25.06.2014 Aufrufe

Rezeption und Tradierung als Komplexes ... - Maximilian Schich

Rezeption und Tradierung als Komplexes ... - Maximilian Schich

Rezeption und Tradierung als Komplexes ... - Maximilian Schich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

130<br />

III. Konkrete Anwendungen<br />

Beispiel 3 – Trajansthermen des Codex Destailleur<br />

In Abb. 92 erkennt man die, dem Gr<strong>und</strong>riss der Traiansthermen gewidmeten,<br />

Doppelseiten des, Mie des 16. Jahrh<strong>und</strong>ert entstandenen, Codex Destailleur<br />

HdZ 4151 der Berliner Kunstbibliothek. Sie wurden bereits 1974 von Kield de Fine<br />

Licht in ähnlicher Konfiguration publiziert. Die beiden unteren wurden bereits<br />

1927 von Paribeni veröffentlicht <strong>und</strong> bilden seither die Gr<strong>und</strong>lage der modernen<br />

Rekonstruktion der Anlage. 45<br />

Ziel der Archäologie war es zu jeder Zeit die Thermeanlage selbst zu rekonstruieren.<br />

Hier soll zunächst nur das Material des Codex wie vorgesehen kombiniert<br />

werden. Dabei fällt auf, dass das Material weniger gibt, <strong>als</strong> die moderne Rekonstruktion<br />

versichert.<br />

Abb. 93 zeigt alle in den Doppelseiten verzeichneten Quadranten. Sie lassen sich<br />

ähnlich dem Material des Meister C anhand von einigen Buchstabenverweisen<br />

sowie aufgr<strong>und</strong> von geometrischer Kongruenz zu einer Gesamtdarstellung verbinden<br />

(vgl. Abb. 94). Im Fall der oben rechts zu sehenden Zisterne ist darüber<br />

hinaus die Verwendung der Georeferenz unumgänglich (Abb. 95). Sie besteht in<br />

diesem Fall nur aus einem Lubild, um jeglichen Ringschluss zum vorliegenden<br />

Material auszuschließen. 46<br />

In der fertigen Montage ist an den Maßangaben klar erkennbar, dass sich die Autoren<br />

des Codex auf vier Bereiche des Monuments konzentrierten, genauer gesagt<br />

auf eine Häle des Hauptgebäudes, zwei Teile der Umfassungsmauern sowie<br />

auf die Zisterne. Die drei blau markierten Bereiche enthalten auch heute noch<br />

sichtbare Reste. Der rot umrandete Bereich ist nur auf der gegenüber liegenden<br />

Gebäudehäle teilweise erhalten. Es ist daher zu vermuten, dass dieser Bereich<br />

eventuell auch dam<strong>als</strong> schon auf die andere Seite übertragen werden musste, um<br />

20v<br />

21v<br />

21r<br />

20r<br />

Abb. 92. Die Bläer 20r-21v des Codex Destailleur (ca. 1545).<br />

Abb. 93. Darauf sichtbare Quadranten zu den Traiansthermen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!