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Rezeption und Tradierung als Komplexes ... - Maximilian Schich

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III. Konkrete Anwendungen<br />

Beispiel 2 – Diokletiansthermen des Master C<br />

Die rechts zu sehenden Bläer stammen vom so genannten Meister C der Albertina<br />

in Wien (Abb. 85-89). 40 Sie zeigen Teile der Diokletiansthermen im Gr<strong>und</strong>riss<br />

sowie in perspektivischen Schniansichten. Der Zeichner lässt sich um 1519 datieren.<br />

41 Seine Zeichnungen wurden mindestens bis ins 17. Jh. benutzt, was beispielsweise<br />

aus einer eigenhändigen Aufschri Borrominis auf einem Bla zum<br />

Pantheon hervorgeht. 42<br />

Die gezeigten Bläer beinhalten Reinzeichnungen, die Palladios Rekonstruktionen<br />

zum selben Thema an zeichnerischer Qualität bei weitem übertreffen. 43 Im<br />

Gegensatz zu dort ist die vorliegende Rekonstruktion jedoch in mehrere Einzelteile<br />

zerlegt, da sie so in einer Art Transportkompression weniger Platz auf dem<br />

Papier einnimmt.<br />

Die Montage der Einzelteile (Abb. 90) wird durch verschiedene Verweismethoden<br />

erleichtert: Die perspektivischen Schniansichten werden mit Hilfe von Buchstaben<br />

in den Gr<strong>und</strong>riss referenziert (grün) – eine Technik, die mindestens seit dem<br />

späten 15. Jahrh<strong>und</strong>ert Verwendung findet.<br />

Die Umfassungsbauten in der rechts oben zu sehenden Doppelseite, sind entgegen<br />

dem ersten Anschein in drei Teilen dargestellt. Sie können anhand von ideosynkratischen<br />

Verweismarken ebenfalls eindeutig miteinander verb<strong>und</strong>en werden<br />

(rot).<br />

Der links oben zu sehende Gr<strong>und</strong>riss des Hauptgebäudes kann anhand der rechts<br />

oben dargestellten Umrisslinie in die Umfassungsgebäude eingefügt werden<br />

(blau). Spiegelt man die Einzelteile an der Mielachse des Gebäudes so ergibt sich<br />

schließlich ein nahezu vollständiger Gr<strong>und</strong>riss (siehe nächste Seite).<br />

Die Positionierung der Detaildarstellungen neben dem Gr<strong>und</strong>riß des Hauptgebäudes<br />

ergibt sich aus der geometrischen Kongruenz zum Gesamtgr<strong>und</strong>riss.<br />

Das Bla zur großen Exedra an der Südwestseite der Umfassungsmauern ist<br />

offenbar verschollen, genau wie der Gr<strong>und</strong>riss der großen Zisterne. Beides findet<br />

sich zusammen mit anderen Details in dem sehr ähnlichen, bereits montierten<br />

Material des Unbekannten Italieners G der Albertina in Wien (siehe Abb. 91). 44

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