger Größe. Im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

tauchen an der betreffenden Stelle zwei sehr hypothetische Gr<strong>und</strong>risse auf.<br />

Wirklich sicher erscheint nur die Häle eines von Nolli erstm<strong>als</strong> gezeigten, außen<br />

rechteckigen, innen r<strong>und</strong>en Raumes, der noch heute existiert. 108<br />

Die moderne Archäologie identifiziert seit Lanciani einen Gr<strong>und</strong>riss Palladios mit<br />

der betreffenden Anlage. Unglücklicherweise ist ausgerechnet dieser Gr<strong>und</strong>riss<br />

von Palladio <strong>als</strong> Thermae Varianae bezeichnet. Er konnte jedoch von La Follee<br />

eindeutig mit den betreffenden Resten bei Nolli in Verbindung gebracht werden.<br />

109<br />

Der Plan gehört nicht zum Kanon derjenigen Präsentationspläne Palladios, die<br />

seit Lord Burlington die Thermenforschung bestimmen. 110 Er wurde erst von<br />

Lanciani wieder aufgegriffen. Das Bla zeigt einen symmetrischen Teilgr<strong>und</strong>riss,<br />

der vermutlich wesentlich näher am Objekt ist, <strong>als</strong> die meisten anderen Rekonstruktionen<br />

des Künstlers. Dennoch ist die gegebene Information spärlich <strong>und</strong> die<br />

Symmetrie interpoliert. Die vorgetragene Meinung, Palladio häe in seinen Rekonstruktionen<br />

genau gearbeitet, lässt sich aufgr<strong>und</strong> des Blaes nicht beweisen.<br />

Er könnte die Aufnahme beispielsweise auch aus drier Hand kopiert haben. 111

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