25.06.2014 Aufrufe

Rezeption und Tradierung als Komplexes ... - Maximilian Schich

Rezeption und Tradierung als Komplexes ... - Maximilian Schich

Rezeption und Tradierung als Komplexes ... - Maximilian Schich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

VI. Synopsis 243<br />

Dieser Teilbereich des Erkenntnisraumes ermöglicht übergeordnete Aussagen<br />

diachroner, synchroner sowie achroner, rein topologischer Art.<br />

Die damit verb<strong>und</strong>enen Techniken des Erkenntnisgewinns besitzen bei bewusster<br />

Anwendung ungeahntes Potenzial <strong>und</strong> lassen sich tendenziell in jeder wissenschalichen<br />

Datenbank anwenden. Unter den Begriffen Data Mining <strong>und</strong> Knowledge<br />

Discovery (KDD) haben vergleichbare Techniken längst in Wissenscha <strong>und</strong><br />

Wirtscha Einzug gehalten. In der Kunstgeschichte ist das Potenzial ungenutzt. 6<br />

Als besonders nützliche Werkzeuge erweisen sich im Rahmen der Analyse die<br />

unterschiedlichen Formen der Netzwerkvisualisierung. Besonders hervorzuheben<br />

sind dabei die Matrix sowie die Bildmatrix – letztere in ihrer hier erstm<strong>als</strong> vorgestellten<br />

Form. Daneben erweist sich der Historiograph im Rahmen der <strong>Tradierung</strong><br />

<strong>als</strong> nützlich. Allgemein spielt darüber hinaus auch das mathematische Diagramm<br />

eine nicht geringe Rolle.<br />

Zusammengenommen erweitern die genannten Werkzeuge die Möglichkeiten<br />

geläufiger kunsthistorischer Werkzeuge – etwa der eindimensionalen Überblickstafel,<br />

der Topographie sowie der herkömmlichen Benutzeroberfläche, die in<br />

der Regel auf Ergebnislisten sowie Detailanzeigen begrenzt ist – erheblich.<br />

Die Anwendung entsprechender Werkzeuge im explizierten Netzwerk der <strong>Rezeption</strong><br />

erlaubt übergeordnete Aussagen sowohl in Bezug auf die Dokumente wie<br />

auch auf die Monumente:<br />

Die beiden diachronen Erkenntnisbereiche der <strong>Rezeption</strong> betreffen einerseits die<br />

relative Datierung der Dokumente (∆t DOC ) sowie andererseits die Erhaltung des<br />

Monuments (∆t MON ). Wie in Abschni 3.3 gezeigt wurde, werden beide Phänomene<br />

innerhalb eines einzigen Analysevorgangs sichtbar – Klassische Archäologie<br />

<strong>und</strong> Kunstgeschichte verbinden sich hier auf praktische Weise.<br />

Dank der Fülle des visuellen Materi<strong>als</strong> lassen sich lassen sich dabei Detailbereiche<br />

der Monumente behandeln, die anhand herkömmlicher Methoden nicht genauer<br />

Untersucht werden können.<br />

Entsprechende Ergebnisse lassen sich anhand des vorgestellten Verfahrens innerhalb<br />

kürzester Zeit auch zu beliebigen anderen Bereichen der Thermen extrahieren.<br />

Wie der Verfasser anhand zweier wissenschalicher Vorträge 7 zeigen konnte,<br />

reduziert sich die Arbeit mehrerer Wochen dank der Technik auf wenige Tage –<br />

ein Fortschri, der trotz des kleineren Maßstabes mit der Einführung von elektronischen<br />

Bibliographien vergleichbar ist.<br />

Die beiden synchronen Erkenntnisbereiche der <strong>Rezeption</strong> beziehen sich auf die<br />

gesamte Kontextualisierung, darunter auch auf die Lokalisierung der Monumente<br />

(∆s MON ) sowie den physikalischen <strong>und</strong> ideellen Auau der Dokumente (∆s DOC ).<br />

Beide Phänomene sind o nur über die Masse der Daten zu lösen.<br />

Die Lokalisierung von Monumenten ergibt sich im Rahmen der Klassifikation der

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!