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Rezeption und Tradierung als Komplexes ... - Maximilian Schich

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a1.3 Helenathermen<br />

335<br />

Die Helenathermen werden mit einer, erst im späten 19. Jahrh<strong>und</strong>ert überbauten<br />

Ruine verb<strong>und</strong>en, die sich circa auf halben Weg zwischen Santa Croce in Gerusalemme<br />

<strong>und</strong> der Porta Maggiore befand. Die zugehörige Zisterne ist noch heute<br />

nahezu vollständig erhalten <strong>und</strong> von der Strasse aus sichtbar. 104<br />

Die Anlage gehört eindeutig nicht zu den großen Multiplexen, wird aber dennoch<br />

o zusammen mir den großen Thermen behandelt, wohl in Abhängigkeit vom<br />

Palladiokanon (siehe Abschni II.4 s.v. <strong>Rezeption</strong> in der THERMAE-Datenmenge).<br />

In Stadtplänen sind sowohl die Zisterne, sowie viel seltener auch der Rest des<br />

Hauptgebäudes bezeugt. Die Zuweisung erscheint jedoch nicht zu allen Zeiten<br />

besonders sicher gewesen zu sein, da auf circa der Häle der Stadtpläne, die den<br />

Bereich zeigen entweder keine Bezeichnung eingetragen ist, oder gar eine andere<br />

Identifizierung. Verwechslungen lassen sich sehr schwer nachvollziehen, da auf<br />

den Plänen o weniger Ruinen gezeigt werden, <strong>als</strong> in dem Bereich vorhanden<br />

waren. Während sich das so genannte Sessorium deutlich von den Helenathermen<br />

trennen lässt, ist dies bei anderen Objekten wie etwa dem so genannten Tempel der<br />

Venus nicht so einfach. Dass von der Ruine der Helenathermen nichts gezeigt wird,<br />

kann aber beispielsweise auch mit der Einsichtigkeit von Privatgr<strong>und</strong>stücken<br />

zusammenhängen. Andererseits handelt es sich um einen relativ peripheren<br />

Bereich des Stadtgebiets, der folglich auch nicht so gut dokumentiert wird. In die<br />

Quellensammlung wurden nur Pläne aufgenommen, die mit einer gewissen<br />

Wahrscheinlichkeit tatsächlich die Reste der Helenathermen oder einen Teil davon<br />

zeigen.<br />

Die moderne Archäologie ist aufgr<strong>und</strong> der totalen Überbauung des Hauptgebäudes<br />

auf die wenigen Gr<strong>und</strong>risse der Renaissance angewiesen. Der bekannteste<br />

davon ist auch hier wieder derjenige von Andrea Palladio. 105 Er zeigt nur das<br />

Hauptgebäude, trägt aber eine Lokalisierung bei S. Croce. Die Tatsache, dass die<br />

Zisterne bei Palladio fehlt könnte darauf hindeuten, dass er die Ruine nicht selbst<br />

vermessen hat, sondern nur die Häle einer sek<strong>und</strong>ären Vorlage zur Verfügung<br />

hae.<br />

Vollständig dokumentiert ist die Anlage auf einem Bla von Antonio da Sangallo<br />

dem Jüngeren. 106 Generell wirkt dessen Gr<strong>und</strong>riss skizzenhaer aber weit weniger<br />

idealisert. Die offensichtlich vorhandenen Unschärfen deuten auf die schwierige<br />

Ruinensituation vor Ort hin.<br />

Zu nennen ist schließlich noch ein weiteres Bla aus den Uffizien, das eine Thermenanlage<br />

von ganz ähnlicher Disposition mit Raumbenennungen zeigt. 107 Es<br />

kann nicht stichhaltig mit den Helenathermen in Verbindung gebracht werden, da<br />

die Unterschiede zu den beiden anderen Gr<strong>und</strong>rissen zu groß sind. Weitere<br />

Aussagen erscheinen vor diesem Hintergr<strong>und</strong> <strong>als</strong> sehr schwierig.

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