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Rezeption und Tradierung als Komplexes ... - Maximilian Schich

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V. Zu komplexen Netzwerken<br />

Die in dieser Arbeit vorgestellten Gradverteilungen (siehe Abschni II.4) folgen<br />

wie in vielen anderen realen Netzwerken mehr oder weniger einem so genannten<br />

power law, das heißt die Wahrscheinlichkeit P(k), dass ein beliebiger Knoten eine<br />

bestimmte Anzahl von Kanten besitzt fällt logarithmisch ab. Die abfallende<br />

Steigung der entsprechenden Kurve wird mit dem so genannten power law exponent<br />

α gemessen. Er liegt in den meisten Fällen zwischen 2 <strong>und</strong> 4. 5<br />

Die in Abschni II.4 vorgestellte Notation der Gradverteilungen in Diagrammen<br />

folgt den jeweiligen Definitionen von Newman <strong>und</strong> Broder: 6<br />

Die Formel für das power law lautet:<br />

P(k) = k -α<br />

Die Formel für die kumulative Gradverteilung lautet:<br />

formel1<br />

Die Formel für das zugehörige power law lautet:<br />

formel2<br />

Netzwerke deren Gradverteilung einem power law folgt, heißen scale free, da sie bezüglich<br />

der Gradverteilung frei von festen Größen sind. Es gibt weder eine mögliche<br />

Höchstgröße noch eine normale Durchschnisgrösse. 7<br />

Neben der power-law-Verteilung gibt es einige weitere typische Gradverteilungen,<br />

deren bekannteste wohl die Poisson-Verteilung, <strong>als</strong>o die Glockenkurve ist. Sie tri<br />

vor allem in Netzwerken auf, deren Kantenverteilung an den Knoten zufällig ist. 8<br />

Die Untersuchung der Gradverteilung in dieser Arbeit dient nur dem Beleg, dass<br />

es sich bei den Netzwerken der <strong>Rezeption</strong> <strong>und</strong> der <strong>Tradierung</strong> tatsächlich um<br />

komplexe, nicht-zufällige Netzwerke handelt. Die weitere Untersuchung des Phänomens<br />

ist viel versprechend, bleibt aber zunächst offen. Ein interessantes Beispiel<br />

ist die leichte Abweichung der IN-Gradverteilung der Monumentkomplexe<br />

des CENSUS vom idealen power-Law:<br />

Die Kurve in Abb. 22, in der auch die Dokumente zu übergeordneten Einheiten<br />

zusammengefasst sind, erscheint gegen diejenige in Abb. 24 ganz links leicht gewölbt.<br />

Dorogovtsev <strong>und</strong> Mendes haben für vergleichbare Kurvenverläufe vorgeschlagen<br />

die Verteilung <strong>als</strong> Mischung verschiedener Power-Laws mit unterschiedlichen<br />

Exponenten zu deuten. Alternativ wäre nach Broder et al. etwa auch eine<br />

Vermischung einer Power-Law- mit einer Poisson-Verteilung denkbar. 9<br />

Für den CENSUS wäre interessant, ob die Abweichung, zum Beispiel von der<br />

Einteilung des Materi<strong>als</strong> in verschiedene Darstellungs- oder Monumenypen

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