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Rezeption und Tradierung als Komplexes ... - Maximilian Schich

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V.3 Visualisierungen von Netzwerken 229<br />

Im praktischen Umgang mit komplexen Netzwerken ist andererseits seit längerer<br />

Zeit bekannt, dass Matrizen unter bestimmten Umständen der herkömmlichen<br />

Netzwerkvisualiserung vorzuziehen sind. 117<br />

Dass Matrizen generell sehr gut zur Visualisierung komplexer Daten geeignet<br />

sind, hat Jaques Bertin 1967 mit seinem gr<strong>und</strong>legenden Buch La sémiologie graphique,<br />

diagrammes, réseaux, cartes gezeigt. Die letzte, in dieser Arbeit zitierte Version<br />

seiner Theorie hat er 2001 unter dem Titel Matrix theory of graphics publiziert. 118<br />

Wichtigster Unterschied seiner Sichtweise zu derjenigen der mathematischen<br />

Graphentheorie ist die Anreicherung der Matrix mit zusätzlicher visueller Information.<br />

Er sieht die Matrix nicht <strong>als</strong> eine Visualisierung unter vielen, sondern <strong>als</strong><br />

the basic construction of graphics. 119 Abb. 170 zeigt ihre Beziehung zu anderen graphischen<br />

Visualisierungen von Daten.<br />

Graphics (la graphique) verfolgt nach Bertin zunächst das Ziel, Daten zu verarbeiten,<br />

um sie zu verstehen <strong>und</strong> Information daraus zu gewinnen. Wenn nötig kann<br />

sie auch(!) dazu dienen, diese Information oder einen Teil davon an drie zu kommunizieren.<br />

120<br />

Die zentrale Technik der Datenverarbeitung ist nach Bertin die Sortierung (Permutation)<br />

der Matrix. Anfangs vollzog man diese mit durchlöcherten Würfeln,<br />

die man mit Hilfe von Stangen zeilen- beziehungsweise spaltenweise verschieben<br />

konnte. Bis heute gibt es keine Computerapplikation, die diesen immer auch manuellen<br />

Prozess auf komfortable Weise ermöglicht. 121<br />

Interessante Entwicklungen gibt es auf diesem Gebiet nur im Umgang mit Matrizen<br />

zu numerischen Daten. 122 Die Anreicherung mit Daten nimmt allerdings so<br />

stark zu, dass der Übergang von den numerischen<br />

Matrizen zu den oben besprochenen Bildmatrizen<br />

verschwimmt. 123 Automatische Permutation gehört<br />

heute zu den mathematischen Standardanwendungen.<br />

124<br />

Eine Geschichte der Matrizen aufzuzeigen, würde<br />

bedeuten, eine Geschichte der Tabelle zu schreiben.<br />

Dass die Geschichte weit zurück reicht wird am<br />

unten gezeigten Beispiel der Bildmatrizen klar. Sie<br />

kann hier nicht weiter angeschnien werden. 125<br />

Einen relativ einfachen Zugang zur weiteren Definition<br />

<strong>und</strong> den rechnerischen Möglichkeiten der<br />

Matrizen findet man bei Wassermann <strong>und</strong> Faust. 126<br />

Abb. 169. Durch Farbwerte oder Grössen gewichtete Kanten in einer<br />

Matrix erleichtern die Wahrnehmung von Besonderheiten erheblich.

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