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Ausgabe 8/2012 - Schibri-Verlag

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3<br />

Auf ein Wort …<br />

Herr Loop, Sie sind verheiratet, Vater zweier Töchter und<br />

wohnen im Forsthaus Neu Rhäse. Seit wann wohnen Sie<br />

hier?<br />

Ich wohne seit dem 14. Januar 2005 hier, also fast 8 Jahre.<br />

Von Beruf sind Sie Förster. Wie lange sind Sie schon in der<br />

Forstwirtschaft tätig?<br />

In der Forstwirtschaft tätig bin ich schon seit Kindesbeinen, weil<br />

ich von einem land- und forstwirtschaftlichen Nebenerwerbsbetrieb<br />

in Schleswig-Holstein stamme und mit dem Vater schon in<br />

jungen Jahren in den Wald gegangen bin, um Holz zu machen.<br />

Warum gerade dieser Beruf, war es Berufung?<br />

Es war auf jeden Fall Berufung, weil ich ja damit groß geworden<br />

bin. Nach dem Abitur hat sich dann ein Studium der Forstwirtschaft<br />

angeboten, das ich 1993 in Göttingen begonnen habe.<br />

1997 bin ich nach Mecklenburg gekommen, um in diesem wunderschönen<br />

Bundesland Revierförster zu werden.<br />

Sie gehören mit Ihrem Revier zum Forstamt Broda (Neubrandenburg).<br />

Welche Fläche umfasst dieses Revier?<br />

Richtig, das Revier Neuendorf gehört zum Forstamt Neubrandenburg<br />

und ist eins von acht Revieren in diesem Forstamt. Es<br />

umfasst eine Waldfläche von ca. 1.870 ha; davon 1.000 ha Landeswald<br />

und der Rest teilt sich auf in Kommunal-, Privat- und<br />

Treuhandwald. Es erstreckt sich von Woggersin bis Zippelow<br />

und von Gevezin bis Neubrandenburg.<br />

Welches sind konkrete Aufgaben eines Försters, wofür tragen<br />

Sie Verantwortung?<br />

Einmal Verantwortung für den Forstbetrieb , d. h. das der Landeswald<br />

planmäßig naturnahe bewirtschaftet wird und ich trage<br />

auch Verantwortung hoheitlich, d. h. für den Kommunal-, Privatund<br />

Treuhandwald, kontrolliere die Einhaltung der Waldgesetze,<br />

dass z. B. dort kein Raubbau am Wald betrieben wird.<br />

Herr Loop, zu Ihren Aufgaben gehört auch die Organisation<br />

und Durchführung von Jagden. Welche sind das?<br />

Im Landeswald sind wir als Landesforstverwaltung auch für die<br />

Durchführung von Verwaltungsjagden zuständig. Wir streben<br />

an, die dem Wald angepassten Wildbestände herzustellen wie<br />

es das Jagd- und Wildgesetz fordern, um die Waldverjüngung<br />

zu fördern, wenn möglich ohne Zaun wenigstens für die Hauptbaumarten<br />

und so ist man organisatorisch sehr eingebunden,<br />

einmal Jagdgäste zu führen und einzusetzen, weil dort auch<br />

Jagdeinnahmen dranhängen und andererseits zu kontrollieren,<br />

dass die Wildschäden nicht zu groß werden und dementsprechend<br />

in die Wildbestände einzugreifen.<br />

Üben Sie die Jagd selbst aus, ich hörte Hundegebell?<br />

Ich habe momentan drei Jagdterrier, mit denen ich selber die<br />

Jagd ausübe. Gerade jetzt im Winter gibt es viele Drück- und<br />

Gemeinschaftsjagden. Im Sommer ist es eher das Beschäftigen<br />

und Einweisen von Jagdgästen. Ich führe jedes Jahr einen<br />

Dammschaufler, in diesem Jahr haben wir auch wieder einen<br />

erwischt. Wenn es hängt im Abschussplan, müssen wir selber<br />

auch aktiv werden.<br />

Sind Sie auch für die Vermarktung des erlegten Wildes zuständig?<br />

Ja, auch Wild an Dritte und Kleinverbraucher. Das Wild muss<br />

allerdings in ganzen Stücken mit Decke oder Schwarte genommen<br />

werden, weil wir kein wildverarbeitender Betrieb sind.<br />

Ein Großteil unseres Wildes geht an den Wildhändler, mit dem<br />

wir die besten Erfahrungen haben und der einen guten Preis<br />

bezahlt. Das wird jedes Jahr neu ausgeschrieben. Ansonsten<br />

haben wir in Torgelow und Schönfeld zwei Forstämter, die richtig<br />

Wild verarbeiten. Dort kann man Geräuchertes, Wurst und<br />

Braten kaufen.<br />

Vom Verkauf von Schmuckreisig bis hin zum Weihnachtsbaumverkauf<br />

haben Sie gerade jetzt voll zu tun. Wie lief der<br />

Verkauf in diesem Jahr?<br />

Ich habe an drei Tagen verkauft, nämlich von Freitag bis Sonntag,<br />

weil im Forstamt Neubrandenburg aus Kostengründen kein<br />

Verkauf stattfand. Durch unsere Weihnachtsbaumplantagen<br />

ist die Selbstfällung möglich und gerne und gut genutzt. Der<br />

Zuspruch war wieder rege in diesem Jahr, ich denke so an die<br />

1.000 bis 1.500 Leute waren wohl da.<br />

Die letzte Frage Herr Loop. Wie verbringen Sie das Weihnachtsfest?<br />

Weihnachten verbringe ich ganz in Ruhe mit meiner Familie<br />

unter dem Weihnachtsbaum, der natürlich aus meinem Revier<br />

kommt . Da bin ich froh, wenn die Vorweihnachtszeit, die für<br />

mich durch Holzeinschlag, Jagden, Weihnachtsbaumverkauf<br />

und Betreuung der Privatwälder die stressigste im ganzen Jahr<br />

ist, vorbei ist und wenn ich mich mit meiner Familie ausruhen<br />

und ein besinnliches Fest feiern kann.<br />

Ich danke für das Interview und wünsche Ihnen und Ihrer<br />

Familie ein besinnliches Weihnachtsfest und ein gesundes,<br />

erfolgreiches Jahr 2013.<br />

Text/Foto NI Red.

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