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Rezeption und Tradierung als Komplexes ... - Maximilian Schich

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II.2 Kunstgeschichte <strong>als</strong> Netzwerk 21<br />

II.2 Kunstgeschichte <strong>als</strong> Netzwerk<br />

„My own field is the history of art and I shall therefore choose my<br />

examples from this field. But what can be demonstrated here can be<br />

demonstrated in all other fields: namely that images with a meaning<br />

peculiar to their own time and place, once created, have magnetic power to<br />

aract other ideas into their sphere;… 38<br />

Multidimensionalität des Erkenntnisraumes<br />

Kunstwissenschaliche Datenmengen – wie den CENSUS – <strong>als</strong> komplexes Netzwerk<br />

zu behandeln, ist keine modische Spielerei. In den folgenden Kapiteln soll<br />

unter anderem der Nachweis dafür geliefert werden, dass die vorgeschlagene<br />

Sichtweise legitim ist <strong>und</strong> in den Erkenntnismöglichkeiten weit über das populäre,<br />

nachschlagewerkähnliche Datenbankverständnis hinausgeht.<br />

Generell dient die Abbildung von historischen Daten in einem komplexen Netzwerk<br />

mehreren Zwecken:<br />

An erster Stelle steht dabei die größtmögliche Normalisierung der Daten, <strong>als</strong>o die<br />

Auflösung von Red<strong>und</strong>anzen, da nur so eine sinnvolle Weiterarbeit mit der Datensammlung<br />

ermöglicht wird. Zusätzliche Information aus der Sek<strong>und</strong>ärliteratur<br />

oder aus anderen Quellen sollen schließlich nicht durch eine Doppelung gestört<br />

werden, etwa durch einen zweiten identischen Personeneintrag der nicht dem<br />

aktuellen Stand entspricht.<br />

In der vorliegenden Arbeit liegt der Hauptzweck der Explikation des komplexen<br />

Netzes darüber hinaus in der Erstellung einer Basis für die Analyse der Teilnetzwerke<br />

von <strong>Rezeption</strong> <strong>und</strong> <strong>Tradierung</strong>.<br />

Nicht zu vernachlässigen ist schließlich auch die Funktion des komplexen Netzwerks<br />

<strong>als</strong> Nachschlagewerk für sek<strong>und</strong>äre Benutzer. In dieser Funktion entspricht<br />

es einer supplementären Datenbank oder dem Katalog in einer herkömmlichen<br />

wissenschalichen Arbeit. Ein Vorteil des Netzwerks gegenüber der klassischen<br />

Form ist hierbei vor allem, die im Rahmen der Publikation mögliche, vielfältigere<br />

Anbindung an Suchmaschinen <strong>und</strong> ähnliche Werkzeuge im world wide web.<br />

Der wichtigste Unterschied des Netzwerkmodells zu vielen anderen Arten der<br />

Datenablage, ist die Negierung einer vordefinierten Datenstruktur. Die Struktur<br />

ist vielmehr einer der Hauptgegenstände der Untersuchung selbst. Sie ergibt sich<br />

aus den Daten <strong>und</strong> wird weder durch technische Vorgaben, noch durch Einschränkungen<br />

der Projektionsweise begrenzt. Dies soll im Folgenden an einigen<br />

Beispielen gezeigt werden:<br />

Hauptziel des CENSUS ist es, Dokumente zu antiken Monumenten zu sammeln.<br />

Streng genommen lässt sich dabei selbst die Ruine des Monuments <strong>als</strong> Dokument<br />

eines zu rekonstruierenden, vergangenen Zustands des Monuments betrachten.

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