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Rezeption und Tradierung als Komplexes ... - Maximilian Schich

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III.2 Die Ambivalenz der höheren Einheit 133<br />

Beispiel 4 – Diokletiansthermen des Codex Destailleur<br />

Im Material des Codex Destailleur HdZ 4151 in Berlin nehmen die Thermenzeichnungen<br />

mit 62 Seiten circa ein Driel der Papierfläche ein. Sie umfassen 236<br />

Einzelzeichnungen <strong>und</strong> werden durch 4 weitere Seiten in der Albertina in Wien<br />

ergänzt, auf denen sich 30 weitere Einzelzeichnungen befinden. 49<br />

Neben den vier oben gezeigten Seiten zu den Traiansthermen ist das Material<br />

circa jeweils zur Häle den Diokletiansthermen sowie den Caracallathermen<br />

gewidmet. Im Folgenden wird das Material zu den Diokletiansthermen genauer<br />

vorgestellt.<br />

Die zum Verständnis notwendige Montage geschieht in zwei Schrien. Zuerst<br />

werden die Folios des Codex aus den verfügbaren Teilaufnahmen zusammengesetzt,<br />

da das Material nur so schlüssig quadrantisiert, <strong>als</strong>o in die Einzelzeichnungen<br />

zerteilt werden kann. In einem zweiten Schri werden die Einzelzeichnungen<br />

nach inhaltlichen Gesichtspunkten zusammengesetzt. In der Folge können Details,<br />

deren Zuordnung zunächst unklar ist, entsprechend klassifiziert werden.<br />

Die inhaltliche Montage gliedert sich entsprechend dem Material des Codex in<br />

drei Teile: die Montage der Gr<strong>und</strong>risse, der Längsschnie durch das Gebäude sowie<br />

der Querschnie in dazu orthogonaler Richtung. Das entsprechende kognitive<br />

Konzept in der Datenmenge wird folglich in die entsprechenden Teilmontagen<br />

geteilt. 50<br />

Als Gr<strong>und</strong>lage der Montage dienen neben der geometrischen Kongruenz, ein<br />

leider inkomplees System von Buchstabenverweisen sowie einige Maßangaben.<br />

Eine Georeferenz 51 dient der Verortung größerer Gr<strong>und</strong>rissfragmente sowie <strong>als</strong><br />

Quelle der Gebäudebreiten in den Schnimontagen. Bis auf sehr wenige Details<br />

können mit diesen Mieln alle Einzeldetails verortet werden.<br />

Das so erzielte Gesamtbild übertri vor allem bezüglich der Wasser- <strong>und</strong> Versorgungsstrukturen<br />

alle bisher bekannten Rekonstruktionen der Diokletiansthermen.<br />

Die Umfassungsbauten sind dabei jedoch nicht dokumentiert. Im Hauptgebäude<br />

deckt sich der Codex im Großen <strong>und</strong> Ganzen mit den bis in die jüngere Zeit erhaltenen<br />

Teilen des Gebäudes. Dort wo die Schnie in Bereiche laufen, die offenbar<br />

auch dam<strong>als</strong> schon zerstört waren, tragen sie zumeist keine Bemaßung oder sind<br />

von der anderen Gebäudehäle interpoliert.<br />

Die folgenden Doppelseiten zeigen zunächst die für die Diokletiansthermen relevanten<br />

Folios des Codex. Darauf folgen die inhaltlichen Montagen zum Gr<strong>und</strong>riss<br />

sowie zu den Längs- <strong>und</strong> Querschnien. Bei den Gr<strong>und</strong>rissen ist die jeweilige<br />

Schniebene angegeben; bei den Schnien die Blickrichtung des Betrachters. In<br />

blau ist zusätzlich die jeweilige Monumentklassifikation der THERMAE-Datenmenge<br />

entsprechend den Angaben im Appendix 1 verzeichnet. Dadurch wird<br />

nach der Publikation der Datenmenge ein schnelles Nachschlagen von direkten<br />

Vergleichsabbildungen möglich (siehe Appendix 1.2-3).

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