Amtliches Mitteilungsblatt - Schibri-Verlag
Amtliches Mitteilungsblatt - Schibri-Verlag
Amtliches Mitteilungsblatt - Schibri-Verlag
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
PASEWALKER NACHRICHTEN - 46 - Nr. 02/2013<br />
Vereine stellen sich vor<br />
135 Jahre Pasewalker Imkerverein 1878 e.V.<br />
(PN/TE). Die Honigbiene ist aus ökonomischer<br />
Sicht betrachtet das drittwichtigste<br />
Nutztier der Erde.<br />
Der volkswirtschaftliche Nutzen der Bestäubungsleistung,<br />
der nicht honoriert wird,<br />
übersteigt den Wert der Honigproduktion<br />
um das 10- bis 15-Fache. Dies sind ca. 2<br />
Mrd. Euro jährlich in Deutschland.<br />
80 % der 2000–3000 heimischen Nutzund<br />
Wildpflanzen sind auf die Bestäubung<br />
durch Insekten, insbesondere auf die Honigbiene<br />
angewiesen (Quelle: D.I.B.).<br />
In Deutschland werden nur 20 % des Honigbedarfes<br />
erzeugt. Der Rest wird importiert,<br />
aus EU- und Nicht-EU-Ländern.<br />
Die Zahl der Imker und der weltweit gehaltenen<br />
Bienenvölker geht zurück.<br />
Ohne die Pflege durch die Imker könnte die<br />
Honigbiene heute nicht mehr überleben.<br />
Viele Einflüsse aus der Umwelt und weltweite<br />
Krankheiten erschweren das Dasein<br />
der Honigbiene heute. Deshalb ist es wichtig,<br />
dass nicht nur die Imker etwas zum<br />
Schutz und zum Erhalt der Honigbiene und<br />
der anderen bestäubenden Insekten unternehmen,<br />
wie es u. a. die Stadt Pasewalk in<br />
ihrem Beschluss vom 21.02.2013 getan hat.<br />
Blühflächen, bunte Gärten, die ausreichend<br />
Pollen spenden (es geht nicht nur um Nektar),<br />
den die Bienen zur Aufzucht des Nachwuchses<br />
benötigen und andere unterstützende<br />
Maßnahmen bei Neupflanzungen<br />
sind notwendig. Helfen auch Sie mit, dass<br />
wir jetzt etwas für die Artenvielfalt und unsere<br />
Umwelt tun!<br />
Dreizehn Männer haben das begonnen, was<br />
nun 135 Jahre Bestand hat: sie haben 1878<br />
den „Pasewalker Verein für Bienenzucht“<br />
gegründet.<br />
Dr. Eberhard Behrendt aus Pasewalk, der<br />
selbst einundzwanzig Jahre Vereinsvorsitzender<br />
war, hat die Geschichte unseres Vereins<br />
anlässlich des 125-jährigen Bestehens<br />
zusammengestellt und er schreibt weiter,<br />
denn die Geschichte ist das Fundament unseres<br />
heutigen Vereins.<br />
Im Volksglauben gilt die Zahl dreizehn<br />
zwar als Unglückszahl, doch hat sie für<br />
die weitere Entwicklung des Vereins keine<br />
Nachteile gehabt, denn im nächsten Jahr<br />
waren es schon 20, im Jahr 1919 sogar<br />
schon 97 Mitglieder. Ende der 1940er Jahre<br />
hatte Pasewalk ca. 40 Imker und die umliegenden<br />
Gemeinden ca. 16 Imker. 1989<br />
gab es in der Sparte 81 Imker und im Pasewalker<br />
Imkerverein 140 Imker. Sie hielten<br />
zusammen 2.157 Bienenvölker. Heute sind<br />
wir 40 Imker, die ca. 450 Völker halten.<br />
Otto Splitt, Günter Pellatz und Paul Priem auf einer Bienenmesse in Blankenburg/Thüringen.<br />
Im Hintergrund: der erste Bienenwagen der DDR.<br />
Es gibt aber mehr Imker im Vereinsgebiet.<br />
Diese sind nicht im Pasewalker Imkerverein<br />
organisiert.<br />
Die hohe Zahl der gehaltenen Bienenvölker<br />
zeigt uns auch, dass der einheimische<br />
Honig bei den Pasewalker Bürgern beliebt<br />
ist und zunehmend beliebter wird, denn er<br />
ist aus unserer Region und jeder kann den<br />
Imker direkt zum Honig befragen.<br />
Die Bienenhaltung erfordert auch Akzeptanz<br />
in der Bevölkerung, obwohl es nicht<br />
immer Nachbars Bienen sind, die stechen.<br />
Der Verein unterstützt zwar durch Zucht,<br />
dass jedes Mitglied möglichst friedfertige<br />
Bienen hält. Trotzdem kann es natürlich<br />
zu Problemen mit Nachbarn oder Passanten<br />
kommen, aber dann hilft nur eine<br />
kompromissbereite Aussprache mit den