Dezember - Schibri-Verlag

UECKERMÜNDER STADTREPORTER - 18 -
Nr. 12/13
Bauausschuss
unterwegs
Blickfang Marienkirche
Mitglieder des Ausschusses schauen sich moderne Technik bei Haff-Dichtungen an.
(Kl) Die letzte Sitzung des Bau- und Ordnungsausschusses
der Stadtvertretung
Ueckermünde führte die Mitglieder Anfang
Dezember in das Gewerbegebiet
am Industriehafen Berndshof. Im September
hatte die Ueckermünder Firma
Haff-Dichtungen GmbH hier ihre neue
Produktionsstätte errichtet.
Geschäftsführer Peter Ruhnau führte die
Gäste durch den Betrieb und erläuterte
die stetige Entwicklung des Betriebes.
Schon als ein Teilbereich des früheren
Ziegelwerkes wurden seit den 1980er
Jahren Flachdichtungen produziert. „Aller
Anfang war schwer", gab Peter Ruhnau
zu. Er begann am 01. Oktober 1990 mit
zwei weiteren Mitarbeitern und dem von
der Treuhand erworbenen Unternehmen,
musste mit der Deutschen Einheit zwei
Tage später jedoch gleich wieder feststellen,
dass sein erworbenes Materiallager
nichts mehr wert war, weil die Grundmaterialien
Asbest enthielten. Auch der
bisherige Kundenstamm war so gut wie
nicht mehr vorhanden, denn jetzt wollte
und konnte man ja endlich Produkte aus
dem Westen kaufen, die einen besseren
Ruf hatten.
Doch Peter Ruhnau gab nicht auf. Trotz
laufender „Kurzarbeit Null" wurde daran
gearbeitet, wieder einen Kundenstamm
zu erschließen, neue Werkstoffe auszuprobieren.
Ende 1991 war man schließlich
soweit, dass der Betrieb die drei vorhandenen
Mitarbeiter ernähren konnte.
Doch ausruhen war nicht das Ding von
Peter Ruhnau. Stetig, in immer kleinen
Schritten und mit Blick auf die eigene
Leistungsfähigkeit wurde sozusagen von
innen heraus investiert. Der Betrieb
wuchs langsam und eroberte sich in den
zurückliegenden zwei Jahrzehnten einen
festen Markt. Heute sind im Unternehmen
über 40 Personen beschäftigt,
herrscht ein prima Firmenklima, packen
alle mit an, wenn es um etwas geht.
(SL) Im November fielen die letzten Hüllen an der Marienkirche. Jetzt ist für alle
sichtbar, wie schön die Neugestaltung der Fassade geworden ist. Die Kirche strahlt
nun in Ocker und Weiß, der ursprünglichen Farbfassung von 1766. Zudem wurden
fehlender oder schadhafter Putz ersetzt, die Dächer der Anbauten neu gedeckt und
die gesamte Kirche mit einer Regenrinne versehen. Auch einige Fenster konnten
restauriert werden.
Gedankt sei allen, die das Vorhaben geplant, begleitet und umgesetzt haben. Gekostet
hat dieser wichtige Bauabschnitt mehr als 280.000 Euro. Die Mittel wurden
vom Landesamt für Kultur und Denkmalpflege, vom Pommerschen Evangelischen
Kirchenkreis, durch Städtebaufördermittel, von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz
und von der Evangelischen Kirchengemeinde aufgebracht. Ein großer Dank
geht daher ebenso an die Fördermittelgeber, so auch an die Stadt Ueckermünde.
Hoffentlich bereitet der neue Anblick weiterhin viel Freude und lädt zudem zum Besuch
der Marienkirche ein.
Durchgängig arbeitet man wegen der hohen
Umfrage zweischichtig, hat eine Produktionspalette
von über 100.000 Einzelprodukten.
43 Prozent der Umsätze generiert
der Betrieb durch Export und gehört
heute zu den acht bedeutendsten
Firmen im Bereich Flachdichtungen in
Deutschland.
Vor drei Jahren standen die beiden Geschäftsführer
vor einer wichtigen Frage:
Geben wir uns mit dem zufrieden, was
wir haben oder investieren wir in die Zukunft?
Peter Ruhnau war da Ende 50,
sein Sohn Steffen Anfang 30. Man entschied
sich mit Blick auf die junge Generation
nicht für Stillstand, sondern auch
aus Verantwortung für die Mitarbeiter für
Wachstum. Seit dem vergangenen Spätherbst
entstand somit das neue Produktions-
und Bürogebäude im neuen Gewerbegebiet
am Industriehafen, wenige
Meter von der alten Betriebsstätte entfernt.
Die Mitglieder des Bau- und Ordnungsausschusses
sahen eine gut
durchdachte Produktionsstätte mit modernsten
Arbeitsbedingungen, viel Raum
und Möglichkeiten des Zusammenarbeitens.
Die Hallen sind hell und großzügig,
die Logistik ist klar durchdacht, Erweiterungsmöglichkeiten
sind eingerechnet.
Nur ganz beiläufig und auf Nachfrage erläutert
Peter Ruhnau die zahlreichen
Auszeichnungen, die im Tagungsraum
stehen: Wirtschafts-Ueckerich der Stadt
Ueckermünde, „Finalist - Großer Preis
des Mittelstandes 2005" der Oskar-Patzelt-Stiftung,
2007 sogar die Auszeichnung
mit dieser Trophäe, Unternehmer
des Jahres 2012 in M-V, der Unternehmer-Preis
der ostdeutschen Sparkassen
und der Super Illu 2012...
Aus dem kleinen Betrieb mit schwierigen
Anfängen ist ein leistungsstarkes mittelständisches
Unternehmen geworden,
welches sich immer noch als große Familie
betrachtet. Die Fachausschuss-Mitglieder
waren beeindruckt und wünschten
dem Unternehmen auch für die Umsetzung
der künftigen Ziele ein glückliches
Händchen.