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Rezeption und Tradierung als Komplexes ... - Maximilian Schich

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IV. Zu <strong>Rezeption</strong> <strong>und</strong> <strong>Tradierung</strong> visueller Information<br />

Beim flat survey view nimmt der Beschreiber den gezeigten Gegenstand nicht <strong>als</strong><br />

strukturiertes Objekt wahr. Das Gesamtbild verbleibt daher <strong>als</strong> einziger Bezugspunkt.<br />

Eine komplexitätsreduzierende Konzentration auf den gerade behandelten<br />

Teilbereich ist daher unmöglich. Beschreiber <strong>und</strong> Zeichner schleppen alles bisher<br />

Übertragene im Hinterkopf mit. Fehlende Relationen zwischen den Einzelteilen<br />

führen darüber hinaus zur sehr ungenauen Lokalisierung neuer Elemente. Hat<br />

man nur Sprache bzw. Text zur Verfügung um visuelle Information zu übermitteln,<br />

so erscheint die Anwendung des componential view die eindeutig bessere<br />

Alternative zum flat survey view. Kennzeichnend für die bessere Übertragung sind<br />

sowohl Einteilung des Gegenstandes in Objekte beziehungsweise Komponenten<br />

sowie deren – wie auch immer geartete – hierarchische Organisation.<br />

Da es in den Geisteswissenschaen neben den bereits vorgestellten 18 eine ganze<br />

Reihe von analogen hierarchischen Beschreibungsansätzen gibt, ist es hier von<br />

Nöten, nach weiteren Gr<strong>und</strong>lagen zu suchen. 19<br />

Innerhalb der Kognitionswissenscha sind zusätzlich zur gerade behandelten<br />

sprachlichen Verarbeitung mindestens noch zwei weitere Gebiete relevant: Zum<br />

Ersten die angenommene hierarchische Organisation der Wahrnehmungsinhalte<br />

bei der primären Verarbeitung des Netzhautbildes.<br />

Zum Zweiten die eventuell, von der linguistisch-semantischen Verbaleinteilung<br />

zu unterscheidende Kategorisierung von Objekten im Gedächtnis. 20<br />

Abb. 140. Hierarchische Organisation der Wahrnehmungsinhalte bei der primären<br />

Verarbeitung des Netzhautbildes nach Palmer <strong>und</strong> Rock.

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