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Rezeption und Tradierung als Komplexes ... - Maximilian Schich

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VI. Synopsis<br />

In der vorliegenden Arbeit wurde der Umgang mit Daten behandelt, die in der<br />

Form eines komplexen multivariaten Netzwerks repräsentiert sind. 1<br />

Einzelne Spezialdaten ergeben dabei zusammen eine Datenmenge, in der generelle,<br />

übergeordnete Phänomene genauso untersucht werden können wie einzelne<br />

kontextbezogene Spezifika.<br />

Die Datenmenge <strong>als</strong> komplexes Netzwerk zu verstehen hat verschiedene Vorteile<br />

gegenüber anderen Modellen. Die möglichen Operationen gehen weit über Dateneingabe<br />

<strong>und</strong> Datenabfrage hinaus: Komplexe Netzwerke beinhalten bestimmte,<br />

allgemein zu beobachtende Eigenschaen <strong>und</strong> Prozesse. Außerdem können sie<br />

mit zahlreichen Werkzeugen erforscht werden, die man allesamt in traditionellen<br />

Datensammlungen vergeblich in dieser allgemeinen Form sucht.<br />

Komplexe Netzwerke erweitern (gegenüber herkömmlichen Datenmodellen) den<br />

Erkenntnisraum. Die Struktur der Daten wird nicht definiert. Vielmehr ist die<br />

Struktur Gegenstand der Untersuchung.<br />

Vorläufige Definitionen – etwa bestimmter Eingabeschemata – werden in der<br />

Netzwerkstruktur stets an die Daten angepasst. Die Vordefinition beschränkt sich<br />

auf minimale Kategorien, etwa die axiomatisch getrennten Knotenarten – Objekt,<br />

Person, Lokalität, Zeitbereich, Periode <strong>und</strong> Ereignis – sowie die zur Fragestellung<br />

notwendigen Verknüpfungen. 2<br />

Jeder Knoten wird gleich einer Leibnizschen Monade <strong>als</strong> unteilbares Symbol<br />

verstanden, das aber dennoch beliebige Information beinhalten kann. 3 Verknüpe<br />

Mengen dieser Punkte ermöglichen es unterschiedlichste Sachverhalte zu repräsentieren.<br />

Verbale Aussagen wie etwa die ad hoc zusammengebaute Kurzbeschreibung eines<br />

Dokuments sind dabei genauso möglich, wie etwa die Projektion von Daten in<br />

einen visiospatialen Projektionsraum.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich wird dabei die Information im Moment der Anzeige aus den Einzelknoten<br />

des Netzwerks zusammengebaut. Dies ermöglicht einerseits die Normalisierung<br />

von red<strong>und</strong>anter Information in beliebigem Ausmaß. Andererseits<br />

muss man sich so nicht auf eine spezielle Projektionsmethode festlegen. Ein <strong>und</strong><br />

dieselben Teile des Netzwerks können beispielsweise sowohl in ein nicht näher<br />

spezifiziertes euklidsches Koordinatensystem, wie auch in einen geographischen<br />

Raum projiziert werden. Voraussetzung dafür ist lediglich eine passende Form<br />

der Referenzierung.<br />

Sinn der Explikation der Daten <strong>als</strong> Netzwerk ist demzufolge die Ermöglichung<br />

von vielen verschiedenen Zugängen. Wie eine Repräsentation im Gehirn baut sich<br />

eine Aussage bei der Anzeige stets aus zahlreichen unterschiedlichen Teilen<br />

zusammen. Wie dort kann die Rekonstruktion nie vollständig sein. Unterschiedliche<br />

Projektionsformen ermöglichen eine Annäherung. Dennoch ist es sinnvoll, die<br />

Datensammlung problemorientiert zu lassen. Ein Vollständigkeitsanspruch führt<br />

aufgr<strong>und</strong> der implizierten Unvollkommenheit genauso wenig zu einem brauch-

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