Jahrgang 11 ISSN 1611-227X 29. Juni 2013 Nr. 06 - Schibri-Verlag
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PASEWALKER NACHRICHTEN - 16 - <strong>Nr</strong>. <strong>06</strong>/<strong>2013</strong><br />
Während des Zweiten Weltkriegs produzierte<br />
die Schlosserei in der Ueckerstraße<br />
hauptsächlich für die in der Pasewalker Kaserne<br />
stationierte Nachrichtenabteilung 2.<br />
Diesem Umstand hatte es Familie Clemenz<br />
zu verdanken, dass Helmut als unabkömmlich<br />
eingestuft und nicht zur Wehrmacht<br />
eingezogen wurde. Nach Bombenangriffen<br />
auf Pölitz wurde er auch zu Reparaturen<br />
am dortigen Hydrierwerk angefordert.<br />
In den letzten Kriegstagen Ende April 1945<br />
bekam die Feuerwehr Pasewalk<br />
den Befehl, sich in Richtung Westen abzusetzen.<br />
Das Kriegsende erlebte Familie<br />
Clemenz auf der Insel Poel und kehrte im<br />
August in das völlig zerstörte Pasewalk zurück.<br />
Als Hoffnungssymbol für den Neuanfang<br />
konnte der Schlossermeister aus<br />
den Trümmern seines Hauses den Schlüssel,<br />
der einst die Außenfassade der Ueckerstraße<br />
70 zierte, bergen. Provisorisch richtete<br />
sich Helmut Clemenz zunächst in der<br />
Werkstatt von Wilhelm Stade in der Haußmannstraße<br />
ein und hoffte, an alter Stelle<br />
Wohnhaus und Werkstatt wieder aufbauen<br />
zu können. Allerdings hatte die Stadt andere<br />
Pläne: Über das Grundstück sollte die<br />
begradigte Ueckerstraße geführt werden.<br />
Die AWG „Ernst Thälmann“ plante den<br />
Neubau der oben genannten Zeilenbebauung.<br />
1961 wurde das Grundstück in Volkseigentum<br />
überführt. Die Schlosserei betrieb<br />
nunmehr Helmut Clemenz bis Anfang der<br />
1970er in der Bahnhofstraße 3, wo einst<br />
seine Schwiegereltern und nun auch er mit<br />
seiner Familie wohnten. Zu seinen Kunden<br />
Blick in die nördliche Ueckerstraße auf das beschädigte St. Spiritus Hospital (Haus 3).<br />
An der rechten Seite der Straße, unter dem Telegraphenmast die Trümmer der Ueckerstraße 70.<br />
zählten neben Fleischerei Hass und Firma<br />
Bredlow, auch Konsum, HO und Molkereigenossenschaft.<br />
Viele Schaufensterjalousien<br />
der Region stammten damals aus der<br />
Werkstatt von Helmut Clemenz.<br />
Über ein weiteres interessantes Betätigungsfeld<br />
berichtet seine Tochter:<br />
„Zu seinem Spezialgeschäftsbild gehörte<br />
das ,Knacken von Tresoren aller Fabrikate‘<br />
Häufig wurde er<br />
zur Hilfe gerufen, wenn versehentlich eine<br />
Tresortür geschlossen wurde und sich der<br />
Schlüssel innerhalb des Tresores befand<br />
oder irgendwie nicht auffindbar war. Sein<br />
spektakulärster Einsatz war,<br />
als er mit vorgehaltener MP eines sowjetischen<br />
Offiziers die Tür des aus den Trümmern<br />
der Sparkasse Pasewalk geborgenen<br />
Tresors öffnen musste. Kein Safe im Stadtoder<br />
Kreisgebiet jedenfalls blieb ,ungeknackt‘.“<br />
Das Wahrzeichen der Schlosserei, der<br />
Schlüssel der Ueckerstraße 70, befindet<br />
sich bis heute in Familienbesitz.<br />
Für die ausführlichen Informationen zur<br />
Familien- und Hausgeschichte, sowie die<br />
Bereitstellung des Fotomaterials danke ich<br />
herzlich Frau Ingeburg Kaiser, geb. Clemenz.<br />
Lesen<br />
In unserem Partnerkreis findet wieder der Jugendliteraturwettbewerb<br />
der Uckermark statt<br />
Schirmherren des Wettbewerbes<br />
sind der Landrat des Landkreises<br />
Uckermark und der Vorsitzende des<br />
Vorstandes der Sparkasse Uckermark<br />
Für alle zwischen 10 und 21 Jahren, die<br />
gern schreiben. Es können alle literarischen<br />
Formen eingereicht werden: Erzählungen<br />
Gedichte, Essays, auch Theaterstücke....<br />
Auch Illustrationen sind willkommen.<br />
Die Einsendung sollen 10 DIN A4-Seiten<br />
nicht überschreiten. Pseudonyme<br />
werden respektiert. Die Arbeiten werden<br />
von einer Jury bewertet, die besten<br />
Arbeiten prämiert und bei Einverständnis<br />
der Autoren veröffentlicht. Einsendeschluss:<br />
30.6.2012<br />
Jeder Teilnehmer erhält für die Abschlussveranstaltung<br />
am 20.09.<strong>2013</strong><br />
eine Tageskarte für die Landesgartenschau.<br />
Einsendungen und Anmeldungen:<br />
Dominikanerkloster Prenzlau<br />
Stadtbibliothek<br />
Uckerwiek 813 • 17291 Prenzlau • Telefon<br />
03984/754041<br />
stadtbibliothek@dominikanerklosterprenzlau.de