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Rezeption und Tradierung als Komplexes ... - Maximilian Schich

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V.3 Visualisierungen von Netzwerken 225<br />

Netze<br />

Die Visualisierung komplexerer, vor allem größerer Netzwerke ist wesentlich problematischer<br />

<strong>als</strong> die Veranschaulichung von Baumstrukturen. Dies verdeutlicht<br />

die folgende Aussage aus dem Standardwerk von Card, MacKinlay <strong>und</strong> Shneiderman<br />

von 1999:<br />

„The visualization of large general graphs is a difficult problem. The easiest<br />

method is oen not to try it at all, but rather to transform the generalized<br />

graph into a tree and mark it in some way to indicate the discrepancies.” 96<br />

Es erübrigt sich wohl, zu sagen, dass der dort vorgeschlagene Umweg sehr unbefriedigend<br />

ist.<br />

Während es sich bei den meisten oben erwähnten Baumstrukturen unserer Umwelt<br />

um künstliche oder vereinfacht wahrgenommene Strukturen handelt, wird<br />

immer klarer, dass sich zahlreiche Aspekte der uns umgebenden Natur <strong>als</strong> wesentlich<br />

komplexere Netzwerke verstehen lassen, die sich in der Regel außerdem<br />

dynamisch über die Zeit verändern. Entsprechende Beispiele reichen vom metabolischen<br />

Molekülkreislauf einer Zelle <strong>und</strong> den Raubtier-Beute-Beziehungen<br />

im Tierreich, über Strukturen von Hardware <strong>und</strong> Soware in der Technik bis zu<br />

Fre<strong>und</strong>schasbeziehungen in unserem sozialen Umkreis. 97 Selbst die oben bereits<br />

erwähnte Küche lässt sich <strong>als</strong> komplexes Netzwerk von gemeinsam benutzbaren<br />

Gegenständen verstehen. Die mehr oder weniger hierarchisch untergliederte Einrichtung<br />

dient nur dem besseren Zugang sowie der einfacheren Benutzung.<br />

Das verstärkte Interesse an komplexeren Netzwerken führt vor allem in jüngster<br />

Zeit zur Verbesserung von automatisierten Visualisierungswerkzeugen:<br />

Wichtige Entwicklungen kommen dabei aus der Industrie, etwa aus dem Bereich<br />

der Telekommunikationstechnik. Die wichtigsten Gr<strong>und</strong>lagen wurden dort bereits<br />

in den späten 1980ern programmtechnisch umgesetzt. 98<br />

Ein sehr vielseitiges, in dieser Arbeit benutztes Werkzeug ist das frei erhältliche<br />

Programmpaket Graphviz von AT&T. Es erlaubt die Visualisierung von Netzwerken<br />

<strong>und</strong> Bäumen, mit bezeichneten Knoten. Das Ergebnis ist dabei allerdings<br />

statisch. Die Visualisierung kann hier nur mit einem Graphikprogramm weiterbearbeitet<br />

werden. Eine direkte dynamische Interaktion ist nicht möglich. 99<br />

Einen praktischen Fortschri in diese Richtung bedeutet die freie Erhältlichkeit<br />

eines Java-Applets der Firma SUN, das Netzwerke so anzeigt, dass sich die<br />

Knoten gegenseitig anziehen. 100 Es ist die Gr<strong>und</strong>lage des inzwischen über die<br />

Netzwerkforschung hinaus bekannten Visual Thesaurus von Plumb Design 101<br />

sowie des in dieser Arbeit benutzten Open-Source-Programms Touchgraph von<br />

Alexander Shapiro (siehe Abb. 164). 102 Problemtisch ist dabei, dass der verwendete<br />

Federmechanismus, nur vage Aussagen über die Netzwerkstruktur erlaubt:<br />

“We have no special reason to suppose that this very simple algorithm<br />

would reveal anything particularly useful about the network, …” 103

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