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Rezeption und Tradierung als Komplexes ... - Maximilian Schich

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8<br />

I. Einführung<br />

Ansta von einer Monumentgruppe oder gar Gaung, ist es dabei wesentlich<br />

sinnvoller, von einem Monumentkonzept zu sprechen, das von einigen, sehr wenigen<br />

Anlagen besonders gut repräsentiert wird. Man mag zwar erwarten, dass es<br />

sozusagen ein Durchschnismodell der thermae gegeben hat, doch wäre dies eine<br />

Eigenscha, die sich aus der Überlieferungssituation nicht extrahieren lässt.<br />

Es ist nicht Ziel dieser Arbeit oder der THERMAE-Datenmenge im speziellen,<br />

die Ergebnisse der archäologischen Literatur zu den Thermen zusammenzufassen<br />

beziehungsweise vollständig kritisch zu bewerten. Ebensowenig werden die<br />

jüngsten Ergebnisse der kunsthistorischen Literatur zu den Dokumenten – beispielsweise<br />

hinsichtlich der Künstlerzuweisung – vollständig berücksichtigt. Die<br />

Ausführungen dieser Arbeit basieren hauptsächlich auf einer Auswertung der<br />

visuellen Quellen.<br />

Vor allem Kennern der Materie wird jedoch schnell auffallen, dass zahlreiche<br />

Feststellungen am visuellen Material stark von der gängigen archäologischen Forschungsmeinung<br />

abweichen <strong>und</strong> diese in einigen wichtigen Punkten gr<strong>und</strong>legend<br />

aber berechtigt in Frage stellen. 25 Die Kunstgeschichte profitiert darüber hinaus<br />

von Ergebnissen die im herkömmlichen Umgang mit den Dokumenten bisher<br />

nicht erbracht worden sind.<br />

Aus Art der Datensammlung ergibt sich im Übrigen die Form der Anmerkungen:<br />

Werden Dokumente zitiert, so findet sich in der Anmerkung auf jeden Fall der<br />

genaue Standort beziehungsweise das Literaturzitat sowie der jeweilige Verweis<br />

in die THERMAE-Datenmenge <strong>und</strong> gegebenenfalls in den CENSUS. 26 Daneben ist<br />

in jedem Fall die Herkun der Abbildung referenziert. Dabei kann es sich sowohl<br />

um eine Photopappe handeln, wie auch um eine Abbildung in der Literatur. Die<br />

vollständige, gr<strong>und</strong>legende Literatur zu den Dokumenten wird nicht in allen Fällen<br />

geliefert, da dies den vorliegenden Rahmen angesichts von über 10‘000 Darstellungen<br />

sprengen würde.<br />

Als Beispiel zur Erforschung von <strong>Rezeption</strong> <strong>und</strong> <strong>Tradierung</strong> bieten sich die Thermen<br />

an, weil sie sich aufgr<strong>und</strong> ihrer fragmentarischen Erhaltung, wie aufrg<strong>und</strong><br />

ihrer zum Teil immensen Größe sehr schwer auf einen Blick erfassen <strong>und</strong> in der<br />

Folge entsprechend dokumentieren lassen.<br />

Weder dem rückwärtsgewandten Forscher (antiquarian), der alle erreichbaren historischen<br />

Quellen verwertet, noch dem skeptischen Betrachter (surveyor), der stets<br />

seinen prüfenden Finger oder Spaten in die W<strong>und</strong>e der vorhandenen Ruinenreste<br />

legt, sind die Thermen auf einfache Weise zugänglich – eine Problematik, die Joseph<br />

Forsyth treffend auf den Punkt bringt:<br />

„To combine the scaered remains of those baths, to distribute their<br />

interior, to give light to every apartment, and find out offices for them<br />

all would puzzle any regular surveyor; but what can daunt antiquaries?<br />

Determined to restore whatever is lost or dismembered, they bring in

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