25.06.2014 Aufrufe

Rezeption und Tradierung als Komplexes ... - Maximilian Schich

Rezeption und Tradierung als Komplexes ... - Maximilian Schich

Rezeption und Tradierung als Komplexes ... - Maximilian Schich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

6<br />

I. Einführung<br />

worden sind, werden hier nocheinmal zusammengefasst <strong>und</strong> ins entsprechende<br />

Verhältnis gesetzt.<br />

Im fünen Abschni werden die wichtigsten Eigenschaen <strong>und</strong> Prozesse komplexer<br />

Netzwerke sowie die relevanten Werkzeuge ihrer Visualisierung erläutert. Die<br />

Ausführungen haben lexikalischen Charakter <strong>und</strong> sollen dem Kunstwissenschaler<br />

einen Einblick in die relevante Netzwerkforschung geben. Daneben ho der<br />

Verfasser jedoch auch in umgekehrter Richtung einige Impulse geben zu können.<br />

Zu den Fachbegriffen in der vorliegenden Arbeit ist festzuhalten, dass es nicht<br />

Ziel des Verfassers ist, einen neuen terminologischen Raum zu ergründen. Stadessen<br />

finden – soweit notwendig – die Terminologien der mathematischen Netzwerkforschung<br />

sowie der psychologischen Kognitionswissenschaen Verwendung.<br />

Um das Verständnis zu erleichtern werden die betreffenden Begriffe jeweils<br />

im gegebenen Zusammenhang genauer erläutert (siehe bes. Abb. 147).<br />

Materiell basieren die vorliegenden Untersuchungen in erster Linie auf zwei<br />

Datenmengen: Globale Phänomene werden im Rahmen der Arbeit in erster Linie<br />

am CENSUS durchleuchtet. Spezifische Einzelerscheinungen werden an einer<br />

eigens erstellten Datenmenge zu den Thermen in Rom exemplifiziert.<br />

Der Census of Antique Art and Architecture Known in the Renaissance – kurz CENSUS<br />

– ist eine Datensammlung, die 1946 unter anderen von Richard Krautheimer <strong>und</strong><br />

Fritz Saxl ins Leben gerufen wurde. 20<br />

Hauptziel des Projektes ist es, die in der Renaissance bekannten antiken Bild- <strong>und</strong><br />

Bauwerke zu erfassen. Geographisch besitzt der CENSUS einen deutlich italienischen<br />

Schwerpunkt. Zeitlich ist das Material bisher fast ausschliesslich auf den<br />

Bereich zwischen 1400 <strong>und</strong> 1600 begrenzt. Hinsichtlich der erfassten Objekte<br />

konzentrierte sich der CENSUS zunächst vor allem auf skulpturale Bildwerke. Die<br />

Architektur wird seit den 80er Jahren systematisch verzeichnet.<br />

Eine wichtige Einschränkung des CENSUS betri den Ausschluß von Adaptionen<br />

nach der Antike – das heisst von künstlerischen Derivaten antiker Kunst,<br />

deren Vorbilder <strong>und</strong> Vorlagen mangels hinreichender Indizien nicht konkret<br />

bestimmbar sind. Darin unterscheidet sich der CENSUS gr<strong>und</strong>legend von anderen<br />

primär interpretativ ausgerichteten Forschungen zum Nachleben der Antike. Im<br />

Sinne von Gr<strong>und</strong>lagenforschung, bildet er jedoch für derartige Untersuchungen<br />

eine notwendige Ausgangsbasis. 21<br />

Technisch bestand der CENSUS zunächst aus einer Sammlung von Karteikarten<br />

(Census Cards), die vor allem am Warburg-Institut in London sowie am Institute of<br />

the Fine Arts in New York erstellt worden sind.<br />

In den frühen 80er Jahren wurde der CENSUS unter der Leitung von Arnold<br />

Nesselrath an der Bibliotheca Hertziana in Rom, in eine elektronische Form gebracht<br />

– ein Unterfangen, das u.a. durch den J.P. Gey Trust finanziert worden ist.<br />

Eingabe wie Abfrage beruhten dam<strong>als</strong> auf einer relationalen Datentruktur mit

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!