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Rezeption und Tradierung als Komplexes ... - Maximilian Schich

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a1.1 Zur Dokumentation der Kaiserthermen in Rom 251<br />

a1.1 Zur Dokumentation der Kaiserthermen in Rom<br />

Die THERMAE-Datenmenge beschränkt sich auf visuelle Dokumente zu den Kaiserthermen<br />

in Rom.<br />

Das Material ist dadurch in drei Dimensionen begrenzt: Medial werden zunächst<br />

die schrilichen Quellen zum Großteil ausgeschlossen. In räumlicher Hinsicht ist<br />

das Material auf die Anlagen innerhalb der Stadtmauern Roms limitiert. Schliesslich<br />

ergibt sich aufgr<strong>und</strong> des Fokus auf die materiellen Reste der Thermenanlagen<br />

noch eine drie Einschränkung bezüglich der mehr theoretischen oder medizinischen<br />

Auseinandersetzung mit dem Bad. Sie kann im Rahmen der Thermenforschung<br />

ebenfalls relevant sein, wird hier jedoch ausgeklammert.<br />

Aus der gegebenen Begrenzung folgt die Notwendigkeit, einen kurzen Einblick in<br />

den grösseren Bezugsrahmen zu geben. Bevor im Folgenden kurz die verschiedenen<br />

wirklich relevanten Dokumentphänotypen vorgestellt werden, wird deshalb<br />

zunächst in gebotener Kürze der tiefere Hintergr<strong>und</strong> etwas genauer beleuchtet:<br />

Aus spätantiken <strong>und</strong> mielalterlichen Schriquellen ist bekannt, dass es<br />

in der Antike allein innerhalb der Stadt Rom über 850 Bäder gab. Die meisten<br />

unter ihnen waren kleine, o private balnea. Die größeren Anlagen wurden bereits<br />

in der Antike <strong>als</strong> thermae bezeichnet <strong>und</strong> dadurch von den anderen Einrichtungen<br />

unterschieden. 2<br />

Unter dem Begriff thermae, der wohl pars pro toto für eine Versammlung von<br />

Heizöfen steht, dachte man seit der Antike vor allem an riesige Multiplexe wie die<br />

Diokletians- oder Caracallathermen.<br />

Anlagen dieser Art ermöglichten neben dem Bad zahlreiche weitere Aktivitäten:<br />

Neben sportlicher Betätigung waren dies unter vielen anderen der Besuch von Bibliotheken,<br />

das Ausüben der Religion sowie die Befriedigung von eher irdischen<br />

Bedürfnissen. Die größten Anlagen konnten dabei bis zu 20’000 Besucher pro Tag<br />

bedienen; der Wasserverbrauch jeder einzelnen entsprach dem einer modernen<br />

Großstadt; der Holzverbrauch der Öfen trug vermutlich zusammen mit dem<br />

Schiffsbau nicht unerheblich zur Verkarstung großer Gebiete r<strong>und</strong> um das Mielmeer<br />

bei.<br />

Große Thermen wie kleine Badeanlagen sind ein Phänomen, das sich im ganzen<br />

römischen Reich beobachten lässt. Folglich liefert die gr<strong>und</strong>legende Literatur der<br />

Klassischen Archäologie sowohl ausführliche Informationen zur Funktionsweise,<br />

zur Baugeschichte wie auch zu kulturgeschichtlichen Aspekten der Thermen. 3<br />

Die Thermen der Stadt Rom spielen in der Forschung aufgr<strong>und</strong> ihrer Dokumentationsdichte<br />

eine herausragende Rolle <strong>und</strong> sind folglich auch häufiger Gegenstand<br />

der Auseinandersetzung. 4<br />

Ausserhalb des vorhandenen Fokus der Klassischen Archäologie waren <strong>und</strong> sind<br />

die Thermen aus zahlreichen weiteren Gründen von Interesse:<br />

Der praktische Architekt konnte an ihnen die Planung eines Großkomplexes, die<br />

Struktur verschiedener Gewölbeformen sowie zahlreiche formale Einzellösungen

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